ABBA-Star Björn Ulvaeus: KI als Geheimwaffe fürs Musical!

London, Großbritannien - Björn Ulvaeus, das gefeierte Mitglied der legendären Popgruppe ABBA, nutzt die Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI), um ein neues Musical zu schreiben. Im Rahmen eines Talks auf der SXSW in London am 4. Juni äußerte er sich begeistert über die Möglichkeiten, die KI für den kreativen Prozess bietet. Ulvaeus bezeichnete die Technologie als „großartiges Werkzeug“, das den Zugang zu neuen Ideen erleichtert. Er ist jedoch sich auch der Einschränkungen bewusst, die durch KI bedingt sind.
Der Musiker, der bereits zu 75 % mit dem Schreiben eines Nachfolgers zu dem hologrammbasierten ‚ABBA Voyage‘-Konzert fertig ist, betonte, dass KI nicht in der Lage sei, ganze Songs oder sinnvolle Texte zu erstellen. Stattdessen sieht er sie als Unterstützung für kreative Künstler, besonders in Zeiten von Schreibblockaden. Ulvaeus erklärt, dass man KI nach verschiedenen Stilrichtungen oder Texterweiterungen fragen kann, auch wenn die Ergebnisse oft unbrauchbar sind. Er stellt jedoch fest, dass KI schneller ist und genau das tut, was man ihr sagt, im Gegensatz zu einem menschlichen Songwriting-Partner wie Benny Andersson, mit dem er viele Hits wie „Dancing Queen“ und „Mamma Mia“ produziert hat.
Die Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz in der Musikindustrie
Trotz der positiven Ansätze und Möglichkeiten, die Ulvaeus anführt, gibt es auch bedeutende Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von KI auf die Musikbranche. Laut einer Studie von GEMA und SACEM äußerten 71% der befragten Mitglieder die Sorge, künftig nicht mehr von ihrer Arbeit leben zu können. Die Prognosen deuten darauf hin, dass Musikschaffende bis 2028 fast ein Viertel ihrer Einkünfte durch KI verlieren könnten, was in Deutschland einen geschätzten Einnahmeverlust von 950 Millionen Euro bedeuten würde.
Besonders betroffen sind Berufsbilder wie Auftragskomponisten für Filme und Computerspiele, da KI kostengünstig maßgeschneiderte Musik liefern kann. Diese Technologie lernt jedoch von menschengemachter Musik, ohne die Urheber für die Nutzung ihrer Werke zu vergüten. Micki Meuser, Vorsitzender der Deutschen Filmkomponistenunion, hat ebenfalls betont, dass, obwohl KI als Hilfsmittel nützlich sein kann, stets eine nachträgliche Bearbeitung durch einen Menschen nötig ist.
Prognosen und notwendige Veränderungen
Die Diskussion über die potenziellen Auswirkungen von KI auf die Musikindustrie gewinnt an Bedeutung. Ulvaeus selbst hat auf diese „existentiellen Herausforderungen“ hingewiesen. In seinem Vorwort zu einem Bericht über Tantiemen in der digitalen Ära macht er auf die Notwendigkeit eines robusten kollektiven Managementsystems aufmerksam und fordert, dass die Interessen der Urheber im Einklang mit den Gewinnen der KI-Unternehmen behandelt werden müssen. Laut der Studie müssen Maßnahmen ergriffen werden, um ein Ungleichgewicht zwischen den Verlusten der Urheber und den Gewinnen der KI-technologischen Unternehmen zu verhindern.
Obwohl Björn Ulvaeus Künstliche Intelligenz als wertvolles Werkzeug betrachtet, ist es entscheidend, die finanziellen und kreativen Herausforderungen, die diese Technologie mit sich bringt, zu verstehen und anzugehen, um die Zukunft der Musikindustrie zu sichern.
Für weitere Informationen und einen tieferen Einblick in die Thematik können die Artikel auf Südkurier, NME und NDR nachgelesen werden.
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Ort | London, Großbritannien |
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