Weimer kämpft um Bauhaus: Ein Kulturerbe gegen die AfD-Angriffe!

Weimer kämpft um Bauhaus: Ein Kulturerbe gegen die AfD-Angriffe!

Dessau, Deutschland - In Deutschland entbrennt zurzeit eine hitzige Debatte über das Bauhaus, die weltbekannte Schule für Architektur und Design, die 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet wurde. In Sachsen-Anhalt bezeichnet die AfD das Bauhaus als „Irrweg“. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer nimmt diese Kritik nicht einfach hin. Stattdessen verteidigt er energisch die Bauhaus-Ästhetik und hebt das Bauhaus als eine deutsche „Weltmarke“ hervor.

Weimer kritisiert die Angriffe der AfD, namentlich den Äußerungen von Politiker Hans-Thomas Tillschneider, der das Bauhaus als „Irrtum der Moderne“ bezeichnet. Weimer erinnert dabei an die dunkle Geschichte des Bauhauses, als NSDAP-Anhänger die Protagonisten der Bewegung verfolgten und inhaftierten. „Wir sollten stolz auf das Bauhaus sein“, so Weimer, der zudem ankündigte, das Kulturerbe durch zusätzliche Mittel aus seinem Haushalt zu pflegen.

Geschichte und Einfluss des Bauhauses

Die Bedeutung des Bauhauses ist nicht zu leugnen. Von 1919 bis zu seiner Zwangsschließung 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten setzte die Schule Maßstäbe im Design. Viele der Meister wie Kandinsky, Klee und Feininger wurden verfolgt oder ins Exil gezwungen. Weimer hebt hervor, dass auch das Werk von Walter Gropius nachhaltig in der deutschen und internationalen Architektur verankert ist.

Die jüngste Ausstellung „Bauhaus und Nationalsozialismus“, die vom 9. Mai bis 15. September 2024 in Weimar stattfand, warf einen aufschlussreichen Blick auf die Spannungen zwischen der Bewegung und dem NS-Regime. Sie zeigte 450 Kunst- und Designobjekte und dokumentierte die Verfolgung von Bauhaus-Mitgliedern. Besonders erschreckend ist die Tatsache, dass von 21 bekannten Bauhaus-Mitgliedern einige in Konzentrationslagern ums Leben kamen, während andere ihren künstlerischen Weg im Dritten Reich fortsetzten, teils sogar im Dienst der Propaganda.

Politische Dimensionen und aktuelle Äußerungen

In der aktuellen Debatte wird deutlich, dass das Bauhaus nicht nur eine Lehranstalt für Design war, sondern auch ein Schauplatz politischer Auseinandersetzungen. Wikipedia berichtet, dass einige Bauhäusler wie Ludwig Mies van der Rohe in dem Versuch, sich bei den Nationalsozialisten beliebt zu machen, stark in der Kritik stehen. „Es gibt kein unantastbares Erbe, nur weil es in der Vergangenheit verfolgt wurde“, betont Tillschneider.

Doch Weimer bleibt gelassen. Er konditioniert die Angriffe der AfD als nie endende Diffamierung des Bauhauses und ist davon überzeugt, dass das Bauhaus auch weiterhin eine bedeutende Rolle in der deutschen Kreativkultur spielen wird. Das Bundesministerium für Kultur und Medien strebt an, über 2 Milliarden Euro bereit zu stellen, um beispielsweise das Bauhaus-Museum in Dessau zu unterstützen.

Während die Debatte weitergeht und die verschiedenen Ansichten aufeinanderprallen, bleibt eines klar: Das Bauhaus ist nicht nur Teil der Architekturgeschichte, sondern auch ein Symbol für die Kämpfe um Kreativität und Freiheit in einer oft dunklen Zeit.

Details
OrtDessau, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)