Cannabis-Laden in Zweibrücken: Experten streiten über Notwendigkeit!

Zweibrücken, Deutschland - In Zweibrücken plant Professor Dr. Sven Gottschling die Eröffnung eines speziellen Ladens zur Cannabis-Abgabe. Dieses Vorhaben sorgt jedoch für kontroverse Diskussionen in der Stadt. Christoph Gensch, stellvertretender CDU-Ratsfraktionschef, hat sich entschieden gegen die Einrichtung eines Cannabisladen ausgesprochen. Dies wurde in einem von der RHEINPFALZ organisierten Gespräch zwischen den beiden medizinischen Fachleuten deutlich. Gottschling betonte dabei, dass ein Cannabisladen nicht zwingend notwendig sei, zumal in der Innenstadt bereits mehrere leerstehende Gebäude vorhanden sind.
Das geplante Cannabis-Fachgeschäft soll sowohl medizinische als auch Freizeit-nutzende Kunden bedienen. Doch die Chancen für das Modellprojekt scheinen nach der jüngsten Stadtratssitzung gesunken zu sein. Viele Ratsmitglieder befürchten, dass das Vorhaben eine potenzielle Gefahr darstellen könnte. In einer hitzigen Ratsdebatte wurde das Thema behandelt, jedoch kam es zu keinem klaren Ergebnis.
Ein ungewisser Ausgang
Professor Gottschling hatte das Projekt bereits in der Februarsitzung des Stadtrats vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Abstimmung verschoben, um Stellungnahmen von Experten einzuholen. Einige dieser Experten, darunter auch Vertreter der Polizei, hatten zum Zeitpunkt der letzten Sitzung allerdings noch nicht geantwortet. Oberbürgermeister Marold Wosnitza fasste die eingegangenen Stellungnahmen zusammen und unterzeichnete einen Beschlussvorschlag zur Unterstützung des Projekts.
Die Reaktionen auf das Projekt waren gemischt. Gensch äußerte Bedenken bezüglich der Eile und kritisierte, dass die Stadt keine Konsultation mit der Kreisärztevereinigung oder der Landesärztekammer durchgeführt habe. Er warnte vor den möglichen Änderungen des Cannabis-Gesetzes in Folge der aktuellen Koalitionsverhandlungen und forderte eine breitere Grundlage für die Entscheidungen. Julia Igel von den Grünen bat das Gremium, sich wieder auf die Sacharbeit zu konzentrieren. Schließlich beantragte der AfD-Fraktionschef Jonas Keuchel die Vertagung des Themas, was mit 23 Stimmen auch genehmigt wurde.
Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen
Das Thema Cannabis wird durch das neue Gesetz, das seit Anfang April in Kraft ist, zusätzlich beleuchtet. Erwachsene ab 18 Jahren dürfen nun bis zu 25 Gramm Cannabis zum Eigenkonsum besitzen und im eigenen Zuhause sogar bis zu drei Cannabispflanzen anbauen. Bis zu 50 Gramm sind erlaubt, jedoch bleibt der Konsum im öffentlichen Raum verboten – das Rauchen in Schulen und in der Nähe solcher Einrichtungen ist strikt untersagt.
Karin Bieg und Aaron Wolter von der Suchtberatung „Wendepunkt“ in Zweibrücken, sowie Nicolai Zöller, der Leiter der Polizeiinspektion, haben sich in Interviews zu den Auswirkungen des neuen Gesetzes geäußert. Sie warnen vor den Herausforderungen, die die Legalisierung mit sich bringt, insbesondere im Hinblick auf den Schutz der Jugendlichen und die Eindämmung des Schwarzmarktes. Professor Gottschling äußerte bedauern über die vertane Chance für einen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und warnte, dass die Vertagung seines Projekts die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema gefährde.
Die Situation bleibt angespannt: Während Gottschling auf fortwährende Diskussionen setzt, bleibt Gensch skeptisch. Beide Ärzte dürften weitere Debatten im Stadtrat und in der Öffentlichkeit erwarten, während die Stadt nach einer einvernehmlichen Lösung sucht.
Für weitere Informationen über die Kontroversen rund um das Cannabis-Modellprojekt in Zweibrücken lesen Sie mehr bei der RHEINPFALZ, erfahren Sie mehr über die Details des geplanten Fachgeschäfts bei der Saarbrücker Zeitung, und erhalten Sie umfassende Informationen zu den Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis durch die Saarbrücker Zeitung.
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Ort | Zweibrücken, Deutschland |
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