Kieler Kajakclub verliert Bootshalle: Ein Abschied nach 65 Jahren!

Der Hochschulring Deutscher Kajakfahrer in Kiel muss bis Ende Juni 2025 seine Bootshalle räumen, um Platz für die Kunsthalle zu schaffen.
Der Hochschulring Deutscher Kajakfahrer in Kiel muss bis Ende Juni 2025 seine Bootshalle räumen, um Platz für die Kunsthalle zu schaffen. (Symbolbild/NAG)

Kiel, Deutschland - Der Hochschulring Deutscher Kajakfahrer Kiel (HDK) steht vor einer entscheidenden Wende. Wie kn-online berichtet, muss der Verein seine Bootshalle in der Seeburg bis Ende Juni 2025 räumen. Diese Kündigung kommt nach 65 Jahren Mietverhältnis mit der Christian-Albrechts-Universität (CAU), die die Räumlichkeiten für die geplante Kunsthalle Kiel benötigen.

Der HDK, seit 1959 in den Räumen ansässig, ist eng mit der Universität verbunden, eine Beziehung, die bis in die 1920er Jahre zurückreicht. Aktuell hat der Verein rund 80 Mitglieder, die überwiegend aus dem Hochschulbereich stammen. Neben den Studenten sind auch externe Kanu- und Paddelbegeisterte Teil der Gemeinschaft. Der Mietvertrag wurde bereits im September 2023 gekündigt, und der Verein legte Widerspruch ein. Eine Räumungsklage folgte im Mai 2024 und wurde am 11. März 2025 am Landgericht Kiel verhandelt.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Der HDK hat den Auftrag, bis zum 30. Juni 2025 auszuziehen und muss sich daher um eine neue Halle kümmern. Aktuell befinden sich 70 Boote, darunter 10 Vereinsboote, in den Räumlichkeiten. Der Verein ist aktiv auf der Suche nach neuen Lagermöglichkeiten an der Kieler Förde, hat jedoch bislang keine geeigneten Angebote erhalten. Eine Halle mit direktem Wasserzugang, Platz für die Boote, einem Wasseranschluss und einer Toilette stehen dabei ganz oben auf der Wunschliste.

Erste Lösungsansätze führen auch außerhalb von Kiel an die Schwentine, doch bisher existiert noch kein Mietvertrag. Axel Mohr, der Vereinsvorsitzende, zeigt sich offen für Angebote und hofft, dass eine Lösung gefunden werden kann, die den Mitgliedern des HDK eine Fortsetzung ihrer Aktivitäten ermöglicht.

Kanuaktivitäten und Gemeinschaftsleben

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten bleibt das Engagement des Vereins ungebrochen. Der HDK bietet verschiedene Aktivitäten an, darunter auch Forschungs- und Freizeitfahrten. Ein Beispiel dafür ist die Umrundung der dänischen Insel Fünen im Jahr 2022. Diese Reise, die hier dokumentiert ist, dauerte drei Wochen und stellte die Teilnehmer vor unterschiedliche Herausforderungen, wie wechselhaftes Wetter und den Bau eines Auslegers für das Kajak. Die Teilnehmer erlebten beeindruckende Naturbegegnungen, einschließlich Sichtungen von Schweinswalen und Delfinen während der Paddeltouren.

Die Region Schleswig-Holstein bietet zudem zahlreiche Möglichkeiten für Kanufahrten. Neben den Angeboten des HDK finden sich vielfältige Touren, wie die von der Wakenitz nach Lübeck oder die sanfte Paddeltour über den Ratzeburger See. Diese Touren sind besonders beliebt, da sie durch eine einzigartige Natur führen und die Möglichkeit bieten, gefährdete Tierarten zu beobachten. Informationen zu den verschiedenen Paddelmöglichkeiten in der Region sind auf outdooractive verfügbar.

Die Zukunft des Hochschulring Deutscher Kajakfahrer Kiel bleibt ungewiss, doch der unermüdliche Einsatz des Vereins und der Zusammenhalt der Mitglieder könnten auf lange Sicht Lösungen ermöglichen. Die Hoffnung ist, dass bald ein neuer Standort gefunden wird, der den Paddelbegeisterten eine Fortsetzung ihrer sportlichen und gemeinschaftlichen Aktivitäten erlaubt.

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Ort Kiel, Deutschland
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