Hilfsorganisation in Gaza: Kontroversen und Sorgen um Unabhängigkeit!

Gaza steht vor humanitärer Krise: GHF plant Hilfslieferungen, trotz interner Konflikte und internationaler Bedenken.
Gaza steht vor humanitärer Krise: GHF plant Hilfslieferungen, trotz interner Konflikte und internationaler Bedenken. (Symbolbild/NAG)

Gaza, Palästinensische Gebiete - Die humanitäre Lage in Gaza ist katastrophal, und die Gaza Humanitarian Foundation (GHF), unterstützt von den USA und Israel, plant nun, Hilfsgüter an die notleidende Bevölkerung zu verteilen. Trotz dieser Bemühungen gibt es massive Bedenken hinsichtlich der Neutralität und der operativen Struktur der GHF. Wie Al Jazeera berichtet, beabsichtigt die GHF, bis Ende der Woche Hilfe für bis zu einer Million Palästinenser zu leisten. Dies geschieht jedoch in einer Umgebung, in der in den letzten zwei Monaten nahezu alle Hilfslieferungen von der israelischen Armee blockiert wurden.

Die Situation in Gaza ist als „von Menschen gemachte Hungersnot“ eingestuft worden; 1,95 Millionen Menschen, das sind 93 Prozent der Bevölkerung, sind von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. UN-Vertreter warnen zudem vor dem Risiko einer erzwungenen Umsiedlung der nördlichen Bevölkerung Gazas, was die Fragilität der Lage weiter verstärkt.

Struktur und Kontroversen der GHF

Die GHF ist eine neu gegründete Organisation, die aus privaten US-Sicherheitskräften und ehemaligen Soldaten besteht, und wurde in Genf ins Leben gerufen. Kritiker werfen der GHF vor, dass ihre Operationen möglicherweise dazu führen könnten, dass Lebensmittelverteilung eingeschränkt wird und Zivilisten gezwungen sind, weite Strecken zu den Verteilzentren zurückzulegen. Robert Patman, ein Professor für internationale Beziehungen, hebt hervor, dass keine etablierten humanitären Organisationen angesichts dieser Kontroversen hinter der GHF stehen.

Zusätzlich ist die GHF in der Schweiz Gegenstand potenzieller rechtlicher Untersuchungen, nachdem ein dort ansässiges NGO Bedenken hinsichtlich ihrer Neutralität und Unparteilichkeit geäußert hat. Diese Anfrage wird von den UN unterstützt, die ebenfalls die Vorwürfe der Voreingenommenheit bekräftigen. Laut der Devdiscourse wird geprüft, inwiefern die betrieblichen Pläne der GHF mit den Schweizer Gesetzen und internationalen humanitären Standards übereinstimmen.

Äußerungen und Reaktionen

Jake Wood, der Exekutivdirektor der GHF, trat zurück und nannte als Grund seine Bedenken bezüglich der Unabhängigkeit der Organisation. Viele humanitäre Akteure und Organisationen befürchten, dass die GHF vielmehr den Zielen Israels dienen könnte, insbesondere bezüglich einer eventuellen Entvölkerung des Nordens von Gaza durch Konzentration der Hilfsgüterverteilung im Süden.

Die humanitären Pläne der GHF, die über vier Logistikzentren verteilt werden sollen, kommen nicht ohne Kontroversen. UNICEF hat in einer Erklärung gewarnt, dass Zivilisten, besonders alte Menschen und kranke Kinder, auf dem Weg zu diesen Zentren gefährdet sein könnten. Es wird befürchtet, dass diese Pläne die Kontrolle über lebensnotwendige Güter als Druckmittel verstärken könnten, was nicht im Einklang mit Israels Verpflichtung zur Bereitstellung unparteiischer Hilfe steht, wie von ZDF berichtet wird.

Trotz dieser Herausforderungen setzt die GHF ihre Vorbereitungen zur Hilfslieferung fort, während die internationale Gemeinschaft nach Lösungen sucht, um die katastrophalen Bedingungen in Gaza zu verbessern.

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Ort Gaza, Palästinensische Gebiete
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