Neues Leben im denkmalgeschützten Pfarrhaus: Sechs Wohnungen entstehen!

Bruchhausen-Vilsen, Deutschland - Architekt Alexander Behrendt hat das denkmalgeschützte Pfarrhaus am Kirchplatz in Bruchhausen-Vilsen erworben. Das Gebäude, das seit über 100 Jahren in der Nähe der St.-Cyriakus-Kirche steht, wird aktuell einer Kernsanierung unterzogen. Behrendt plant, insgesamt sechs Wohnungen im Pfarrhaus zu schaffen. Die Entkernungsarbeiten haben bereits vor vier Wochen begonnen, und der Innenraum präsentiert sich derzeit als Baustelle mit entfernten Decken und nicht tragenden Innenwänden. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Renovierungsprojekts, um den Anforderungen an moderne Wohnstandards gerecht zu werden und gleichzeitig den Denkmalschutzbestimmungen zu entsprechen.
Die evangelisch-lutherische Gesamtkirchengemeinde Bruchhausen-Vilsen hatte das Pfarrhaus verkauft, weil die Instandhaltung finanziell nicht mehr zu stemmen war. Bis vor einem Jahr wurde das Gebäude sowohl als Wohnhaus als auch als Büro genutzt, wobei einige Räume leer standen. Behrendt konnte sich mit seinem Nutzungskonzept gegen andere Interessenten durchsetzen und plant, je drei Wohneinheiten im Erdgeschoss und im ersten Stock mit einer Größe von 55 bis 90 Quadratmetern einzurichten. Es ist vorgesehen, die Wohnungen bei Bedarf zusammenzulegen, um eine vielfältige Mieterschaft anzusprechen, die von Rentnern über Familien bis hin zu Menschen mit Beeinträchtigungen reicht.
Barrierefreiheit und Denkmalschutz
Eine besondere Herausforderung stellt die barrierefreie Gestaltung der unteren Wohnungen dar, für die ein Lift eingeplant ist. Der Zugang vor der Haustür ist gegenwärtig zu schmal für Rollstuhlfahrer, jedoch wurde im Rahmen des Denkmalschutzes bereits eine Lösung gefunden. Der Denkmalpfleger des Landkreises hat pragmatische Ansätze unterstützt, um das Erscheinungsbild des historischen Gebäudes zu erhalten, während gleichzeitig moderne Standards eingehalten werden.
Behrendt strebt an, die Sanierungsarbeiten bis Ende Mai 2026 abzuschließen. Der Stillstand im Pfarrhaus ist somit beendet, auch wenn ein genauer Termin für den Einzug der ersten Mieter noch nicht festgelegt werden kann. Diese Revitalisierung des denkmalgeschützten Gebäudes könnte auch als Beispiel für eine erfolgreiche Altbausanierung dienen, die oft mit Herausforderungen wie energetischer Sanierung konfrontiert ist. Solche Projekte sind für Selbstnutzer und Kapitalanleger häufig attraktiv, da sie eine Möglichkeit bieten, den Wohnkomfort zu erhöhen und gleichzeitig die Werte von Immobilien zu stabilisieren.
Der Konflikt zwischen Denkmalschutz und Klimaschutz
Im Kontext von Sanierungen denkmalgeschützter Immobilien ist der Konflikt zwischen Denkmalschutz und Klimaschutz von zunehmender Bedeutung. Während energetische Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung des Energieverbrauchs und damit zur Steigerung des Nutzungskomforts beitragen können, müssen diese oft unter Berücksichtigung des äußeren Erscheinungsbilds des Gebäudes durchgeführt werden. Der Förderbaustein „Effizienzhaus Denkmal“, seit April 2012 verfügbar, bietet finanzielle Unterstützung für solche Projekte und zielt darauf ab, denkmalgerechte Sanierungen zu fördern.
Die energetische Ertüchtigung von Baudenkmalen und Altbauten wird nicht nur von den Denkmalschutzbehörden gefordert, sondern ist auch ein entscheidender Schritt im Zusammenhang mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Notwendigkeit, Ressourcen zu schonen. Durch die Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz können solche Gebäude erhalten und gleichzeitig an moderne Wohnstandards angepasst werden.
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Ort | Bruchhausen-Vilsen, Deutschland |
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