Neues Teilhabemanagement in Stendal: Stärkung der Inklusion vor Ort!

Neues Teilhabemanagement in Stendal: Stärkung der Inklusion vor Ort!
Hospitalstraße 1-2, 39576 Hansestadt Stendal, Deutschland - In Stendal gibt es frische Neuigkeiten von der sozialen Front. Das örtliche Teilhabemanagement ist nun wieder vollständig besetzt. Johanna Michelis, die bereits seit einiger Zeit aktiv an Projekten arbeitet, erhält nun Unterstützung von Vanessa Böttcher. Diese gebürtige Tangermünderin hat Sozialwissenschaften in Magdeburg studiert und bringt frischen Wind in die Kreisverwaltung, nachdem ihre Stelle monatelang vakant war. Patrick Puhlmann, der Landrat des Landkreises Stendal, hebt die Wichtigkeit des Teilhabemanagements für die Schaffung eines inklusiven Sozialraums hervor. Ziel dieser Initiative ist die optimale Förderung der Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen.
Das Teilhabemanagement geht weit über administrative Aufgaben hinaus. Hier werden Barrieren aufgedeckt, die Menschen mit Behinderungen an der Teilhabe hindern. Böttcher und Michelis fungieren als zentrale Anlaufstellen für Verwaltung, Betroffene, Vereine, Verbände sowie Unternehmen. In der ersten Förderperiode konnten bereits deutliche Fortschritte erzielt werden. Menschen mit Beeinträchtigungen wurden in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt, und diverse Teilhabebarrieren wurden abgebaut. Dazu zählen intensive Netzwerkarbeit, Veranstaltungen wie ÖPNV-Erkundungen und Schulprojekte – alles Maßnahmen, die das Bewusstsein für Inklusion stärken.
Nationaler Aktionsplan und seine Bedeutung
Der Nationale Aktionsplan 2.0 der Bundesregierung spielt eine entscheidende Rolle in diesem Kontext. Dieser Plan hat zum Ziel, die Inklusion von Menschen mit Behinderungen als Prinzip in allen Lebensbereichen zu verankern. Er umfasst 175 Maßnahmen in 13 Handlungsfeldern und orientiert sich eng an der UN-Behindertenrechtskonvention. Diese definiert Behinderung als eine Wechselwirkung zwischen Beeinträchtigung und bestehenden Barrieren. Damit soll gewährleistet werden, dass Menschen mit Behinderungen die Freiheit haben, ihre Lebensumstände selbst zu wählen.
Ein wichtige Maßnahme, die im NAP 2.0 enthalten ist, zielt auf die berufliche Teilhabe ab. Hier soll durch gesetzliche Neuregelungen und ein Budget von 230 Millionen Euro aus dem Ausgleichsfonds eine nachhaltige Förderung von Integrationsprojekten erreicht werden. Ein weiteres zentrales Anliegen bleibt die Barrierefreiheit in Wohnräumen und im öffentlichen Verkehr.
Herausforderungen in der inklusiven Bildung
Trotz der Fortschritte im Bereich der Teilhabe, zeigt sich in der Bildung ein klarer Handlungsbedarf. Während inklusive Bildung weltweit an Bedeutung gewinnt, hapert es in Deutschland noch an der konsequenten Umsetzung. Das Bildungsziel der UN-Nachhaltigkeitsagenda fordert seit 2015 Chancengleichheit in der Bildung für alle, unabhängig von sozialen oder wirtschaftlichen Hintergrund. Dennoch wird der breiten Inklusionsbegriff häufig zu eng gesehen, wodurch andere Schüler mit individuellen Förderbedarfen ebenfalls in den Hintergrund gedrängt werden.
Ein kritischer Punkt ist die Diskussion um die Sonderschulen, die in Deutschland nach wie vor als notwendig erachtet werden, obwohl die UN-Behindertenrechtskonvention eine inklusive Bildung für alle garantiert. Berichte der UNESCO bestätigen, dass Deutschland in der Umsetzung der Inklusion hinterherhinkt. Neben der finanziellen Ausstattung fehlt es oft an den notwendigen personellen Ressourcen, um inklusive Bildungsangebote zu gewährleisten. Dies führt dazu, dass viele Kinder und Jugendliche, insbesondere solche mit Migrationshintergrund, schon früh in ihrem Bildungserfolg benachteiligt werden.
Für all diese Punkte gilt es, aktiv zu sensibilisieren und Strategien zu entwickeln, die das Bildungssystem gerechter und inklusiver gestalten. Die Teilhabemanagerinnen in Stendal stehen dabei als wichtige Ansprechpartner zur Verfügung. Sie sind telefonisch unter 03931 607194/96 oder per E-Mail erreichbar, und monatliche Sprechtage in der Kreisverwaltung bieten die Gelegenheit für eine persönliche Beratung. Der nächste Sprechtag findet am Dienstag, 15. Juli, von 8 bis 12 sowie 14 bis 17 Uhr statt.
Wenn Sie mehr über das lokale Teilhabemanagement erfahren möchten, schauen Sie auf die Webseite des Landkreises Stendal. Informationen über den Nationalen Aktionsplan erhalten Sie auf der Webseite des BMAS und Hintergrundwissen zur inklusiven Bildung finden Sie auf der Webseite der BPB.
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Ort | Hospitalstraße 1-2, 39576 Hansestadt Stendal, Deutschland |
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