NATO erhöht Verteidigungsbudgets: Deutschland muss massiv aufrüsten!

NATO plant bis 2025 drastische Erhöhung der Verteidigungsausgaben, um auf Russland zu reagieren. Mehr Marschflugkörper und Drohnen.
NATO plant bis 2025 drastische Erhöhung der Verteidigungsausgaben, um auf Russland zu reagieren. Mehr Marschflugkörper und Drohnen. (Symbolbild/NAG)

Brüssel, Belgien - Im Hinblick auf die zunehmenden Sicherheitsbedenken durch Russland planen die NATO-Staaten eine signifikante Erhöhung ihrer Verteidigungsfähigkeiten. Dies ist besonders im Kontext einer neuen militärischen Vorgabe zu sehen, die eine Anhebung der Fähigkeiten in der Luftverteidigung um etwa 30 Prozent vorsieht. Laut Merkur wird bei einem bevorstehenden Verteidigungsministertreffen in Brüssel die Annahme dieser neuen Planungsziele erwartet.

Die Maßnahmen beinhalten insbesondere die Anschaffung von mehr Marschflugkörpern, Drohnen sowie zusätzlichen Kapazitäten in der Luftverteidigung und Artillerie. Diese Neuerungen sind sowohl eine Reaktion auf die aktuelle Bedrohungslage durch Russland als auch eine Antwort auf die ausgiebigen Investitionen des Kremls in militärische Ausrüstung, welche laut Manager Magazin derzeit höher ausfallen, als die Ausgaben der meisten europäischen Länder.

Erhöhte Verteidigungsausgaben

Mit dem Ziel, die nationalen Verteidigungsziele zu erreichen, wird auch eine signifikante Aufstockung der Truppenstärke angestrebt. So muss die Bundeswehr voraussichtlich um eine hohe fünfstellige Zahl an Soldaten wachsen. Diese Pläne erfordern beträchtliche Investitionen in neue Luftverteidigungssysteme, wobei sich die NATO-Mitglieder verpflichten sollen, mindestens 3,5 Prozent ihres nationalen BIP für Verteidigung auszuwenden. Zukünftig könnte zudem ein weiterer Satz von 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Ausgaben eingeplant werden, wobei Merkur angibt, dass der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius einen jährlichen Anstieg der Verteidigungsausgaben um 0,2 Prozentpunkte plant.

Das Ziel ist es, bis 2032 eine Quote von 3,5 Prozent zu erreichen, ausgehend von 2,1 Prozent im Vorjahr. Kanzler Friedrich Merz schätzt, dass jeder Prozentpunkt über 45 Milliarden Euro an zusätzlichen Verteidigungsausgaben bedeutet. Im letzten Jahr beliefen sich die gesamten Ausgaben des Bundeshaushalts auf rund 466 Milliarden Euro.

Internationale Reaktionen und strategische Überlegungen

Die Hintergrundüberlegungen zu diesen neuen Planungen sind vor allem von der Einschätzung geprägt, dass Russland in naher Zukunft erneut Aggressionen in Europa anstreben könnte. US-Präsident Donald Trump hat wiederholt eine gerechtere Lastenteilung innerhalb der NATO gefordert, die europäische Länder dazu auffordert, mehr Verantwortung für ihre konventionellen Verteidigungsfähigkeiten zu übernehmen, während die USA weiterhin die nukleare Abschreckung garantieren.

Die NATO-Staaten planen, bis 2024 rund 2,71 Prozent ihres BIP für Verteidigung auszugeben, was insgesamt etwa 1,5 Billionen US-Dollar entspricht. Tagesschau berichtet, dass die europäischen Alliierten und Kanada etwa 2,02 Prozent des BIP aufbringen werden, was 507 Milliarden US-Dollar entspricht. Im Jahr 2024 wird festgestellt, dass Deutschland erstmals mit 2,12 Prozent über dem Zwei-Prozent-Ziel liegt.

Die steigenden Ausgaben sind teilweise auf die Wahrnehmung der Bedrohungslage zurückzuführen, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zusätzlich verstärkt wird. In diesem Kontext ist es bemerkenswert, dass 2024 voraussichtlich 23 NATO-Mitgliedstaaten mindestens 2 Prozent ihres BIP für Verteidigung ausgeben werden, wobei Spitzenreiter Polen und Estland mit 4,12 respektive 3,43 Prozent sind.

Mit diesen Maßnahmen zeigt die NATO ihren Willen, den Herausforderungen der aktuellen geopolitischen Lage entschieden zu begegnen. Die kommenden Tage könnten entscheidend dafür sein, wie umfassend diese Pläne in die Tat umgesetzt werden.

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Ort Brüssel, Belgien
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