Internationale Tandem-Tour durch Anhalt: Sehenswürdigkeiten für alle!

Internationale Tandem-Tour durch Anhalt: Sehenswürdigkeiten für alle!

Wittenberg, Deutschland - Das internationale Tandem-Jugend-Camp in Sachsen-Anhalt hat einmal mehr für Begeisterung gesorgt. Vom 12. bis 18. Juli kommen blinde und sehbehinderte Menschen sowie Sehende zusammen, um die Region aktiv zu erkunden und dabei neue Freundschaften zu knüpfen. Angeführt von Thomas Nicolai, der selbst eine Sehbehinderung hat und das Projekt nach einer beeindruckenden Tandem-Tour von Berlin nach Athen ins Leben gerufen hat, sind in diesem Jahr wieder knapp 20 Teams aus verschiedenen Ländern am Start, darunter Teilnehmer aus Lettland und Polen.

Marlis Reinhardt, die bei der Tour mit ihrem Mann Manfred Tandem fährt, ist ein strahlendes Beispiel für den Mut und die Freude, die diese Veranstaltung vermittelt. Manfred gibt während der Fahrten wichtige Anweisungen und beschreibt stolz die landschaftlichen Highlights, die die Route durch Anhalt und Wittenberg bietet. Besonders erwähnt wurden der Skulpturenpark in Tornau, das Filmmuseum in Wolfen, der malerische Goitzschesee und der Irrgarten Altjeßnitz.

Ein besonderes Erlebnis für alle

Ein weiteres Highlight dieses Camps war der Besuch der Schlosskirche in Wittenberg. Hier konnten die Teilnehmer die berühmte Thesentür auf besondere Weise „tastbar“ erleben. Insgesamt wurden beeindruckende 400 Kilometer geradelt. Die Begeisterung für die Region war deutlich spürbar. Teilnehmer von außerhalb loben nicht nur die abwechslungsreiche Landschaft, sondern auch die Gastfreundschaft der Menschen vor Ort. „Hier fühlt man sich einfach wohl“, so die Rückmeldungen.

Doch das Camp ist weit mehr als nur ein Sportevent. Es fördern die Teilnehmer nicht nur ihre körperliche Fitness, sondern auch das soziale Miteinander. „Es ist faszinierend zu sehen, wie Menschen unterschiedlichen Alters, von 20 bis fast 80 Jahren, hier zusammenkommen und voneinander lernen“, hebt Nicolai hervor. Der Austausch und das Kennenlernen der Region sind entscheidend für den Erfolg des Tandem-Camps, das mittlerweile auch in Tschechien und Lettland große Fußstapfen hinterlässt.

Sportliche Vielfalt für alle

Tandemfahren ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie blinde und sehbehinderte Menschen Sport erleben können. Dabei denken viele vielleicht an Aktivitäten, die als herausfordernd erscheinen. Doch das ist kein Hindernis: Von Abfahrtsski über Gerätesport bis hin zu Wassersport – die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. Starke Persönlichkeiten wie Noemi Ristau, die als einzige blinde Skirennfahrerin im deutschen Paralympics-Team 2018 antrat, zeigen, was man mit Entschlossenheit alles erreichen kann.

„Tandemfahren ist eine wunderbare partnerschaftliche Sportart, die zudem die Natur und die Gemeinschaft fördert“, ergänzt die BBSB e. V., die umfangreiche Informationen zu Sportangeboten für Menschen mit Sehbehinderung bereitstellt. Die positive Resonanz und die Stärkung des Teamgeists während solcher Events sind unverkennbar und zeigen, wie wertvoll eine inklusive Sportkultur ist.

Das internationale Tandem-Jugend-Camp in Sachsen-Anhalt ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Sport Barrieren abbauen und Verbindungen schaffen kann. Es ermutigt Teilnehmer, das Ungewöhnliche auszuprobieren und dabei unvergessliche Erinnerungen zu sammeln.

Für viele war es eine Woche voller Erlebnisse, die ihre Sicht auf die Welt sicherlich verändert hat. Das nächste Camp wird bereits mit Spannung erwartet, denn das Konzept hat sich als echte Bereicherung nicht nur für die Regionen, sondern vor allem für die Menschen erwiesen.

Wenn Sie mehr über das Tandemfahren und die Möglichkeiten für Menschen mit Sehbehinderung erfahren möchten, besuchen Sie die Artikel von MDR, DBSV und BBSB.

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OrtWittenberg, Deutschland
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