Trump schickt Nationalgarde nach Los Angeles – Proteste eskalieren!

Donald Trump entsendet 2000 Nationalgardisten nach Los Angeles, um Proteste gegen Einwanderer-Razzien zu kontrollieren.
Donald Trump entsendet 2000 Nationalgardisten nach Los Angeles, um Proteste gegen Einwanderer-Razzien zu kontrollieren. (Symbolbild/NAG)

Los Angeles, Kalifornien, USA - Am 8. Juni 2025 hat US-Präsident Donald Trump die Entsendung von 2.000 Soldaten der Nationalgarde nach Los Angeles angeordnet. Diese Maßnahme soll darauf abzielen, massive Proteste gegen Razzien der Einwanderungsbehörde ICE zu unterdrücken. Der letzte Einsatz von Soldaten in den USA durch einen Präsidenten datiert zurück ins Jahr 1965, als Lyndon B. Johnson die Nationalgarde nach Alabama schickte, um dortige Unruhen zu kontrollieren. Trumps Entscheidung, die Nationalgarde zu mobilisieren, ist stark umstritten und wurde auch von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom kritisiert, der vor den möglichen Folgen warnt. Normalerweise wird die Nationalgarde auf Anfrage der Bundesstaaten aktiviert.

Massive Proteste in Los Angeles gegen die Razzien begannen am Freitag. Demonstranten hatten einen ICE-Konvoi verfolgt und mit Eiern beworfen. Die Situation eskalierte, als zahlreiche Menschen versuchten, gegen die Festnahmen von Migranten ohne gültige Papiere zu protestieren. Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei dauerten an, wobei die Polizei Tränengas, Blendgranaten und Gummigeschosse einsetzte. In Folge dieser Auseinandersetzungen wurden insgesamt 44 Personen festgenommen.

Reaktion auf die Razzien und Eskalation der Lage

Gouverneur Newsom wurde in den Medien als Gegner von Trumps Maßnahmen dargestellt und forderte die Demonstranten auf, friedlich zu bleiben. Er warnte vor einer Eskalation der Gewalt und dem damit verbundenen Verlust des öffentlichen Vertrauens. Auch die Bürgermeisterin von Los Angeles, Karen Bass, distanzierte sich von den Polizeimaßnahmen und verurteilte die Razzien, die Teil von Trumps umstrittener Migrationspolitik sind. Diese zielt auf massive Abschiebungen ab, was in einer Stadt mit einer großen hispanischen Bevölkerung und einer überwiegend demokratischen Regierung auf erheblichen Widerstand stößt.

Trumps Spekulationen über einen möglichen Einsatz von Marines, um die lokale Polizei zu unterstützen, sorgen zusätzlich für Besorgnis. Verteidigungsminister Pete Hegseth bot an, Marines aus dem Camp Pendleton mobilisieren zu lassen, was als gefährliches Szenario wahrgenommen wird. Trump und seine Sprecherin Karoline Leavitt machen die „inkompetente“ Führung der Demokraten in Los Angeles für die angespannten Verhältnisse verantwortlich und drängen zur Härte. Der Präsident kritisierte spezifisch die lokale Führung und verwendete dabei abfällige Begriffe, um Bezug auf Gouverneur Newsom zu nehmen.

Ein Machtspiel und politische Implikationen

Analysten und Kritiker sehen in Trumps Entscheidung eine politische Strategie, um Konflikte mit einem von Demokraten regierten Bundesstaat wie Kalifornien zu provozieren. Die Entsendung der Nationalgarde wird als Machtbeweis und Ablenkung von anderen problemen interpretiert, mit dem Ziel, die Rhetorik um Einwanderung erneut aufzugreifen. Schließlich steht die Präsidentschaftswahl 2028 vor der Tür, und Newsom könnte sich als ernsthafter Herausforderer für Trump herausstellen.

Die Entsendung der Nationalgarde ist auf eine Dauer von 60 Tagen angesetzt oder so lange, wie es der Verteidigungsminister für notwendig hält. Diese Entwicklung verspricht, die anhaltenden Spannungen zwischen Trump und den demokratischen Führungspersonen Kaliforniens weiter zu verschärfen, während die Proteste gegen die Razzien der Einwanderungsbehörde weiterhin an Intensität gewinnen.

Der Zustand der Zivilgesellschaft in Los Angeles bleibt angespannt. Die Sicherheitsmaßnahmen und die aggressive Reaktion der Behörden haben bereits polarisierende Meinungen unter den Bürgern hervorgerufen, während große Teile der Einwandererbevölkerung um ihre Sicherheit und Rechte fürchten. Demokrat und Senator Adam Schiff bezeichnete den Einsatz der Nationalgarde als „beispiellos“ und warnte weiterer gewaltsamer Zusammenstöße. Die neuesten Ereignisse zeigen, wie tief die Kluft zwischen der aktuellen Regierung und der lokalen Bevölkerung mittlerweile ist.

Mehr zu diesem Thema finden Sie hier: Süddeutsche, Tagesschau, Tagesschau FAQ.

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Ort Los Angeles, Kalifornien, USA
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