Stichwahl in MV: Wird die AfD erstmals Landrat in Meck-Pomm?

Neubrandenburg, Deutschland - Am 25. Mai 2025 stehen in Mecklenburg-Vorpommern entscheidende Stichwahlen an, die über die zukünftige Führung in drei Landkreisen und der Stadt Neubrandenburg entscheiden werden. Die Wähler sind seit 8.00 Uhr aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. In einem politischen Umfeld, das durch die hohe Präsenz der AfD geprägt ist, könnte dieses Wahlsystem zu bedeutenden Veränderungen führen.

Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte steht AfD-Kandidat Enrico Schult, der im ersten Wahlgang 36,1 Prozent der Stimmen erhielt, gegen CDU-Politiker Thomas Müller, der 27 Prozent der Stimmen einheimste. Müller, derzeit Vizelandrat, strebt danach, die Führung des Landkreises zu übernehmen. Unterstützt wird er von Torsten Koplin (Linke) sowie Björn Eckardt (Einzelbewerber), welche ihre Wähler aufgefordert haben, ihre Stimme für ihn abzugeben.

Wahlen in Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald

Im Landkreis Vorpommern-Rügen treten der parteilose Kandidat Stefan Kerth, der im ersten Wahlgang 49,2 Prozent der Stimmen erhielt, und Carlos Dias Rodrigues von der AfD, der 27,5 Prozent erzielte, gegeneinander an. Kerth genießt Unterstützung von CDU und mehreren Wählergruppen, was seine Chancen auf einen Sieg erhöht. Unter anderem haben die SPD und Die Linke ihre Unterstützung für Kerth angekündigt.

Auch im Landkreis Vorpommern-Greifswald findet eine interessante Stichwahl statt: Amtsinhaber Michael Sack von der CDU, der 39,4 Prozent der Stimmen erhielt, tritt gegen Inken Arndt von der AfD an, die nur 38 Prozent der Stimmen erhielt. Der SPD-Kandidat Erik von Malottki hat seine Unterstützung für Sack erklärt, was seine Erfolgsaussichten verbessert.

Neubrandenburger Oberbürgermeisterwahl

Auf kommunaler Ebene wird in Neubrandenburg der Oberbürgermeister gewählt. Hier finden sich Nico Klose (parteilos), der 35,7 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang erringen konnte, und Frank Benischke von der CDU, der 24,6 Prozent erhielt. Der scheidende Oberbürgermeister Silvio Witt unterstützt Klose, was ihm zusätzliche Stimmen bringen könnte.

Die Wahlbeteiligung im ersten Wahlgang schwankte zwischen 44,8 und 50,6 Prozent, und in allen Landkreisen haben unterlegene Kandidaten der ersten Runde ihre Wähler zur Unterstützung der stärkeren Kandidaten aufgerufen.

Die Wahlen werden von den Bürgern in Mecklenburg-Vorpommern gut verfolgt. Wahlberechtigt sind alle Deutschen und Unionsbürger ab einem Mindestalter von 16 Jahren, die bestimmte Wohnsitzanforderungen erfüllen müssen. Alle Wähler müssen mindestens 37 Tage im Wahlgebiet wohnen oder dort ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, um an der Wahl teilnehmen zu können. In Anbetracht dieser Auflagen stellt sich die Frage, wie viele Bürger tatsächlich ihr Wahlrecht in Anspruch nehmen werden.

Zusammenfassend wird der heutige Wahltag in Mecklenburg-Vorpommern wegweisend sein. Die Ergebnisse könnten nicht nur die politischen Strukturen der Landkreise beeinflussen, sondern auch die Demokratie und politisches Engagement der Wähler langfristig prägen.