Neue Hol- und Bringzone in Rösrath: Umstrittene Verkehrswende für Schulen!

Rösrath, Deutschland - In Rösrath wurde Anfang dieser Woche eine neue Hol- und Bringzone am Schulzentrum Sandweg testweise eingerichtet. Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen der Stadtverwaltung, die unübersichtliche Verkehrssituation am Sandweg und Ginsterweg zu entschärfen. Die neue Zone ergänzt die bereits bestehenden Halteflächen in der Scharrenbroicher Straße und auf der Brander Straße. Zuvor wurde die Hol- und Bringzone in der Straße An der Merlenburg aufgrund geringer Nutzung entfernt. Die Testphase der neuen Regelung wird bis zu den Sommerferien andauern. Die Zeiten, in denen die Zone genutzt werden kann, sind zwischen 7:00-8:30 Uhr und 11:30-16:30 Uhr.
Der Ortstermin mit der Polizei, der Stadtverwaltung und der Leitung der Katholischen Grundschule (KGS) brachte die Initiative voran, während die Gemeinschaftsgrundschule Rösrath an dem Treffen nicht teilnahm. Eltern hatten häufig hinter dem Halteverbot am Ginsterweg gehalten, was zu gefährlichen Situationen für Fußgänger führte. Die Stadtratsfraktion ZLR äußerte Bedenken hinsichtlich eines möglichen Anstiegs von „Elterntaxis“, was die Verkehrssicherheit der Kinder gefährden könnte. ZLR beantragte die Rücknahme der neuen Regelung und fordert die Entwicklung eines umfassenden Schulwegplans.
Ängste um die Verkehrssicherheit
FDP-Fraktionschef Tom Höhne zeigt sich skeptisch hinsichtlich einer Erhöhung der „Elterntaxis“, erwartet jedoch auch keine Reduzierung des Autoverkehrs durch die neue Regelung. Höhne plädiert stattdessen für ein „Schulwegsicherungskonzept“, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Laut einer ADAC-Umfrage sehen 59% der Eltern gefährliche Situationen durch das Elterntaxi, was die Notwendigkeit für sicherere Schulwege verdeutlicht. Exemplare wie die Hol- und Bringzone könnten als Lösung dienen, vermögen aber nicht das zugrunde liegende Problem der Elterntaxis zu beseitigen.
Die Problematik von Elterntaxis ist allgegenwärtig. Laut einer Forsa-Umfrage transportieren etwa 23% der Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, was zu erhöhtem Verkehrschaos und damit zu größeren Gefahren für Schüler führt. Der ADAC empfiehlt, Kindern möglichst früh die selbstständige Bewältigung ihres Schulweges zu ermöglichen. Selbstständige Verkehrsteilnehmer können damit sicherer im Straßenverkehr agieren, während überlastete Verkehrssituationen vor Schulen das Unfallrisiko erhöhen.
Neue Konzepte für sichere Schulwege
Der ADAC weist darauf hin, dass ausgewiesene Elternhaltestellen helfen können, den Verkehr zu entlasten. Zudem sollten Kinder ermutigt werden, zu Fuß zur Schule zu gehen. Ein „Walking-Bus“-Konzept fördert nicht nur Kommunikation und soziale Fähigkeiten, sondern entlastet auch die Eltern von täglichen Hol- und Bringdiensten. In diesem Kontext sind Schulwegpläne mit empfohlenen Wegen und Verhaltenstipps ebenfalls unerlässlich, um sichere Schulwege zu garantieren.
In anderen Städten werden bereits ähnliche Initiativen getestet, um das Problem der Elterntaxis zu lösen. Das Pilotprojekt in Frankfurt-Eckenheim zeigt positive Ergebnisse mit einem Rückgang der Elterntaxis und weniger Kindern, die mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Das Verkehrsministerium NRW empfiehlt durchdachte Schulstraßen und fordert eine stärkere Umsetzung solcher Konzepte.
Durch diesen Überblick wird deutlich, dass die Herausforderungen durch Elterntaxis weitreichend sind, und dass es einer koordinierten Lösung bedarf, um die Sicherheit für Kinder auf dem Schulweg zu gewährleisten.
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Ort | Rösrath, Deutschland |
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