Israels Luftangriff: Neun Kinder einer Kinderärztin getötet!

Ein israelischer Luftangriff in Khan Younis tötete neun Kinder einer Kinderärztin. Dr. Alaa al-Najjar überlebte mit ihrem Sohn.
Ein israelischer Luftangriff in Khan Younis tötete neun Kinder einer Kinderärztin. Dr. Alaa al-Najjar überlebte mit ihrem Sohn. (Symbolbild/NAG)

Khan Yunis, Gaza, Palästinensische Gebiete - Am Freitag wurden bei einem israelischen Luftangriff in Khan Yunis neun Kinder der Kinderärztin Dr. Alaa al-Najjar getötet. Laut Berichten von Tagesspiegel und Independent waren die Opfer zwischen sieben Monaten und zwölf Jahren alt. Dr. al-Najjar, die zur Zeit des Angriffs im Nasser-Krankenhaus arbeitete, überlebte den Anschlag nur gemeinsam mit ihrem 11-jährigen Sohn und ihrem Mann, der ebenfalls Arzt ist. Tragik und Chaos herrschten, als die Mutter nach Hause eilte und ihr brennendes Haus entdeckte.

Rettungskräfte bargen die Kinderkörper, während die Nachricht dessen, was geschehen war, sich verbreitete. Zunächst bestätigten die Gesundheitsbehörden in Gaza den Tod von sieben Kindern; später wurde bekannt, dass zwei weitere Kinder, die als vermisst galten, ebenfalls zu den Toten zählten. Der Schwager der Ärztin äußerte, dass ihr Haus nicht direkt getroffen wurde, sondern das Feuer insbesondere durch brennende Autoreifen im benachbarten Gebäude ausgelöst wurde.

Kontext des Konflikts

Das israelische Militär gab an, dass der Luftangriff auf Verdächtige in der Nähe von IDF-Truppen abzielte. Laut Independent wurde die Bedrohung durch Hamas als Grund für die verstärkten militärischen Einsätze genannt. Die IDF erklärte, dass sie über 100 Ziele in Gaza angegriffen habe und zudem versuche, Zivilisten aus Gefahr zu evakuieren. Dennoch gibt es Berichte, dass die sogenannten „sicheren Zonen“ im Gazastreifen überfüllt sind und oft keine ausreichende Versorgung bieten.

In einem Klima, in dem mehr als 50.000 Menschenleben durch den Konflikt bereits gefordert wurden, darunter Tausende Kinder, bleibt die humanitäre Lage dramatisch. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und UNICEF betonten, dass es im Gazastreifen tatsächlich keine sicheren Zonen gibt, was die Entscheidung der Familie Najjar, nicht dem Evakuierungsaufruf zu folgen, noch tragischer erscheinen lässt.

Forderungen nach Hilfe und Veränderungen

Ärzte ohne Grenzen (MSF) charakterisierte die humanitäre Lage im Gazastreifen als verheerend und dokumentiert fortwährende ethnische Säuberungen sowie systematische Angriffe auf medizinisches Personal. Ihre Berichte, die bis in das Jahr 2024 zurückreichten, verweisen auf den zunehmenden Druck und die Lebensbedingungen, die immer unmöglicher werden. So wurden bereits mehrere medizinische Einrichtungen, wie das Nasser Medical Complex, direkt getroffen, was zu erheblichen Verletzungen und Todesfällen unter den Mitarbeitern führte.

In diesem Kontext ist der Wandel der internationalen Unterstützungsaufmerksamkeit von großer Bedeutung. Am 15. Mai 2025 lehnten die Verantwortlichen von MSF einen Vorschlag zur Kontrolle der Hilfsgüterverteilung im Gazastreifen ab. Die Organisation kritisiert die aktuelle humanitäre Blockade und betont die Notwendigkeit, humanitäre Hilfe ungehindert zuzulassen.

Die Geschehnisse rund um Dr. al-Najjar und die dramatischen Ereignisse in Khan Yunis sind nicht nur persönliche Tragödien, sondern stehen synonym für die anhaltende humanitäre Krise und das unermüdliche Streben nach Frieden in der Region. Der Konflikt hat bereits seit dem 7. Oktober 2023 unzählige Zivilistenleben gefordert und zeigt, wie weitreichend die Auswirkungen von militärischer Gewalt auf die Zivilbevölkerung sind.

Details
Ort Khan Yunis, Gaza, Palästinensische Gebiete
Quellen