Skandal um Greifswalder Schüler: Schulverweis nach Nazi-Geste!

Zwei Schüler aus Greifswald wurden nach einem Vorfall im KZ Auschwitz wegen rechtsextremer Gesten von der Schule verwiesen.
Zwei Schüler aus Greifswald wurden nach einem Vorfall im KZ Auschwitz wegen rechtsextremer Gesten von der Schule verwiesen. (Symbolbild/NAG)

Skandal um Greifswalder Schüler: Schulverweis nach Nazi-Geste!

Auschwitz, Polen - In Greifswald hat ein Vorfall für Aufregung gesorgt, der die Debatte über Rechtsextremismus an Schulen neu entfacht. Zwei Neuntklässler der Fischerschule wurden von ihrer Schule verwiesen, nachdem bei einem Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz ein Video aufgenommen wurde, welches eine in rechtsextremen Kreisen verbreitete Geste zeigte. Ein Schüler hielt dabei das „White-Power-Handzeichen“, während sein Kamerad die Aktion filmte. Der Vorfall sorgt für stirnrunzelndes Kopfschütteln und wirft Fragen auf.

Wie berichtet Stern, bekräftigte das Schweriner Bildungsministerium den Schulverweis und kündigte an, dass die beiden Schüler an unterschiedliche Schulen versetzt werden, um dort den gleichen Abschluss abzulegen. Diese Maßnahmen sind keineswegs zu unterschätzen, schließlich handelt es sich um die strengste mögliche Ahndung im Schulgesetz von Mecklenburg-Vorpommern. Vor diesem Hintergrund haben sich die Eltern der betroffenen Schüler bereits juristisch vertreten und Rechtsschutz gegen den Schulverweis eingelegt.

Juristische Auseinandersetzung

Laut Angaben der Nordkurier wird gegen den Schulverweis momentan ein Eilverfahren am Verwaltungsgericht Greifswald geführt, das voraussichtlich keine weiteren Informationen zulässt. Die Schulleitung war gezwungen, nach einem Hinweis des Bildungsministeriums Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten, nachdem sie es versäumt hatte, den Vorfall frühzeitig zu melden.

Besonders brisant ist, dass einer der Schüler während des Besuchs ein T-Shirt mit der Marke „Lonsdale“ trug, die in rechtsextremen Kreisen umstritten ist. Hinzu kommt die Tatsache, dass das Video, in dem die Geste festgehalten wurde, auf TikTok veröffentlicht wurde, jedoch mittlerweile nicht mehr verfügbar ist.

Der Kontext: Rechtsextremismus an Schulen

Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Experten und Schülervertretungen aus ostdeutschen Bundesländern warnen vor einer alarmierenden Zunahme rechtsextremer Vorkommnisse an Schulen. So berichtet Tagesschau, dass in vielen Klassenräumen von Hakenkreuzen und rechtsextremem Gedankengut geredet wird. Schüler berichten von einem sinkenden Wertebewusstsein und einer gefährlichen Hemmschwelle, was den Umgang mit solchen Äußerungen angeht.

Die Spielräume, um gegen diese Entwicklungen vorzugehen, scheinen zu schwinden. Während sich die Bildungsministerien auf bestehende Strategien berufen, steht der Bedarf an besserer Ausbildung für Lehrkräfte und verstärkten Maßnahmen gegen Rechtsextremismus im Raum. Fortbildungen und Sensibilisierungen für Lehrkräfte seien dringend nötig, um im Klassenraum präventiv agieren zu können, so Expertenmeinungen.

Die Debatte über den Vorfall in Greifswald hat die größeren Fragen aufgeworfen, die sich um den Umgang mit rechtsextremem Gedankengut an Schulen ranken. Wenn das eigene Verhalten zur Provokation wird, wie weit dürfen Schulen gehen, um ihre Schützlinge zu erziehen und zu schützen? Ein Mix aus strengen Maßnahmen und präventiven Programmen könnte der richtige Ansatz sein, um diesem gesellschaftlichen Problem zu begegnen.

Details
OrtAuschwitz, Polen
Quellen