Bund Naturschutz startet Protest: 16.000 Stimmen gegen Salzach-Kraftwerk!

Der Bund Naturschutz in Bayern sammelt über 16.000 Unterschriften gegen ein neues Wasserkraftwerk an der Salzach.
Der Bund Naturschutz in Bayern sammelt über 16.000 Unterschriften gegen ein neues Wasserkraftwerk an der Salzach. (Symbolbild/NAG)

Tittmoninger Becken, Deutschland - Der Bund Naturschutz (BN) in Bayern hat sich zu einem zentralen Akteur im Schutz der Umwelt entwickelt, indem er mehr als 16.000 Unterschriften gegen den Neubau eines Wasserkraftwerks am Fluss Salzach gesammelt hat. Der geplante Standort befindet sich im Tittmoninger Becken, und die Argumente der Umweltschützer sind vielfältig. Der BN befürchtet, dass das Kraftwerk schädliche Auswirkungen auf die Fischpopulationen haben, die Wasserstandsdynamik in der Aue einschränken und einen Rückstau des Wassers verursachen könnte. Diese Bedenken werden durch die Einschätzungen von BN-Wasserexpertin Christine Margraf untermauert, die zudem den Nutzen des Projekts für die Energiewirtschaft als fraglich erachtet.

Die Salzach selbst ist einzigartig in Bayern, da sie über 60 Kilometer ohne Querbauwerke fließt. Beate Rutkowski, stellvertretende Vorsitzende des BN, weist darauf hin, dass es bedeutendes Potenzial für eine großflächige Renaturierung der Auen gibt. Insbesondere fordert der Bund Naturschutz die Staatsregierung und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dazu auf, verstärkt in Renaturierungsprojekte zu investieren, anstelle neue Wasserkraftwerke zu genehmigen.

Vor- und Nachteile der Wasserkraft

Die Diskussion um das Wasserkraftwerk am Salzach ist Teil einer größeren Debatte über die Vor- und Nachteile der Wasserkraftnutzung. Laut Informationen von Umweltretter wird Wasserkraft weltweit am meisten genutzt, da sie kaum Treibhausgase freisetzt. Das historische Potenzial dieser Energieform reicht bis 3000 v. Chr. zurück, als sie in China für Bewässerungssysteme eingesetzt wurde. Trotz der Vorteile erfordern Wasserkraftwerke oft massive Eingriffe in die Natur und können signifikante ökologische Auswirkungen haben.

Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass Wasserkraftanlagen die biologische und morphodynamische Durchgängigkeit von Gewässern unterbrechen können, was schwerwiegende Folgen für die dortige Flora und Fauna hat. Studien zeigen, dass mehr als 22% der Fische, die durch Turbinen schwimmen, tödliche Verletzungen erleiden. Die empfohlene Nutzung der Wasserkraft sollte daher unter Berücksichtigung sensibler Naturräume und mit gezielten Maßnahmen zur Minderung der Umweltauswirkungen erfolgen.

Nutzung der Wasserkraft in Deutschland

In Deutschland wird Wasserkraft hauptsächlich in Mittelgebirgen, Voralpen und Alpen sowie an größeren Flüssen genutzt. Der Anteil der Wasserkraft an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien liegt bei etwa 8%. Trotz seines Potenzials wird der Nutzen der Wasserkraft aufgrund von klimatischen Veränderungen und der derzeit bekannten ökologischen Herausforderungen häufig kritisch hinterfragt.

Der BN macht deutlich, dass der Fokus auf den Ausbau von Wind- und Solarenergie gelenkt werden sollte, anstatt neue Wasserkraftwerke zu bauen. Dies unterstreicht die grundsätzliche Debatte über den richtigen Weg in eine nachhaltige Energiezukunft.

FAZ berichtet, dass der BN in seiner Positionierung vor allem den Schutz der einzigartigen Gewässerlandschaft und der regionalen Biodiversität in den Vordergrund stellt. Der Verband sieht die Möglichkeit, durch Renaturierungsprojekte nicht nur die Natur zu schützen, sondern auch einen Übergang zu einer nachhaltigeren Energieerzeugung zu fördern.

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Ort Tittmoninger Becken, Deutschland
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