Russische Drohnenangriffe: Zivilisten in Kherson im Visier!

Al Jazeera berichtet am 3. Juni 2025 über russische Drohnenangriffe auf Zivilisten in der Ukraine, dokumentiert von HRW.
Al Jazeera berichtet am 3. Juni 2025 über russische Drohnenangriffe auf Zivilisten in der Ukraine, dokumentiert von HRW. (Symbolbild/NAG)

Kherson, Ukraine - Am 3. Juni 2025 berichtet Al Jazeera, dass die russischen Streitkräfte im andauernden Krieg in der Ukraine Drohnen einsetzen, um gezielt Zivilisten zu verfolgen und anzugreifen. Der neue Bericht von Human Rights Watch (HRW) dokumentiert die schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen während der inzwischen über drei Jahre andauernden Konfliktsituation.

In diesem Zusammenhang wurden Dutzende Zivilisten getötet und Hunderte verletzt, was klar gegen das internationale Kriegsrecht verstößt. Besonders auffällig sind die systematischen Angriffe auf die Stadt Kherson, wo Berichten zufolge mindestens 45 gezielte Drohnenangriffe zwischen Juni und Dezember 2024 durchgeführt wurden, die sich gegen Zivilpersonen und zivile Objekte richteten.

Drohnenangriffe und ihre Auswirkungen

HRW hat in der Analyse festgestellt, dass zwischen Mai und Dezember 2024 in Kherson fast 500 Zivilisten durch diese Angriffe verletzt wurden, während mindestens 30 Menschen ihr Leben verloren. Die Angriffe zielen darauf ab, Terror in der Zivilbevölkerung zu verbreiten, so der Bericht. Über 70 % der zivilen Opfer, die von der UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission registriert wurden, starben direkt durch Drohnenangriffe, was die Dramatik der Situation unterstreicht.

Ein weiterer alarmierender Fakt ist, dass auch Rettungskräfte gezielt attackiert wurden, was ihre lebenswichtigen Einsätze erheblich einschränkte. Der Bericht entblößt zudem, dass die Angriffe nicht nur gegen Personen, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Auto unterwegs sind, sondern auch gegen Essensgeschäfte und kritische Infrastrukturen wie Gas-, Wasser- und Stromversorgung gerichtet sind. Dies zeigt das völlige Fehlen von Unterscheidung zwischen militärischen und zivilen Zielen.

Internationaler Kontext und rechtliche Implikationen

Ein bedeutendes Merkmal der Einsätze sind die verwendeten kommerziellen Quadrocopter-Drohnen der Firmen DJI und Autel, die ursprünglich für friedliche Zwecke entwickelt wurden. Diese Hersteller haben den unrechtmäßigen Einsatz ihrer Produkte verurteilt. Die von Russland eingesetzten Drohnen ermöglichen es, die Ziele mithilfe hochauflösender Videoübertragungen genau zu verfolgen und gezielt anzugreifen.

Die mutmaßlichen Kriegsverbrechen, die durch diese Angriffe begangen werden, könnten laut HRW als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft werden. Daher fordert die Menschenrechtsorganisation internationale Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung des humanitären Völkerrechts sowie zur Verhinderung des unrechtmäßigen Einsatzes dieser Technologien.

Die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten, insbesondere in Antoniwka, ist mittlerweile um fast die Hälfte geschrumpft. Diese Entwicklung verdeutlicht die verheerenden sozialen und psychologischen Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung. Zeugenaussagen von Anwohnern sowie Hintergrundanalysen belegen die spezifischen Angriffe und deren katastrophalen Folgen.

HRW befragte in seinem umfassenden Bericht, der mit dem Titel „Hunted From Above: Russia’s Use of Drones to Attack Civilians in Kherson, Ukraine“ veröffentlicht wurde, 36 Überlebende und wertete insgesamt 83 Videos von militärnahen Telegram-Kanälen aus. Human Rights Watch hat damit erneut die Dringlichkeit unterstrichen, für die Rechenschaftspflicht der Verantwortlichen zu sorgen.

Für weitere Details und Hintergrundinformationen ist es möglich, die umfassende Analyse im Bericht des Deutschen Bundestags einzusehen.

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Ort Kherson, Ukraine
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