Wasserentnahmeverbot in Sachsen-Anhalt: Trockenheit gefährdet Region!

Wasserentnahmeverbot in Sachsen-Anhalt: Trockenheit gefährdet Region!
Altmarkkreis Salzwedel, Deutschland - Die angespannte Wassersituation in Sachsen-Anhalt wird in den kommenden Wochen durch verschiedene Wasserentnahmeverbote weiter verschärft. Besonders der Altmarkkreis Salzwedel hat am 20. Juni 2025 als erster Landkreis ein solches Verbot ausgesprochen. Ab dem 23. Juni zwischen 10 und 19 Uhr dürfen dort keine Wasserentnahmen aus Flüssen, Teichen und Seen mehr vorgenommen werden, auch die Nutzung von Brunnenwasser für die Bewässerung von Gärten und Sportanlagen ist untersagt. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die anhaltende Trockenheit in der Region zu bewältigen, die viele Landwirte und Gartenbesitzer stark belastet, wie MDR berichtet.
Zusätzlich gibt auch der Landkreis Harz den Einwohnern den Rat, Wasser zu sparen und führt spezielle wassersparende Maßnahmen ein. So dürfen Pools nur einmal pro Saison befüllt werden, und die Bewässerung sollte effizient und in den frühen Morgen- oder Abendstunden erfolgen. Auch diese Region zählt zu den am stärksten von der Trockenheit betroffenen Gebieten mit kontinuierlich sinkenden Wasserständen seit Jahresbeginn. Landrat Steve Kanitz vom Altmarkkreis betont dabei vor allem die Wichtigkeit der Stabilisierung des Grundwasserspiegels, um die anhaltenden Probleme langfristig zu lösen.
Weitere Maßnahmen in Planung
Der Landkreis Stendal plant zudem für den 1. Juli 2025 ein Verbot der Wasserentnahme aus Bächen und Flüssen und wird nach Angaben von Radio Brocken auch tagsüber kein Grundwasser mehr für die Gartenbewässerung zulassen. Hierbei könnte ebenfalls eine Allgemeinverfügung erlassen werden, die die Wasserentnahme massiv einschränkt. Der Gesprächsbedarf mit Landwirten zur sparsamen Verwendung von Grundwasser ist hoch.
Die Trockenheit, die bereits Anfang Februar 2025 begann, hat auch schwerwiegende Folgen für die Landwirtschaft. Während Getreidearten weniger Krankheiten zeigen, meldet der Bauernverband Trockenschäden, die zu einer Neuaussaat von 20 Prozent der Rapsanbauflächen führten. Gemüsearten wie Zuckerrüben, Mais und Kartoffeln sind bislang weniger betroffen. Einigkeit besteht jedoch über den steigenden Wasserbedarf und die Herausforderungen, die die gegenwärtigen Bedingungen mit sich bringen.
Brennpunkt Waldbrandgefahr
Ein weiteres Thema, das die Bürger beunruhigt, ist die zunehmende Waldbrandgefahr. Die Harzer Schmalspurbahnen stellen ab dem 21. Juni den Einsatz von Dampflokomotiven auf den Brocken ein, was eine direkte Folge der im Landkreis Harz ausgerufenen Waldbrandwarnstufe 4 ist. Dies dürfte die touristischen Aktivitäten in der Region erheblich beeinflussen, vor allem in der beliebten Ferienzeit. Die Sorge vor Waldbränden ist durch die steigenden Temperaturen und den geringen Niederschlag im Frühjahr auch in anderen Landkreisen wie Mansfeld-Südharz und Börde groß, wo ebenfalls Wasserentnahmeverbote erlassen wurden.
Insgesamt lassen die Entwicklungen in Sachsen-Anhalt die Notwendigkeit erkennen, dass sowohl die Bevölkerung als auch die Landwirtschaft verantwortungsvoll mit der wertvollen Ressource Wasser umgehen müssen. Eine Generalüberholung der Wassergesetze, die langfristige Lösungen anstreben, wird diskutiert. Erst durch eine nachhaltige Nutzung kann die Wasserversorgung in der Region gesichert werden, wie verschiedene lokale Medien übereinstimmend festhalten. Verstöße gegen die Wasserentnahmeverbote können als Ordnungswidrigkeiten geahndet werden, mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro.
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Ort | Altmarkkreis Salzwedel, Deutschland |
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