Grauenhaftes Ende: Saatkrähen in Laupheim vergiftet – Polizei ermittelt!

Toxikologische Untersuchungen bestätigen Vergiftung von Saatkrähen in Laupheim; Polizei ermittelt wegen illegaler Tiertötung.
Toxikologische Untersuchungen bestätigen Vergiftung von Saatkrähen in Laupheim; Polizei ermittelt wegen illegaler Tiertötung. (Symbolbild/NAG)

Laupheim, Deutschland - Im April 2025 wurden in der Gegend um Laupheim in Baden-Württemberg mehrere tote Vögel gefunden, deren Tod auf eine Vergiftung zurückzuführen ist. Bei einer Untersuchung an der B 30 Süd bei Baustetten wurden zunächst neun tote Saatkrähen, ein toter Bussard und ein Habichtweibchen entdeckt. In den folgenden Tagen kamen weitere tote Saatkrähen hinzu, sodass insgesamt 40 Saatkrähen und zwei Greifvögel gefunden wurden. Die Tiere wiesen keine erkennbaren äußerlichen Verletzungen auf, was den Verdacht auf Vergiftung erhärtete. Eine toxikologische Analyse bestätigte diesen Verdacht und identifizierte das hochtoxische Insektizid Parathion als die Ursache für die Todesfälle.

Philipp Friedel, Sprecher des Landratsamts Biberach, betonte, dass trotz der Aufklärungen möglicherweise weitere Tiere verstorben sind, die Kadaver von Füchsen könnten verschleppt worden sein. Bis zum 16. April 2025 wurden keine weiteren toten Tiere mehr gefunden. Die Erstuntersuchungen zeigten, dass die Mägen der Krähen nahezu leer waren oder nur Reste von üblichem Futter enthielten. Bei den untersuchten Greifvögeln lag jedoch Fleisch der toten Krähen im Magen, was auf eine potenzielle Nahrungsübertragung des Giftes hindeutet.

Parathion: Ein gefährliches Insektizid

Parathion, auch bekannt als Folidol, ist ein hochtoxisches Insektizid und Ester der Thiophosphorsäure. Es wurde in den 1940er Jahren entwickelt und war bekannt für seine Effizienz in der Landwirtschaft. Seit den frühen 2000er Jahren ist der Verkauf und die Anwendung von Parathion in vielen Ländern, darunter die EU und die USA, aufgrund seiner hohen Toxizität für Menschen und Tiere verboten. Laut der Studie ist Parathion in bestimmten Lösungen extrem giftig und kann schnell zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.

Die Symptome einer Parathion-Vergiftung sind vielfältig und reichen von Erbrechen über Muskelzuckungen bis hin zu Atemlähmungen. Diese Wirkung entsteht durch die irreversible Blockierung des Enzyms Acetylcholinesterase, was zu einer Überstimulation des Nervensystems führt. Die toxikologischen Tests zeigten außerdem, dass Parathion beim Inhalieren eine erhöhte Toxizität aufweist, was die Gefahr für Menschen erhöht.

Ärgernis Saatkrähen und rechtliche Konsequenzen

Die tote Vogelpopulation in Laupheim hat eine komplexe Debatte in der Region ausgelöst. Die Saatkrähen sind seit 2023 an einem Feldgehölz ansässig und haben zahlreiche Klagen von Landwirten verursacht, die wegen Fraßschäden an ihren Feldern auf die Vögel aufmerksam gemacht hatten. Die Stadt hatte verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die geschützte Art zu vergrämen, ohne dabei wirksame Ergebnisse zu erzielen. Das Landratsamt Biberach erteilte nur in wenigen Ausnahmefällen Genehmigungen zur Tötung der Vögel, die jedoch nicht in Anspruch genommen wurden.

Die Polizei ermittelt inzwischen wegen der illegalen Tötung von geschützten Arten. Der § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes sieht für solche Vergehen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe oder Geldstrafen vor. Hinweise zu dem Fall können beim Polizeirevier Biberach unter der Telefonnummer 07351/4470 gemeldet werden.

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Ort Laupheim, Deutschland
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