Von Köln nach Magdeburg: Professorin über ihre Reise zur Einheit
Von Köln nach Magdeburg: Professorin über ihre Reise zur Einheit
Magdeburg, Deutschland - Die Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 ist für viele ein prägendes Erlebnis. So auch für die Kölnerin Gilian Gerke, die damals gerade ihre Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin in Burscheid absolvierte. Die Professorin an der Hochschule Magdeburg-Stendal hat ihre ganz persönliche Geschichte voller Erinnerungen und Erlebnisse, die sie an den Wandel in Deutschland erinnern.
Einer ihrer eindrücklichsten Erinnerungen ist eine Karikatur im Kölner Stadtanzeiger, die Erich Honecker am Lichtschalter zeigte mit dem ironischen Hinweis: „DDR – Der Letzte macht das Licht aus“. Das Bild symbolisiert für Gerke das transformative Geschehen rund um den Fall der Mauer und die anschließende Wiedervereinigung. Nachdem sie in Aachen in einer Apotheke arbeitete, strebte sie eine akademische Laufbahn an. „Ich wollte etwas Sinnvolles und Nachhaltiges tun“, so Gerke, die sich schließlich für ein Ingenieurstudium mit dem Schwerpunkt Abfallwirtschaft entschied.
Berufliche Erlebnisse und der Umzug nach Magdeburg
Nach ihrer Promotion und einer Tätigkeit beim Grünen Punkt, wo sie viele berufliche Kontakte in Ostdeutschland knüpfte, war der Umzug nach Magdeburg ein eher zufälliger Schritt. „Ich kannte die Stadt nur von einem Ruder-Wander-Treffen“, erinnert sie sich. Im Oktober 2012 nahm sie eine Professur in Magdeburg an. Der Start in die neue Umgebung fiel ihr nicht ganz leicht, da die unterschiedliche Mentalität zwischen Norddeutschen und Kölnern für sie eine Herausforderung darstellte.
Trotz der Anfangsschwierigkeiten fühlt sich Gerke mittlerweile wohl in Magdeburg und schätzt die positive Entwicklung der Stadt. Besonders der Campus der Hochschule und lokale Projekte liegen ihr am Herzen. Zudem hat sie sich als Palliativbegleiterin bei den Pfeifferschen Stiftungen ehrenamtlich engagiert. „Ich sehe aber auch weiterhin Unterschiede in der Struktur und Gehältern zwischen Ost und West“, betont sie. Gerke wünscht sich mehr Internationalität und Interdisziplinarität an ihrer Hochschule.
Engagement im Bereich Abfallwirtschaft
Gilians Leidenschaft für die Abfallwirtschaft erstreckt sich auch über ihre Lehrtätigkeit hinaus. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jan Pinseler, der Professor für Medienforschung ist, betreibt sie den Podcast „Das AbfallGut“. Ihr Ziel ist es, Wissen über Abfall und Recycling zu verbreiten. „Ich wollte mein Wissen an die Menschen bringen und fragte Jan, ob er mitmachen möchte“, erklärt sie. Der Podcast wird im Studio des Campusradios h2radio an der Hochschule Magdeburg-Stendal produziert. Das Sounddesign stammt von Mathies Kölzer, einem frischen Absolventen der Journalistik, der auch Jingles für das Radio beigesteuert hat.
Der Podcast ist offen für Anregungen, Kritik und Themenvorschläge von den Hörern. Am Ende jeder Folge wird eine Frage der Zuschauer beantwortet, was den Austausch und das Interesse weiter fördert. Hörer können Anfragen unter post@dasabfallgut.de einreichen.
Gilian Gerke sieht in der Diskussion über Abfall nicht nur ein technisches, sondern auch ein kulturelles Thema: „Abfall ist ein Spiegel der Kultur.“ Mit viel Herzblut widmet sie sich dem Thema und vermittelt Spannendes rund um Nachhaltigkeit und Recycling – ein Bereich, der in der heutigen Zeit hoch im Kurs steht.
Für weitere Informationen über Gilian Gerke und ihre Arbeit besuchen Sie bitte Volksstimme und das AbfallGut.
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Ort | Magdeburg, Deutschland |
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