SPD fordert Schulentwicklungsplan: Bellheim übergangen!

Die Bellheimer SPD fordert Änderungen am Schulentwicklungsplan, um eine Schule mit Oberstufe zu sichern, während ein Gymnasium in Rheinzabern geplant wird.
Die Bellheimer SPD fordert Änderungen am Schulentwicklungsplan, um eine Schule mit Oberstufe zu sichern, während ein Gymnasium in Rheinzabern geplant wird. (Symbolbild/NAG)

Bellheim, Deutschland - Im Landkreis Germersheim steht die Schulentwicklung im Mittelpunkt eines heißen Diskurses. Vor allem die Bellheimer SPD hat Bedenken hinsichtlich der Entscheidungen über die Schulsituation in der Region geäußert. Insbesondere kritisieren sie den kürzlich gefassten Kreistagsbeschluss, ein neues Gymnasium in Rheinzabern zu bauen, anstatt in Bellheim, wo eine Schule mit Oberstufe in der Realschule plus sowie der ehemaligen Hauptschule gewünscht wird. Die aneinandergebauten Gebäude stehen für diese Nutzung bereit, könnten aber nicht wie gewünscht einbezogen werden.

Landrat Martin Brandl (CDU) hat bislang keine Bestrebungen gezeigt, Gespräche mit dem Land Rheinland-Pfalz zu führen, um den Standort zu ändern. Die SPD ist der Ansicht, dass Bellheim bei der Entscheidung aus politischen Gründen übergangen wurde. Die Vorwürfe reichen zurück und beinhalten ähnliche Überlegungen, die bereits vor rund 20 Jahren angestellt wurden, als eine Gesamtschule in Bellheim angedacht war.

Fehlerhafte Informationen und Zeitdruck

Ein entscheidender Faktor in der aktuellen Debatte ist der kritisierte Schulentwicklungsplan von 2024. Laut der SPD basieren die getroffenen Entscheidungen auf fehlerhaften Informationen. Der Prozess zur Festlegung des Standorts für das Gymnasium sei in einem Zeitrahmen von nur vier Wochen durch alle politischen Gremien beschlossen worden, was eine fundierte Diskussion über die Wahl der Schulstandorte verhindert habe. Die Bellheimer SPD bemängelt zudem, dass eine Resolution des Gemeinderats, die den Bedürfnissen der örtlichen Schüler Rechnung tragen sollte, nicht weiterverfolgt wurde.

Die Notwendigkeit für eine Überarbeitung des Schulentwicklungsplans klingt auch aus den neuesten Informationen des Landkreises Germersheim an. Kreis-Germersheim.de berichtet, dass ein neues Gymnasium in Rheinzabern auf Basis des aktuellen Schulentwicklungsplans gegründet werden soll. Dies geschah in Zusammenarbeit mit dem Ministerium und der ADD, um auf die steigende Schülerzahl zu reagieren und den Bedürfnissen der Stiftungsgemeinde Jockgrim gerecht zu werden.

Schulcampus und steigende Schülerzahlen

Das neue Gymnasium wird als Teil eines Schulcampus zusammen mit der Integrierten Gesamtschule (IGS) eingerichtet. Da das Europa Gymnasium in Wörth bereits jetzt zu viele Anmeldungen verzeichnet und auch das Goethe Gymnasium in Germersheim ausgebucht ist, wird die Notwendigkeit einer zusätzlichen Einrichtung immer deutlicher. In Rheinzabern werden ab dem Schuljahr 2025/26 drei Eingangsklassen erwartet, und zukünftige Neubauten sind vorgesehen, um die steigenden Schülerzahlen bis 2032 zu bewältigen.

Zusätzlich plant eine Gruppe erfahrener Pädagogen die Vorbereitung der Schulgründung. Dies zeigt sich auch durch die steigenden Anmeldezahlen an der IGS Rheinzabern. Ein Schulcampus, der beide Einrichtungen vereint, soll den Standort nachhaltig stärken und für die Region attraktiv machen. Details zur Schaffung eines 3- bis 4-zügigen Gymnasiums werden im Schulträgerausschuss besprochen, bevor die endgültige Entscheidung am 18. März im Kreistag fällt.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Bellheimer SPD auf eine rasche Aktualisierung des Schulentwicklungsplans hofft. Dies könnte eine genauere Betrachtung der Situation der Schüler:innen aus dem Nordkreis nach sich ziehen, um dadurch möglicherweise andere Standorte oder Schulformen ins Gespräch zu bringen.

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Ort Bellheim, Deutschland
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