Naturnahes Kleingärtnern: So bleibt der Garten für Mensch und Tier lebendig!

Naturnahes Kleingärtnern: So bleibt der Garten für Mensch und Tier lebendig!
Nordsachsen, Deutschland - Immer mehr Menschen wünschen sich naturnahes Kleingärtnern, was zahlreiche Fragen zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen aufwirft. In diesem Kontext betont Katrin Ahlgrimm, Vorsitzende des Regionalverbands Torgau-Oschatz, dass naturnahes Gärtnern grundsätzlich erlaubt ist, solange es nicht gegen das Bundeskleingartengesetz verstößt. Ein Kleingarten muss dabei einen klaren Anbau aufweisen, wobei Gemüse, Obst, Beeren und Kräuter ausdrücklich erlaubt sind.
Innerhalb der Kleingartenanlagen dürfen auch Beikräuter wachsen, solange sie das Gemüse nicht überwuchern. Blumen sind ebenfalls willkommen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass Hochstämme nicht erlaubt sind; Halbstämme dürfen nur als Schattenspender verwendet werden. Bestimmte Pflanzen wie Bambus, Knöterich oder Forsythie sind strikt verboten.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Biodiversität
Die gesetzliche Anerkennung der Kleingärten im Bundesnaturschutzgesetz ist ein entscheidender Schritt. Am 25. Juni wurde die „Insektenschutz-Novelle“ verabschiedet, die Kleingartenanlagen explizit als „Freiräume“ definiert. Dirk Sielmann, Präsident des Bundesverbands Deutscher Gartenfreunde (BDG), hebt hervor, dass dieser Schritt eine lange geforderte Schließung der Lücke zwischen der ökologischen Bedeutung der Kleingärten und deren bisheriger Ignoranz darstellt. Die gesetzliche Anerkennung könnte zudem juristische Schritte gegen die Bebauung von Kleingärten erleichtern, was das Bewusstsein für deren ökologische Relevanz bei politischen Entscheidungsträgern stärken soll.
Um die Biodiversität in Kleingärten zu fördern, sind ungemähte Wiesen, Trockenmauern und alte Holzhaufen von großer Bedeutung. Maria Schmidt, eine engagierte Gärtnerin, verwendet einen elektrischen Balkenmäher, um Insekten zu schonen, und lehnt die Nutzung von Mährobotern ab, da diese Tiere wie Igel gefährden können. Zudem wird empfohlen, im Herbst den Boden nicht umzugraben und stattdessen mit Laub oder Rasenschnitt abzudecken, um den Bodenlebewesen zu helfen.
Vielfalt im Kleingarten und naturnahe Pflege
Die Nutzung von speziellen Werkzeugen, wie der Doppelgrabegabel oder dem Kupfer-Sauzahn, wird empfohlen, um den Lebensraum im Garten zu schonen. Interessierte sollten zudem die Kleingartenanlage auf naturnahe Konzepte prüfen, um die Offenheit der Gemeinschaft wahrzunehmen.
Das Bewusstsein für Biodiversität hat sich in den letzten Jahren verändert. Es gibt sowohl Gärtner, die wenig Arbeit investieren möchten, als auch solche, die bewusst Vielfalt fördern. Ein naturnaher Garten stellt eine nachhaltige Antwort auf aktuelle Herausforderungen wie Klimawandel, Insektensterben und Bodenverlust dar. Maria Schmidt hebt hervor, dass sie mit der Natur gärtnern möchte, um lebendige Orte im Kleingarten zu schaffen.
Für weitere Informationen zur kleingärtnerischen Nutzung und zum naturnahen Gärtnern können Interessierte die Webseiten von Sächsische, Gartenfreunde und Kleingärten für biologische Vielfalt besuchen.
Details | |
---|---|
Ort | Nordsachsen, Deutschland |
Quellen |