Storchennachwuchs in Bochum: Vier Jungtiere erobern die Ruhraue!

In Bochum wurden vier Storchenjunge erfolgreich großgezogen. Besuchen Sie die Ruhraue, um diese seltenen Vögel zu beobachten.
In Bochum wurden vier Storchenjunge erfolgreich großgezogen. Besuchen Sie die Ruhraue, um diese seltenen Vögel zu beobachten. (Symbolbild/NAG)

Bochum, Deutschland - In Bochum, genauer gesagt in der Ruhraue, hat ein Storchenpaar erfolgreich vier Jungtiere großgezogen. Diese positiven Neuigkeiten werden von Ruhr24 berichtet, die auch betonen, dass die Störche besonders von der Kosterbrücke aus gut zu beobachten sind. Experten vermuten, dass es sich um dasselbe Paar handelt, welches bereits im Vorjahr einen einzelnen Jungvogel aufgezogen hat. Die Standtreue der Störche ist hier ein entscheidender Hinweis.

Die Naturschutzflächen in der Ruhraue sind jedoch für die Öffentlichkeit gesperrt, um die geschützten Arten nicht zu stören. Dies gilt nicht nur für Störche, sondern auch für andere bodenbrütende Vögel, die hier optimale Lebensbedingungen finden. Um die Tiere nicht zu belästigen, ist es erforderlich, Hunde an der Leine zu führen und Drohnenflüge zu vermeiden. Darüber hinaus bietet die Stadt Bochum Führungen an, die von der Biologischen Station geleitet werden, um mehr über die Bedeutung des Naturschutzgebiets zu erfahren.

Lebensraum und Nahrung der Störche

Ein Storchenpaar benötigt täglich zwischen 1,2 und 1,6 Kilogramm Nahrung pro Jungvogel, während die Erwachsenen zwischen 500 und 700 Gramm an Futter benötigen. Diese Nahrung finden die Störche in den feuchten Wiesen und Weiden der Ruhraue, die reich an Amphibien, Insekten und Mäusen sind. Ein Storchenpaar benötigt für die Nahrungssuche ein Revier von etwa 200 Hektar, und die Ruhraue-Stiepel bietet diesen wichtigen Lebensraum.

Leider ist der Weißstorch in vielen Regionen Deutschlands als gefährdet eingestuft und steht auf der Roten Liste. Der Verlust von Feuchtgebieten und die Intensivierung der Landwirtschaft haben in den letzten Jahrzehnten zu einem Rückgang der Storchenpopulationen geführt. Laut NABU reicht der Bruterfolg in Deutschland nicht aus, um die natürlichen Verluste auszugleichen, wobei eine Zunahme der Bestände vor allem durch Zuzug aus Regionen mit höherem Bruterfolg verzeichnet wird.

Die Herausforderungen für den Weißstorch

Trotz einiger positiver Entwicklungen gibt es zahlreiche Herausforderungen für den Weißstorch. Die intensive Landwirtschaft hat zur Entwässerung und Zerstörung von Lebensräumen geführt und der Einsatz von Pestiziden hat die Nahrungsgrundlage der Störche beeinträchtigt. Auch Stromleitungen stellen eine erhebliche Gefahr dar: fast 70 % der Unfälle mit Störchen sind durch Kollisionen mit Stromtrassen verursacht. Besonders betroffen sind oft Jungstörche während ihrer ersten Übungsflüge.

Darüber hinaus gibt es auch auf ihren Reisen und in Überwinterungsgebieten erhebliche Gefahr durch menschliche Aktivitäten, wie die Jagd oder den Einsatz von giftigen Chemikalien. Dürreperioden im Sahel tragen zusätzlich dazu bei, die Nahrungs- und Wasserverfügbarkeit für Störche zu bedrohen, was sich negativ auf deren Überlebensrate und Bruterfolg auswirkt. Historisch betrachtet waren Dürreperioden in der Region eine der Hauptursachen für den Bestandsrückgang der Westpopulation, der in den 1980er Jahren stark zurückging.

Um die Situation des Weißstorchs zu verbessern, sind umfassende Schutzmaßnahmen erforderlich. Der NABU hat flächendeckende Untersuchungen zur Bestandsentwicklung und Populationsdynamik des Weißstorchs durchgeführt. Seit 1934 finden regelmäßig Storchenzählungen statt, die dabei helfen, die Verbreitung und den Bestand der Störche zu überwachen. In Deutschland lebten 2019 rund 7.532 Brutpaare, was einen leichten Aufwärtstrend darstellt, jedoch nicht über die Herausforderungen hinwegtäuscht, mit denen diese majestätischen Vögel konfrontiert sind.

Die Wiederansiedlung von Störchen in Naturschutzgebieten ist entscheidend für deren Überleben in Nordrhein-Westfalen. Nur durch den Erhalt und die Schaffung geeigneter Lebensräume können diese faszinierenden Vögel auch in Zukunft in der Ruhraue und darüber hinaus gedeihen.

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Ort Bochum, Deutschland
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