Möwen-Alarm in Warnemünde: Gastronom zahlt täglich bis zu 60 Euro!

Ein Gastronom in Warnemünde zahlt bis zu 60 Euro täglich, um Urlauber vor Möwenangriffen zu schützen. Füttern kann teuer werden.
Ein Gastronom in Warnemünde zahlt bis zu 60 Euro täglich, um Urlauber vor Möwenangriffen zu schützen. Füttern kann teuer werden. (Symbolbild/NAG)

Warnemünde, Deutschland - Urlauber an der Ostsee sollten besonders aufmerksam sein, wenn sie ihre Snacks genießen. Möwen stehlen häufig Fischbrötchen, Eis und andere Leckereien. Diese Verhaltensweise führt nicht nur zu einem ständigen Kampf um das Essen, sondern auch zu besonderen Maßnahmen eines Gastronomiebetriebes in Warnemünde. Nemo Borowski, der Betreiber eines bekannten Lokals, hat die erste „Möwen-Police“ in Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen, um seinen Gästen die Urlaubsfreude zu erhalten. Für den Service, der vor allem den Ersatz von geraubten Speisen umfasst, zahlt Borowski täglich zwischen 40 und 60 Euro. In der dreimonatigen Saison summieren sich die Kosten auf beachtliche 5000 Euro, da er im Schnitt etwa zehn Angriffe pro Tag registriert.

Die Vorliebe der Möwen für spezielle Snacks ist offensichtlich. Sie sind nicht wählerisch und machen auch vor Pommes, Burgern oder Orangengarnitur nicht Halt. Borowski hat zudem festgestellt, dass viele Urlauber die Schilder, die vor dem Füttern dieser gefräßigen Vögel warnen, ignorieren. Um die Gäste besser zu informieren, ist ein neues Schild in Arbeit, das auf die Risiken des Fütterns hinweisen soll. Er empfiehlt zudem, unerfahrenen Gästen, sich unter Sonnensegeln zu setzen oder die Hand über ihre Speisen zu halten, um einen Übergriff der gefiederten Diebe zu vermeiden.

Fütterungsverbote und ihre Hintergründe

Das Füttern von Möwen ist an der Ostsee zwar nicht generell verboten, dennoch gibt es viele Gemeinden, die Fütterungsverbote verhängt haben. Zu diesen Orten zählen unter anderem Warnemünde, Zinnowitz und auch die Nordseeinsel Sylt. Ursächlich für diese Verbote sind tierethische Überlegungen sowie der Schutz der Umwelt. Viele Urlauber bringen Brot oder andere Leckereien für die Möwen mit, was meist nicht im Sinne des Tierschutzes ist, da unpassendes Futter die Gesundheit der Vögel gefährden kann.

Die Fütterung kann auch für Urlauber gefährlich werden, da die Vögel dazu neigen, sich an Menschen als Futterquelle zu gewöhnen. Dies kann zu unerwünschtem Verhalten führen, wenn die Möwen gelernt haben, dass Menschen beste Futterspender sind. Verstöße gegen die Fütterungsverbote werden mit Bußgeldern bestraft, die zwischen 20 Euro und 5.000 Euro variieren können, abhängig von der Gemeinde und der Schwere des Verstoßes. In Städten wie Kiel können Wiederholungstäter sogar Strafen bis zu 1.000 Euro fürchten.

Schutzmaßnahmen für Tiere und Menschen

Die Gründe, die Fütterungsverbote unterstützen, sind vielschichtig. Häufig ergibt sich der Zwang aus der Sorge um das Wohlergehen der Tiere, die durch ungeeignetes Futter wie Weißbrot gesundheitlich geschädigt werden können. Zudem ziehen Essensreste, die durch menschliches Füttern entstehen, Bakterien und Pilze an, die anderen Tieren schaden können.

Um sowohl das Wohl der Möwen als auch das der Urlauber zu gewährleisten, raten Experten dazu, lieber auf das Füttern zu verzichten. Stattdessen sollten die Vögel ihre natürlichen Jagdinstinkte beibehalten, um nicht von Menschen abhängig zu werden. Auf diese Weise können sowohl Mensch als auch Tier einen sorgenfreieren Aufenthalt an der Ostsee genießen.

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Ort Warnemünde, Deutschland
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