Revolution auf der A6: Induktives Laden für Elektroautos gestartet!

Am 6. Juni 2025 startet die FAU Erlangen-Nürnberg eine Teststrecke für induktives Laden von E-Autos auf der A6.
Am 6. Juni 2025 startet die FAU Erlangen-Nürnberg eine Teststrecke für induktives Laden von E-Autos auf der A6. (Symbolbild/NAG)

A6, 92363 B299, Deutschland - Am 6. Juni 2025 wurde ein bedeutender Meilenstein im Projekt E|MPOWER erreicht. Eine Teststrecke für das induktive Laden von Elektrofahrzeugen wird auf der Autobahn A6 in Fahrtrichtung Nürnberg eingerichtet, in der Nähe der Rastanlage Oberpfälzer Alb Nord. Dieses wegweisende Projekt wird von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) geleitet, konkret vom Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS).

Partner des Projekts sind die Autobahn GmbH des Bundes, VIA IMC, Electreon, Risomat und die TH Nürnberg. Bei der offiziellen Einweihung gaben die bayerischen Staatsminister Markus Blume und Joachim Herrmann den Startschuss für die Teststrecke. Diese wird mehrere hundert Meter lang sein und soll das induktive Laden während der Fahrt ermöglichen.

Innovative Technologie des induktiven Ladens

Die Technologie des dynamischen induktiven Ladens nutzt im Straßenbelag installierte Spulen, die ein Magnetfeld erzeugen. Fahrzeuge, die mit speziellen Gegenspulen ausgestattet sind, können durch dieses Magnetfeld während der Fahrt aufgeladen werden. Dieses Verfahren könnte ein entscheidender Schritt zur Lösung der Reichweitenprobleme von Elektrofahrzeugen sein, da es so konzipiert ist, dass es nur mit ausgerüsteten Fahrzeugen interagiert. Zudem sind die Induktionsspulen sicher und entsprechen den internationalen Sicherheitsstandards für magnetische Felder.

Aktuell erfolgt die Integration der notwendigen Spulen in den Straßenbelag, gefolgt von technischen Tests, um die Installation zu überprüfen. Erste Fahrversuche sind für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant, was die praktische Anwendung dieser neuen Technologie vorantreibt.

Herausforderungen und Ziele der Ladeinfrastruktur

Das Projekt E|MPOWER ist Teil einer breiteren Vision, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln. So haben sich die SPD, die Grünen und die FDP im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, bis 2030 15 Millionen vollelektrische Pkw und eine Million öffentliche Ladepunkte zu schaffen. Die Umsetzung dieser ehrgeizigen Ziele bleibt jedoch von Unklarheiten geprägt, da konkrete Konzepte fehlen.

Der Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) setzt auf die Innovationsprämie für Elektrofahrzeuge, will jedoch ab 2024 die Förderungen stärker am Klimaschutz ausrichten. Die nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur koordiniert den Ausbau der Ladeinfrastruktur, hat jedoch keine Einzelheiten zu zukünftigen Förderprogrammen veröffentlicht.

Es besteht ein klarer Bedarf an einer Überarbeitung des Masterplans Ladeinfrastruktur, um folgende Aspekte zu berücksichtigen:

  • Befähigung der Kommunen
  • Aktivierung geeigneter Flächen
  • Vereinfachung des Ladevorgangs
  • Beschleunigung von Genehmigungsverfahren

Die Autobranche fordert mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Aktuell werden nur 300 neue Ladepunkte pro Woche installiert, obwohl 2.000 notwendig wären. Zum Januar 2022 gab es bereits über 52.000 öffentliche Ladepunkte in Deutschland, darunter 7.717 Schnellladepunkte.

Zusätzlich fordert der ZVEH einen stärkeren Fokus auf private Ladeinfrastruktur, da 80% der Ladevorgänge dort stattfinden. Die Kritik an starren Ausbauzielen für das Ladesäulennetz ist laut, da der tatsächliche Bedarf von der Verfügbarkeit privater und öffentlicher Ladeinfrastruktur abhängt. Der BDEW fordert dynamische Ausbauziele und stabile Rahmenbedingungen sowie schnellere Genehmigungsverfahren, um den erforderlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur zu beschleunigen. Eine Studie zeigt, dass der Anteil der Ladevorgänge an privater Infrastruktur bis 2030 auf bis zu 88% steigen könnte, was die Dringlichkeit entsprechend unterstreicht.

Insgesamt weist das Projekt E|MPOWER darauf hin, wie wichtig es ist, innovative Lösungen für das Laden von Elektrofahrzeugen zu entwickeln und gleichzeitig die Infrastruktur umfassend auszubauen. Nur so kann der Weg in eine nachhaltige Mobilität geebnet werden.

Details
Ort A6, 92363 B299, Deutschland
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