Breakdance-Ampelmännchen erobern Dessau: Ein Kulturerbe wird lebendig!

Breakdance-Ampelmännchen erobern Dessau: Ein Kulturerbe wird lebendig!
Dessau-Roßlau, Deutschland - In Dessau-Roßlau tut sich etwas Erfrischendes! Der Stadtrat hat die Einführung von Breakdance-Ampelmännchen beschlossen. Diese Maßnahme soll nicht nur den Verkehr sichern, sondern auch an die große Bedeutung der Hip-Hop-Szene in der Region erinnern. Bereits in den 80er Jahren waren Breakdancer hier aktiv, und das seit dem Jahr 1983. Mit dem legendären Film „Beatstreet“, der 1984 in den Kinos der DDR Premiere feierte, erlebte die Breakdance-Kultur einen regelrechten Boom unter der Jugend.
Die Initiative für die neuen Ampelmännchen kam von dem lokalen Verein NEWKID e.V., der sich für die Anerkennung der ostdeutschen Hip-Hop-Kultur als immaterielles Kulturerbe einsetzen möchte. Diesbezüglich soll der Antrag im Oktober 2025 gestellt werden. Die Idee, die Fußgängerampeln an der Museumskreuzung durch Figuren aus der Breakdance-Szene zu ersetzen, entstand Ende 2023. An dieser Stelle trafen sich früher viele Tänzer, um ihre Moves an den Schaufenstern zu perfektionieren. Klara Lehmann, die Pressesprecherin des Vereins, und Joerg Schnurre, der Vorsitzende, arbeiten eng mit der Stadt und dem Ministerium für Infrastruktur und Digitales Sachsen-Anhalt zusammen. Übrigens: In anderen Städten Sachsen-Anhalts, wie Wernigerode, gibt es bereits spezielle Ampelmännchen, etwa Hexen.
Tests und Finanzierung
Die Stadtverwaltung hat der Idee bereits zugestimmt. Geplant ist, eine sechsmonatige Testphase durchzuführen, um die Auswirkungen auf die Verkehrsteilnehmer zu erproben. Ursprünglich wollte man die westliche Ampelanlage nutzen, nun möchte man aber die nördliche Ampelanlage umgestalten. Die Kosten für die speziellen Ampelscheiben liegen bei etwa 5.000 Euro, und die Herstellung ist ab zehn Stück möglich. Der Verein plant, die verbleibenden Ampelscheiben zu versteigern, um Unikate und Sammlerstücke zu schaffen. Damit möchte man die Umgestaltung der Ampeln zum Teil über Spenden finanzieren.
Ein besonderes Highlight wird die Vorstellung des Projekts auf dem SPLASH Festival in Ferropolis sein, wo die Breakdance-Ampelmännchen in den Fokus gerückt werden sollen. Der Neubeginn der Breakdance-Kultur in Dessau-Roßlau zeigt, wie wichtig es ist, kulturelle Wurzeln zu bewahren und gleichzeitig innovative Ideen für die Zukunft zu entwickeln. Die Breakdance-Szene in Dessau ist nicht nur ein Teil der Stadtgeschichte, sondern auch ein Stück lebendiger Jugendkultur, das es zu feiern gilt.
Ein Schritt in die Zukunft
Wie die Entwicklungen in Dessau belegen, wird der Hip-Hop nicht nur als Kunstform geschätzt, sondern auch förmlich in die Gesellschaft integriert. Die deutsche Hip-Hop-Kultur, die sich ursprünglich als Teil eines größeren europäischen Gemeinschaftsgefühls versteht, könnte durch die Initiative zur Anerkennung als immaterielles Kulturerbe im kommenden Jahr noch mehr Beachtung finden. Diese Initiativen zielen darauf ab, den Hip-Hop als wertvolle kulturelle Ausdrucksform hervorzuheben und das Interesse auch bei Menschen ohne direkte Berührungspunkte zu wecken, wie eine ähnliche Initiative in Heidelberg zeigt. Dort plant man die Schaffung einer Kultureinrichtung für Hip-Hop, die das Erbe dokumentieren und vermitteln soll.
Die geplanten Breakdance-Ampelmännchen sind ein spannendes Beispiel dafür, wie urbanes Erbe in die Gegenwart transformiert werden kann. Grüne Ampeln, die nicht nur den Fußgängern, sondern auch der Erinnerung an eine pulsierende Jugendkultur den Weg weisen, sind ein begrüßenswerter Schritt in die Zukunft. Es bleibt abzuwarten, wie die Resonanz der Bürger sein wird, doch die Vorfreude ist groß. Dessau-Roßlau, wir sind gespannt!
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Ort | Dessau-Roßlau, Deutschland |
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