Reform der katholischen Kirche: Ein neuer Weg für die Eifel Gemeinden!

Hellenthal, Deutschland - Im Bistum Aachen wird derzeit eine umfassende Strukturreform innerhalb der katholischen Kirche umgesetzt. Diese Maßnahme steht im Kontext sinkender Mitgliederzahlen und finanzieller Herausforderungen, die die herkömmlichen Strukturen in Frage stellen. Die Kirchenleitungen haben erkannt, dass die zuvor blühende Volkskirche mit gut besuchten Gottesdiensten und vielen aktiven Gläubigen nicht mehr besteht. Die Anzahl an Priester, Ehrenamtlichen und Kirchensteuerzahlern ist rückläufig, was die langfristige Finanzierung der Gemeinden unsicher macht. Der synodale Prozess „Heute bei Dir“ soll helfen, diese Umstrukturierung zu vollziehen, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.
Ein zentraler Bestandteil der Reform ist die Umwandlung der bisherigen Gemeinden in Pastorale Räume (PR). In der Region rund um Hellenthal und Schleiden wird dies konkret durch Fusionen und Auflösungen von bestehenden Kirchengemeinden umgesetzt. Erste Schritte sind bereits in den 16 Gemeinden der GdG Schleiden-Hellenthal erfolgt, wo Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte gewählt wurden. Zukünftig sollen die Gemeinden eine gemeinsame Pfarrei bilden und unter dem Begriff „Orte von Kirche“ (OvK) agieren, anstelle der traditionellen Pfarrkirchen. Jeder OvK hat die Möglichkeit, Ortsausschüsse für eigene verwaltungstechnische und pastorale Belange einzurichten.
Herausforderungen und Finanzierung
Die neugeformten Strukturen werfen viele Fragen auf, besonders hinsichtlich der Zukunft von Kirchengebäuden, Kindergärten und Jugendeinrichtungen. Bistumsgelder fließen nun zentral an die Verwaltung der Pastoralen Räume, was die finanzielle Lage der einzelnen Gemeinden zusätzlich beeinflussen könnte. Eine erste Vollversammlung der Orte von Kirche könnte noch in diesem Jahr zusammentreten, um weitere Schritte zu besprechen und die Resonanz auf die Reformvorschläge zu evaluieren.
Die Wahl der Pfarreiräte ist für dieses Jahr nicht geplant; stattdessen wird der Kirchenvorstand im PR gewählt. Ein weiterer Fakt, der zur Diskussion steht, ist, dass bei Fusionen möglicherweise 16 Kirchenvorstände neu gewählt werden müssten, was organisatorisch herausfordernd sein könnte. Es wird angestrebt, dass auch Oberhausen als Ort von Kirche anerkannt wird, was die Anzahl der Delegierten in der Vollversammlung erhöhen könnte.
Reformen in anderen Bistümern
Parallele Entwicklungen sind ebenfalls im Erzbistum Freiburg zu beobachten. Dort plant man eine neue geografische Aufteilung der Pfarreien, die ab 2026 in 36 Großpfarreien zwischen Bodensee und Odenwald umgesetzt werden soll. Die neuen Strukturen sollen über das Modell der Union realisiert werden, wobei jede Union eine Pfarrei als Rechtsgröße behält. Laut Katholisch.de bleibt die Entscheidung über die genaue Rechtsgröße den Gemeinden selbst überlassen.
Eine Studie des Forschungszentrums Generationenverträge der Albert-Ludwig-Universität Freiburg, die in Zusammenarbeit mit der EKD herausgegeben wurde, prognostiziert dramatische Veränderungen in der Mitgliederzahl der Kirchen bis 2060. Bis dahin wird erwartet, dass sich die Zahl der Kirchenmitglieder sowie das Kirchensteueraufkommen halbieren könnten. Diese Entwicklungen zeigen, dass nicht nur der demografische Wandel, sondern auch das Tauf- und Austrittsverhalten einen Einfluss auf die Zukunft der Kirche haben werden, wie im Bericht von EKD erläutert wird.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird aufgezeigt, dass es entscheidend ist, bestehende Strukturen zu überprüfen und das Angebot an die Bedürfnisse der Gemeindemitglieder anzupassen. Dies beinhaltet insbesondere, durch ansprechende Programme junge Erwachsene für die Kirche zu gewinnen und somit die Zukunftsfähigkeit der Kirche zu sichern.
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Ort | Hellenthal, Deutschland |
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