Ruhrfestspiele: Volles Haus und Sanierung für die Zukunft!

Recklinghausen, Deutschland - Die diesjährigen Ruhrfestspiele endeten am Pfingstsonntag und verzeichneten eine beeindruckende Auslastung von fast 90 Prozent. Intendant Olaf Kröck zeigte sich äußerst zufrieden mit den Veranstaltungen, bei denen rund 56.000 Karten verkauft wurden. Viele Aufführungen fanden in ausverkauften Sälen statt, was eindrucksvoll die Beliebtheit dieses kulturellen Highlights belegt. Zu den Höhepunkten des Abschlussprogramms gehörten Seiltanz, Jonglage und eine innovative Kopfhörerparty. Zentrale Inszenierungen dieser Festspiele waren unter anderem «The Great Yes, The Great No» von William Kentridge, das sich mit Themen wie Erinnerung, Flucht, Exil und Kolonialismus beschäftigt, sowie die Uraufführung von «Es ist nie Sommer im Ruhrgebiet» von Guido Wertheimer, die jüdische und deutsche Familiengeschichten thematisiert.
Die nächsten Ruhrfestspiele sind für den Zeitraum vom 1. Mai bis 13. Juni 2026 geplant. Diese Verlängerung der Laufzeit ist eine Reaktion auf die bevorstehenden Sanierungsarbeiten am Festspielhaus. Es ist bemerkenswert, dass die Anzahl der ausgewählten Veranstaltungen dabei weiterhin bei knapp unter 200 liegen wird, und der Etat für die Ruhrfestspiele stabilisiert sich bei etwa 6,5 Millionen Euro pro Jahr. Ursprünglich haben die Ruhrfestspiele ihre Wurzeln im Nachkriegswinter 1946/47, als Bergarbeiter aus Recklinghausen das Theater mit Kohle versorgten, und die erste Veranstaltung fand im Jahr 1948 statt.
Sanierungspläne für das Festspielhaus
Die Stadt Recklinghausen plant eine umfassende Sanierung und Modernisierung des Ruhrfestspielhauses, einer wichtigen kulturellen Veranstaltungstätte. Um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen, wurde ein Generalplaner gesucht, der für die Objektplanung, Tragwerksplanung, Bühnentechnik sowie die technische Ausrüstung zuständig ist. Das VgV-Verfahren, das von PASD in Zusammenarbeit mit erforderlichen Fachplanern durchgeführt wurde, hat bereits einige Fortschritte gemacht. Die erste Maßnahme, die Fassadensanierung, begann im Frühjahr 2020. Diese hat zum Ziel, die Gebäudehülle auf einen zeitgemäßen energetischen Standard zu bringen.
Das Ruhrfestspielhaus besitzt derzeit eine ungedämmte Natursteinfassade, die altersbedingte Schäden aufweist, darunter Ausbrüche, Risse und offene Plattenbrüche. Im Rahmen der Sanierung sollen sowohl die Natursteinfassade als auch die Fensterelemente erneuert werden, wobei besonderes Augenmerk auf den Wärmeschutz gelegt wird, ohne das bestehende Erscheinungsbild zu verändern. Hierbei wird das verwendete Fassadenmaterial sowie die ursprüngliche Fassadengliederung berücksichtigt.
Barrierefreiheit als wichtiger Aspekt
Ein weiterer, zentraler Bestandteil der Sanierungspläne ist die Verbesserung der Barrierefreiheit im Festspielhaus. Die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Behinderungen wird immer wichtiger, und es ist notwendig, ihre Bedürfnisse im Rahmen der baulichen Maßnahmen von Anfang an einzubeziehen. Ziel ist es, Barrieren abzubauen, die den Zugang zur Kultur behindern, gemäß der UN-Behindertenkonvention. Initiativen und Instrumente der Kulturverwaltung fördern Barrierefreiheit als Qualitätsmerkmal von Kultureinrichtungen.
Die Stadt Recklinghausen berücksichtigt bei der Planung der Sanierungsmaßnahmen die Zugänglichkeit für Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Dabei sind auch typische Konflikte, die durch Denkmalschutz und Budgetgrenzen entstehen können, zu lösen. Bei der Begutachtung von Förderanträgen wird die Barrierefreiheit unserer Kultureinrichtungen stets geprüft. Damit wird sichergestellt, dass in Zukunft kulturelle Angebote noch breitere Teile der Bevölkerung erreichen können, wodurch eine inklusive Kultur geschaffen wird.
Die bevorstehenden Sanierungsarbeiten am Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen bieten nicht nur die Möglichkeit zur Modernisierung, sondern auch zur Schaffung eines zugänglicheren und einladenderen Raumes für alle Kulturinteressierten.
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Ort | Recklinghausen, Deutschland |
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