Frankfurt feiert: Größte Anlage für synthetisches Kerosin eröffnet!

Frankfurt, Deutschland - Am 3. Juni 2025 wurde in Frankfurt die größte Produktionsanlage für CO2-neutrales synthetisches Kerosin eingeweiht. Tim Böltken, CEO von Ineratec, leitete die Zeremonie, die ein bedeutendes Ereignis zehn Jahre nach der Gründung des Unternehmens und zwei Jahre nach Baubeginn darstellt. Die Anlage, geprägt von ihren weißen Baumodulen und blauen Schriftzügen auf grauer Betonfläche, symbolisiert einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung nachhaltiger Flugkraftstoffe.
Die neu eingerichtete Anlage hat eine Produktionskapazität von bis zu 2500 Tonnen synthetischem Kerosin pro Jahr. Diese Menge ist nicht nur innovativ, sie ist auch relevant, da sie einen kleinen Teil der EU-Vorgaben zur Beimischung synthetischer Kraftstoffe ab 2030 abdecken könnte. Demnach soll bis 2030 1,2 % des getankten Kerosins aus synthetischen Quellen stammen, und bis 2050 ist eine Steigerung auf 35 % angestrebt. Für Deutschland bedeutet dies, dass etwa 200.000 Tonnen synthetisches Kerosin bis 2030 benötigt werden, wobei Ineratec mehr als 1 % zu diesem Ziel beitragen kann.
Herausforderungen und Innovationspotenzial
Die Luftfahrtbranche steht vor der Herausforderung, diese Vorgaben umzusetzen, da synthetisches Kerosin gegenwärtig teuer ist und es an ausreichenden Mengen mangelt. Angesichts dieser Situation fordert Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Kaweh Mansoori die Fluggesellschaften auf, dieses neu entwickelte Kerosin abzunehmen. Es wird erwartet, dass Ineratec weitere Standorte plant und die bestehende Anlage in Frankfurt erweitern kann, um die Produktion zu steigern.
Ein bedeutender Bestandteil bei der Herstellung von synthetischem Kerosin ist die Verwendung von CO2 aus einer Biogasanlage und Wasserstoff, der aus der Chlorgasproduktion gewonnen wird. In der Forschung zum Thema spielen auch innovative Ansätze eine Rolle: Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben ein hocheffizientes Co-Elektrolyseverfahren entwickelt, das die Herstellung von Kraftstoffen wie Kerosin aus CO2, Wasser und grünem Strom ermöglicht. Dies geschieht durch die simultane elektrochemische Umwandlung von Wasserdampf und CO2 in Synthesegas.
Politische Dimension und Zukunftsperspektiven
Die Fortschritte im Bereich der synthetischen Kraftstoffe wurden auch in einem größeren Rahmen diskutiert. Auf der zweiten Statuskonferenz der Forschungsinitiative „Energiewende im Verkehr“ in Berlin kamen rund 120 Vertreter aus verschiedenen Bereichen zusammen, um die Entwicklung und Nutzung alternativer Kraftstoffe zu erörtern. Dr. Rodoula Tryfonidou vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz betonte die Bedeutung dieser Entwicklungen für die CO2-Bilanz und die Reduktion von Luftschadstoffen.
Synthetische Kraftstoffe stellen eine vielversprechende Lösung dar, insbesondere für den Transport schwerer Lasten über lange Strecken. Das Ziel bleibt die Schaffung einer klimafreundlichen Mobilität, wobei die Herstellung und Nutzung synthetischer Kraftstoffe eng mit der Erzeugung erneuerbaren Stroms verknüpft ist. Die Herausforderungen im Luftverkehr, Schiff- und Schwerlastverkehr sind komplex und die Entscheidungsträger sind gefordert, nachhaltige Lösungen zu finden.
Für die Zukunft wird eine Preisparität zwischen herkömmlichen und synthetischen Kraftstoffen angestrebt. Ineratec investiert fortlaufend in neue Technologien, wobei das Unternehmen auf eine erfolgreiche Umsetzung ihrer Pläne hofft und diese als entscheidenden Schritt zur Erreichung der Klimaziele sieht.
Die Innovationskraft und das Engagement für nachhaltige Alternativen in der Energieerzeugung und im Transportwesen stehen hier im Vordergrund. Der Weg zur CO2-Neutralität ist gespickt mit Herausforderungen, doch die fortschreitende Entwicklung zeigt vielversprechende Perspektiven für die Luftfahrt und andere Sektoren.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Berichterstattung von FAZ, Details zur Effizienzsteigerung durch das KIT finden Sie hier, und die Diskussionen zur CO2-Neutralität synthetischer Kraftstoffe sind auf der Website von Energieforschung nachzulesen.
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Ort | Frankfurt, Deutschland |
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