Revolution im Mikro-3D-Druck: Bochumer Startup erhält millionenschwere Förderung!

Die Ruhr-Universität Bochum entwickelt mit PicoShape einen innovativen Mikro-3D-Drucker, gefördert mit 1,1 Millionen Euro.
Die Ruhr-Universität Bochum entwickelt mit PicoShape einen innovativen Mikro-3D-Drucker, gefördert mit 1,1 Millionen Euro. (Symbolbild/NAG)

Ruhr-Universität Bochum, Deutschland - Der Bedarf an präzisen Bauteilen wächst zunehmend in verschiedenen Branchen wie Elektrotechnik und Medizintechnik. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, beschäftigen sich Forscher an der Ruhr-Universität Bochum mit der Entwicklung einer innovativen Anlage, die Mikro-3D-Drucker optimiert. Diese Geräte erzeugen dreidimensionale Strukturen im Mikrometerbereich und bieten eine Lösung für die steigenden Anforderungen an hochpräzise Fertigung.

Im Rahmen dieses Projekts wurde das Startup PicoShape von Dr. Nils Surkamp, Felix Behlau, Dr. Benedikt Hofmeister und Jasper Helle gegründet. Am 1. April 2025 erhielt das Team eine EXIST-Förderung in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zur Umsetzung ihrer Ideen. Die Entwicklung wird in enger Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen für Photonik, Terahertztechnologie und Laseranwendungstechnik sowie der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft durchgeführt.

Innovative Technologie für den Mikro-3D-Druck

PicoShape setzt auf Diodenlaser und die Zwei-Photonen-Polymerisation (2PP) für den Druck von Mikrostrukturen. Diese Technik, die auf über 15 Jahren Forschung basiert, ermöglicht es, extrem präzise Details von unter 100 Nanometern zu drucken. Die Diodenlaser sind nicht nur kleiner und energieeffizienter als herkömmliche Laser, sie bieten auch schnellere Druckzeiten, was die Effizienz des gesamten Verfahrens erhöht. Herkömmliche Mikro-3D-Drucker kosten mindestens eine halbe Million Euro und sind oft unflexibel, während die PicoShape-Anlage kompakter und flexibler gestaltet ist. Laut Microlight3D ermöglicht die 2PP-Technologie die Herstellung komplexer Strukturen im Mikro- und Nanobereich, was für eine Vielzahl von Anwendungen von großer Bedeutung ist.

Die 2PP beinhaltet die gezielte Belichtung von Kunstharzen, wodurch eine Polymerisation ausgelöst wird. Dies geschieht durch die simultane Absorption von zwei Photonen, was zu einer hohen Präzision führt. Dabei können die erzeugten Voxel frei im Harz positioniert werden, wodurch der schichtweise Ansatz klassischer Druckverfahren obsolet wird. Diese innovative Technik könnte den 3D-Druck im Bereich der Mikrooptik, Mikromechanik und sogar in der Medizin revolutionieren.

Marktfähigkeit und zukünftige Pläne

PicoShape verfolgt das Ziel, ein marktfähiges Produkt zu entwickeln und ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen. Neben der Entwicklung von Prototypen plant das Team, enges Feedback aus der Praxis zu integrieren, um die Produkte weiterzuentwickeln. Durch den Druckservice wollen sie einen einfachen Zugang zur Technologie bieten und damit auch neue Verkaufschancen erschließen.

Das Team hebt hervor, dass sie durch individuelle Coachings und den Zugang zu einem umfangreichen Unterstützungsnetzwerk in der Lage sind, ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Erste Erfolge sind bereits sichtbar; PicoShape wurde im vergangenen Jahr als eines der besten drei Startups der Ruhr-Universität Bochum ausgezeichnet. Mit dem Fokus auf neuartige Technologien und effizientere Produktionsmethoden wird das Unternehmen in naher Zukunft eine bedeutende Rolle in der 3D-Druck-Branche spielen.

Zusammengefasst zeigt die Entwicklung von PicoShape, wie wichtig innovative Ansätze im Bereich des Mikro-3D-Drucks sind. Angesichts der steigenden Anforderungen an Präzision und Effizienz in verschiedenen Technologiebereichen wird 2PP, wie auch von 3Dnatives erläutert, zu einer Schlüsseltechnologie für die Zukunft.

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Ort Ruhr-Universität Bochum, Deutschland
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