Rätselhafte Altarpyramiden: 1.000 Euro bei Bares für Rares?

Am 28.05.2025 präsentieren Gudrun und Werner Schmuck ihre einzigartigen Altarpyramiden bei „Bares für Rares“ in der Hoffnung auf 1.000 Euro.
Am 28.05.2025 präsentieren Gudrun und Werner Schmuck ihre einzigartigen Altarpyramiden bei „Bares für Rares“ in der Hoffnung auf 1.000 Euro. (Symbolbild/NAG)

Volkach, Deutschland - Die beliebte Trödel-Show „Bares für Rares“ zieht regelmäßig Sammler und Kunstliebhaber an, die faszinierende Objekte ins Rampenlicht bringen. Diese Woche waren es Gudrun und Werner Schmuck aus Volkach, die mit zwei bemerkenswerten altargemäßen Pyramiden zur Sendung kamen. Der Wert ihrer Kunstwerke, die mit Reliquien von Märtyrern versehen sind und Asche von Orten enthalten, an denen Jesus und Petrus waren, könnte die Zuschauer fesseln. Expertin Bianca Berding bestätigte, dass diese Pyramiden von Nonnen in detailverliebter Arbeit gefertigt wurden und schätzte, dass der Gesamtwert zwischen 500 und 800 Euro liegt. Das Ehepaar Schmuck hatte einen Preis von 1.000 Euro im Sinn, fiel jedoch der Nervosität und der Herzklopfen vor der Verhandlung zum Opfer.

Trotz der anfänglichen Sorgen, zeigte sich das Interesse mehrerer Händler an den Pyramiden. Letztlich bot Daniel Meyer 900 Euro, was dem Wunschpreis des Ehepaars sehr nahe kam.

Besondere Reliquien und deren Wert

Ein ganz anderes, aber ebenso bemerkenswertes Stück wurde in einer früheren Episode von „Bares für Rares“ präsentiert. Es handelte sich um ein mit Diamanten besetztes Kreuz, welches Holzsplitter vom Kreuz Jesu enthält. Dieses außergewöhnliche Kunstwerk wurde 2019 von Jurastudentin Stephanie Huber und ihrer Mutter Cosima Birk vorgestellt und von Expertin Heide Rezepa-Zabel auf 60.000 bis 80.000 Euro geschätzt. Händlerin Susanne Steiger erwarb das Kreuz schließlich für 42.000 Euro und plant, es als Leihgabe an ein Museum zu geben, um es einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Steiger setzt sich außerdem aktiv mit der Provenienz des Kreuzes auseinander. Die Provenienz beschreibt die Besitz- und Eigentumsgeschichte eines Kunstwerks und ist besonders wichtig im Kunstmarkt, vor allem bezüglich der Aufarbeitung von Raubkunst. Sie umfasst die Dokumentation des Weges eines Kunstwerks durch Auktionshäuser, Händler und Sammlungen. Provenienzrecherchen sind entscheidend, um die Herkunft und historische Besitzverhältnisse zu klären, insbesondere bei Werken, die vor 1945 entstanden sind, da viele Kunstwerke während des Nationalsozialismus geraubt wurden.

Provenienz im Kunstmarkt

Die Bedeutung der Provenienz wird auch durch die Schätzungen von Kunstwerken beeinflusst. Die Art und Weise, wie ein Kunstwerk dokumentiert ist, kann seinen Marktwert steigern. Beispielsweise sind Werke aus namhaften Sammlungen für Sammler besonders interessant. Veranstaltungen wie „Bares für Rares“ bieten sowohl Käufern als auch Verkäufern die Möglichkeit, mehr über die Provenienz der gezeigten Objekte zu erfahren und so Vertrauen zu schaffen.

Für Verkäufer ist es essenziell, umfassende Informationen zur Provenienz bereitzustellen, um den Wert ihrer Objekte zu steigern. Käufer wiederum sollten sich eingehend über die Provenienz informieren, um mögliche Risiken beim Erwerb von Kunstwerken zu minimieren. Datenbanken wie die Lost Art-Datenbank und das Art Loss Register unterstützen dabei, gestohlene Kunstwerke zu identifizieren und ermöglichen eine ganzheitliche Provenienzforschung.

Zusammenfassend zeigt sich, dass „Bares für Rares“ nicht nur ein Ort des Handels, sondern auch eine Plattform für den Austausch über die kulturelle und historische Bedeutung von Kunstwerken ist. Die Sendung beleuchtet nicht nur die Verhandlungskompetenz der Teilnehmer, sondern auch die tiefere Geschichte der Objekte, die oft einen bedeutenden Platz in der Kunstgeschichte und der Gesellschaft haben.

Für weitere Informationen zu den gezeigten Objekten und deren historischen Kontext besuchen Sie bitte die Artikel: Der Westen, Berliner Kurier und Artvise.

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Ort Volkach, Deutschland
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