Mütterrente III: Steigende Kosten und neuer Streit um Finanzierung!

Markus Söder plant die Einführung der Mütterrente III, Experten warnen vor hohen Kosten und notwendiger Reformen.
Markus Söder plant die Einführung der Mütterrente III, Experten warnen vor hohen Kosten und notwendiger Reformen. (Symbolbild/NAG)

InFranken, Deutschland - Am 28. Mai 2025 planen die CSU unter Markus Söder und die CDU/CSU die Einführung der sogenannten Mütterrente III. Diese neue Regelung könnte erhebliche finanzielle Auswirkungen haben, sollten die Erziehungszeiten für Kinder, die vor 1992 geboren wurden, von currently 20,3 Milliarden Euro auf schätzungsweise 25 Milliarden Euro ansteigen. InFranken berichtet, dass Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung (DRV), vor dieser kostenintensiven Umverteilung warnt und betont, dass die Finanzierung dieser Maßnahmen aus Steuermitteln erfolgen sollte, um die Beitragszahler nicht zusätzlich zu belasten.

Seit der Einführung der ersten Mütterrente am 1. Juli 2014, gefolgt von der Mütterrente II im Jahr 2019, ist die gesetzliche Rentenversicherung zunehmend in der öffentlichen Diskussion. Die Mütterrente I bezog sich auf die Verbesserung der Anerkennung von Erziehungszeiten und kostete jährlich etwa 8,9 Milliarden Euro, während die Mütterrente II mit 4,45 Milliarden Euro zu Buche schlug. Laut der DRV beläuft sich die Unterdeckung dieser nicht beitragsgedeckten Leistungen mittlerweile auf fast 40 Milliarden Euro.

Die Mütterrente III im Detail

Die Mütterrente III zielt darauf ab, die Rentenansprüche für Mütter von Kindern vor 1992 durch die Anrechnung von Zeiten der Kindererziehung zu erhöhen. Experten heben hervor, dass Mütter bis zu 0,5 Rentenpunkte sowie sechs Kalendermonate für jedes Kind erhielt, was darauf abzielt, die Rentengleichheit zwischen Müttern von vor und nach 1992 geborenen Kindern zu stärken. Rentenbescheid24 erklärt, dass ein Gesetzesentwurf noch vom Fachministerium eingereicht und im Bundestag beschlossen werden muss, wobei eine Vereidigung der neuen Bundesregierung für den 7. Mai 2025 angesetzt ist.

Zudem unterstützen Sozialverbände wie der VdK die Mütterrente III als eine überfällige Anerkennung unbezahlter Sorgearbeit und fordern eine Finanzierung aus Steuermitteln. Michaela Engelmeier vom SoVD hebt hervor, dass dies ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit darstellt. Die Diskussion um die Mütterrente wird auch begleitet von Forderungen des Deutschen Familienverbands (DFV), welcher einen Ausbau der Mütterrente zur Elternrente fordert und vorsieht, dass Eltern für die Dauer der Unterhaltspflicht pro Kind und Jahr ein Drittel eines Entgeltpunkts gutgeschrieben bekommen.

Ausblick und Herausforderungen

Trotz der politischen Diskussionen bleibt abzuwarten, wie und wann die Mütterrente III konkret umgesetzt wird, insbesondere da die DRV aktuell keine Auskünfte zu diesem Thema erteilen kann. Marcel Fratzscher, ein bekannter Ökonom, äußert Bedenken hinsichtlich der Mütterrente als dauerhafte Lösung, und warnt vor der Notwendigkeit von Reformen zur Gleichstellung von Frauen. Es bleibt ein wesentlicher Punkt der Debatte, ob die finanziellen Herausforderungen der Rentenversicherung bewältigt werden können, ohne die Beitragszahler übermäßig zu belasten.

Details
Ort InFranken, Deutschland
Quellen