Gedenken an das Zugunglück von Langenweddingen: 94 Tote, 44 Kinder!

Gedenken an das Zugunglück von Langenweddingen: 94 Tote, 44 Kinder!

Langenweddingen, Deutschland - Am 6. Juli 1967 geschah in der DDR eine Tragödie, die bis heute ihre Schatten wirft. Der Eisenbahnunfall von Langenweddingen, der als schwerstes Zugunglück in der Geschichte der DDR gilt, forderte 94 Menschenleben, darunter 44 Schüler, die auf dem Weg zu einem Ferienlager waren. An diesem verhängnisvollen Morgen war der Personenzug 852 der Deutschen Reichsbahn von Magdeburg nach Thale unterwegs, als es am Bahnübergang zur Katastrophe kam.

Die Unfallstelle war ein beschrankter Bahnübergang an der Fernverkehrsstraße 81, etwa elf Kilometer südwestlich von Magdeburg. Eine neu installierte Schrankenanlage, die sich in herabhängenden Telefonkabeln verfangen hatte, hinderte die ordnungsgemäße Schließung der Schranken. Während der Fahrdienstleiter versuchte, die Schranken zu senken, blieben diese aufgrund der Verhedderung offen. Ein Lastwagen, sowie ein Tankwagen mit 15.000 Litern Benzin näherten sich gleichzeitig der Gleisanlage, als der Zug mit etwa 85 km/h in den Tanklastwagen raste. Die darauf folgende Explosion war verheerend.

Die Folgen der Tragödie

Die Katastrophe forderte am Unfallort 77 sofortige Todesopfer, während 17 weitere Menschen später ihren Verletzungen erlagen. Besonders tragisch: 44 der toten Kinder, darunter auch Geschwister, fanden nicht nur einen frühen Tod, sondern viele von ihnen konnten nicht identifiziert werden und liegen heute in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Westfriedhof in Magdeburg. Bei der Trauerfeier am 11. Juli 1967 sprach selbst der Regierende Bürgermeister von West-Berlin Worte des Mitgefühls, während Papst Paul VI. ein Kondolenztelegramm sandte.

Die Verantwortung für den Unfall traf nicht nur die Reichsbahn, sondern auch die DDR-Post. Ermittlungen ergaben, dass seit mehreren Tagen Probleme mit der Schrankenanlage bestanden. Die beiden verhafteten Reichsbahnmitarbeiter wurden wegen fahrlässiger Tötung zu jeweils fünf Jahren Haft verurteilt, und als Reaktion auf die Tragödie traten neue Vorschriften für den Transport gefährlicher Güter am 1. März 1968 in Kraft. Diese beinhalteten längere Schließzeiten für Bahnschranken und eine verbesserte Kontrolle der Schrankenbedienung.

Ein Mahnmal für die Zukunft

Eisenbahnunfälle mit Personenschaden sind auch in der heutigen Zeit ein ernsthaftes Thema. Laut einer Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes sind zwischen 2009 und 2022 in Deutschland zahlreiche solcher Vorfälle verzeichnet worden. Die Zahlen sind erdrückend und zeigen, dass trotz aller technischen Fortschritte ständig ein Blick in die Vergangenheit notwendig ist, um Lehren zu ziehen und solche Tragödien zu verhindern. Statista hat dazu aktuelle Daten aufbereitet.

Heute, am 9. Juli 2025, erinnert Deutschland mit gesenkten Flaggen und Gedenkveranstaltungen an die Opfer dieser schrecklichen Katastrophe. Der Unfall bleibt im kollektiven Gedächtnis verankert und mahnt uns alle, weiterhin Wachsamkeit und Verantwortung für die Sicherheit im Verkehr einzufordern. Welt und Wikipedia berichten ausführlich über die Geschehnisse und deren Folgen.

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OrtLangenweddingen, Deutschland
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