Meta sichert Atomstrom für KI: 1100 Jobs und 20 Jahre Vertrag!

Three Mile Island, USA - Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Energieversorgung zeigen, dass Unternehmen wie Meta und Microsoft verstärkt auf Atomkraft setzen. Meta, das Mutterunternehmen von Facebook, hat einen langfristigen Vertrag mit Constellation Energy abgeschlossen, um für die kommenden 20 Jahre die gesamte Energieproduktion eines Kernkraftwerks im US-Bundesstaat Illinois zu beziehen. Dieser Vertrag sichert den Betrieb des Clinton Clean Energy Centers, das eine Leistung von 1121 Megawatt hat und ursprünglich 2017 geschlossen werden sollte, auch nach dem Auslaufen von Subventionen. Die Leistung des Kraftwerks wird zudem um 30 Megawatt erhöht. Der Deal sichert 1100 lokale Arbeitsplätze und generiert jährliche Steuereinnahmen von 13,5 Millionen Dollar (ca. 11,8 Millionen Euro) und ist Teil von Metas Strategien, da das Unternehmen stark in Künstliche Intelligenz investiert und somit einen hohen Stromverbrauch in seinen Rechenzentren verzeichnet. Finanzielle Details des Vertrags wurden nicht veröffentlicht.

Auch Microsoft verfolgt einen ähnlichen Weg, um seine KI-Rechenzentren mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Das Unternehmen plant die Reaktivierung eines stillgelegten Atomkraftwerks in den USA, konkret des Three Mile Island Kraftwerks, das dafür mit einer geplanten Wiederinbetriebnahme im Jahr 2028 genutzt werden soll. Microsoft hat einen Vertrag unterzeichnet, der vorsieht, dass das Unternehmen für mindestens zwei Jahrzehnte die gesamte produzierte Strommenge von 837 Megawatt abnimmt. Hierfür sind Investitionen in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar erforderlich. Diese Partnerschaft ist besonders relevant, da Microsoft strebt, bis 2030 CO₂-neutral zu werden, während die Emissionen durch den jüngsten KI-Trend gestiegen sind.

Rückblick auf die Atomkraft in den USA

Die USA sind der größte Produzent von Kernenergie weltweit. Im Jahr 2021 stammten 19 % des Stroms aus Kernkraftwerken, was etwa die Hälfte der CO₂-armen Stromerzeugung ausmacht. Der erste kommerzielle Reaktor in den USA wurde 1958 in Shippingport in Betrieb genommen. Während der nuklearen Leistungskapazitäten bis 1996 anstiegen, führte der Unfall in Three Mile Island 1979, der als der schlimmste Atomunfall in den USA gilt, zu einem Rückgang neuer Projekte und einer erhöhten Skepsis in der Öffentlichkeit. Derzeit sind in den USA 94 Kernreaktoren in Betrieb, und es lebt ein reges Interesse an der Reaktivierung stillgelegter Reaktoren. Illinois hat beispielsweise 2021 700 Millionen US-Dollar Subventionen gezahlt, um drohende Schließungen abzuwenden.

Microsoft’s Energie-Chef Bobby Hollis bezeichnete die Kombination aus KI-Rechenzentren und Atomkraftwerken als ideal. Diese Sichtweise spiegelt das wachsende Interesse wider, das sowohl Technologie- als auch Energieunternehmen an Atomkraft haben, um die wachsenden Anforderungen an CO₂-arme Energie zu erfüllen. Während Google plant, ab 2030 Energie aus kleinen Reaktoren von Kairos Power zu kaufen, setzt auch Amazon auf Atomstromtechnologien. Diese Entwicklungen zielen darauf ab, die Stagnation in der Atomkraftindustrie nach Unfällen und der Schließung einiger Reaktoren zu überwinden und den steigenden Strombedarf durch Rechenzentren und Elektrofahrzeuge zu decken.