Insolvenz des Roten Kreuzes: Über 450 Jobs in Braunschweig gefährdet!

Das DRK Braunschweig/Salzgitter hat Insolvenz angemeldet. Über 450 Mitarbeiter sind betroffen. Sanierungskonzept in Arbeit.
Das DRK Braunschweig/Salzgitter hat Insolvenz angemeldet. Über 450 Mitarbeiter sind betroffen. Sanierungskonzept in Arbeit. (Symbolbild/NAG)

Insolvenz des Roten Kreuzes: Über 450 Jobs in Braunschweig gefährdet!

Braunschweig, Niedersachsen, Deutschland - In einer überraschenden Wendung hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in der Region Braunschweig/Salzgitter Insolvenz angemeldet. Die Bekanntgabe, die am Mittwoch erfolgte, hat weitreichende Konsequenzen für über 450 Mitarbeiter in der Region. Doch der Geschäftsbetrieb soll vorläufig unter der Aufsicht eines Sachverwalters weiterlaufen. Das Amtsgericht Braunschweig hat ebenso ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet, was dem DRK die Möglichkeit gibt, sich selbst zu sanieren.

Nico Seefeldt Kazazi, Vorstandsmitglied des Kreisverbands, betont, dass bereits ein Sanierungskonzept vorliegt und es gute Chancen für eine nachhaltige Erholung gibt. Dies gleicht einem Lichtblick in einer Zeit, in der die Organisation mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert ist, die hauptsächlich durch die Corona-Pandemie und die gestiegenen Energiekosten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verursacht wurden. Ein geplanter Verkauf eines früheren Pflegeheims, der zur Stabilisierung der finanziellen Lage beitragen sollte, verzögerte sich und spielte eine zentrale Rolle beim Auslösen der Insolvenz.

Die betroffenen Institutionen

Der Kreisverband, der bereits seit 1948 besteht, betreibt eine Vielzahl von wichtigen Einrichtungen, darunter Beratungs- und Jugendzentren, Pflegeeinrichtungen, Kindertagesstätten und zwei Rettungswachen. Zusammen erwirtschafteten diese Einrichtungen einen jährlichen Umsatz von etwa 20 Millionen Euro. Die Tochtergesellschaften „Pflege und Betreuung“ und „Sprungbrett“ sind ebenfalls von der Insolvenz betroffen, was die Situation noch komplizierter macht.

  • Über 450 Angestellte betroffen
  • Sanierung unter Aufsicht eines Sachverwalters
  • Einrichtungen laufen ohne Einschränkungen weiter

Das Unternehmen wird also geschäftlich so weitermachen, wie gewohnt, mit dem klaren Ziel, sich finanziell zu stabilisieren. Die Gehälter der Mitarbeiter werden durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert, was vorerst eine große Sorge von den Schultern nehmen kann.

Ein Blick auf die Insolvenzlandschaft

In Deutschland gab es im Jahr 2023 laut Berichten ungefähr 17.800 Unternehmensinsolvenzen. Der DRK-Kreisverband Braunschweig-Salzgitter ist jedoch nicht der einzige, der in dieser kritischen Lage steckt; die Insolvenz eines Kreisverbandes hat Auswirkungen auf die gesamte Struktur, da Unterstützung von anderen Gliederungen nur begrenzt möglich ist. Ein Solches Schicksal ist für viele Organisationen außerhalb von Bayern besonders bedrohlich, da sie wirtschaftlich eigenständig agieren müssen. Statistisch gesehen könnte jährlich ein bis zwei Kreisverbände insolvent gehen.

Die Situation rund um das DRK verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen viele soziale Einrichtungen stehen. Arbeitgeber und Führungskräfte in dieser Branche sehen sich oft starkem Wettbewerb gegenüber, insbesondere wenn es um die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte geht.

Ob das Sanierungskonzept des DRK erfolgreich umgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch klar: Der Weg zur finanziellen Erholung wird sicher nicht einfach. Wie Nico Seefeldt Kazazi meinte, ist die Zuversicht für eine erfolgreiche Sanierung jedoch spürbar.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den Artikeln von NDR, Bild und Roter Kreis.

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OrtBraunschweig, Niedersachsen, Deutschland
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