Bronze-Schatz aus Köln: Familie erzielt 920 Euro bei Bares für Rares!

Köln, Deutschland - In der beliebten ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ präsentierten Laura Broermann und Achilleas Georgallidis aus Köln ein faszinierendes Familienerbstück: eine Bronze-Figur. Diese wurde von Laura von ihrem Stiefvater geerbt, der sie wiederum von seiner Tante erhalten hat. Die Familie ist der Überzeugung, dass die Statue die Tante darstellt, doch die Expertin Bianca Berding klärte das Paar darüber auf, dass dies nicht der Fall ist.

Die Figur wurde 1972 von der renommierten Künstlerin Bele Bachem entworfen. Bachem gilt als eine der herausragendsten Künstlerinnen der deutschen Nachkriegszeit. Ihre Kunst war bereits in den 1950er-Jahren weit verbreitet, und sie hatte ein bemerkenswertes Schaffen in verschiedenen künstlerischen Bereichen.

Die Künstlerin Bele Bachem

Bele Bachem, geborene Renate Gabriele Böhmer, wurde am 17. Mai 1916 in Düsseldorf geboren. Ihr Vater, Gottfried Maria Bachem, war Maler und ermutigte sie bereits in jungen Jahren zur Kunst. Ihr Studium an der Kunstakademie in Berlin von 1934 bis 1938 führte sie zu frühem Ruhm, doch politische Umstände, insbesondere ein Malverbot durch die Nationalsozialisten, erschwerten ihre Karriere erheblich.

Sie heiratete 1940 den Kunsthistoriker Günther Böhmer, mit dem sie eine Tochter hatte. Während ihrer Zeit in München, wo sie 1947 ansiedelte und bis zu ihrem Lebensende lebte, erlangte sie Anerkennung für ihre Bühnenbilder und Illustrationen. Zu ihren bekanntesten Werken gehören Buchillustrationen und Plakate, die bis heute geschätzt werden.

Das Ehepaar Broermann und Georgallidis hoffte auf einen Verkaufspreis von mindestens 300 Euro. Die Expertise der Figur wurde jedoch auf zwischen 500 und 600 Euro geschätzt. Händler Benjamin Leo war bereit, 920 Euro für das Kunstwerk zu zahlen. Laura und Achilleas nahmen das Angebot dankend an und zeigten sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Präsentation in der Show.

Bele Bachems Vermächtnis

Belas künstlerisches Erbe ist umfangreich und umfasst zahlreiche Publikationen und Ausstellungen. Sie gilt als einzige weibliche Surrealistin in der deutschen Nachkriegsliteratur und wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, darunter das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Ihre Werke sind in bedeutenden Sammlungen und Museen vertreten, und sie wurde posthum gewürdigt, wie zum Beispiel mit der Ausstellung zum 100. Geburtstag in der Galerie im Schlosspavillon Ismaning.

Die aktuelle Begeisterung für ihre Kunst zeigt, wie bedeutsam Bele Bachem für die deutsche Kulturszene bleibt. Ihre Arbeiten und die Entstehungsgeschichte der Bronze-Figur aus „Bares für Rares“ verdeutlichen die anhaltende Faszination für ihr schöpferisches Werk und die Geschichte hinter ihren Kreationen.