Bahnhof Pasewalk im Chaos: Überfüllte Züge und lange Wartezeiten!

Chaotische Zustände im Bahnverkehr in Pasewalk: Überfüllte Züge und fehlende Kapazitäten erschweren Reisen über das Wochenende.
Chaotische Zustände im Bahnverkehr in Pasewalk: Überfüllte Züge und fehlende Kapazitäten erschweren Reisen über das Wochenende. (Symbolbild/NAG)

Pasewalk, Deutschland - Am 6. Juni 2025 kam es am Bahnhof Pasewalk zu chaotischen Zuständen, als ein überfüllter Regionalexpress der Linie 3 zwischen Stettin und Berlin evakuiert werden musste. Der Rückreiseverkehr nach Himmelfahrt sorgte für eine derartige Überlastung, dass die Bundespolizei und die Landespolizei eingreifen mussten, um die Sicherheit der Reisenden zu gewährleisten. Berichten zufolge war der Zug so überfüllt, dass die Rettungswege blockiert waren, was eine dramatische Situation schuf.

Rund 250 Reisende, darunter etwa 100 mit Fahrrädern, standen am Bahnhof und konnten erst am Nachmittag ihre Heimreise antreten. Ein Sonderzug war ebenfalls überfüllt, sodass nur wenige Passagiere zusteigen konnten. Diese Ereignisse stehen im Zusammenhang mit einer Bahnbaustelle zwischen Oranienburg und Berlin, die Umleitungen erforderlich machte und zu einer Überlastung auf der RE3-Verbindung führte. NDR berichtet, dass solche Rückreisechaos-Szenarien im Regionalverkehr jährlich zur Reisesaison ein wiederkehrendes Problem darstellen.

Politische Reaktionen und Forderungen

Jutta Wegner, verkehrspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Landtagsfraktion, äußerte ihre Kritik an der unzureichenden Planung von zusätzlichen Zugkapazitäten, besonders an Feiertagen und langen Wochenenden. Sie betonte, dass die chaotischen Szenen in Pasewalk symbolisch für die generellen Probleme im Nahverkehr stehen: Überfüllte Züge, blockierte Wege durch Fahrräder und ausgefallene Klimaanlagen. Diese Herausforderungen werden durch bevorstehende Pfingst-Feiertage und das Fusion-Festival weiter verstärkt.

Wegner forderte eine vorausschauende Planung des Nahverkehrs, die auch die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen berücksichtigt. Der öffentliche Nahverkehr sei bereits voller Barrieren, und überfüllte Züge würden die Situation weiter verschärfen. Raimar Schwarz vom Kreisbehindertenrat Mecklenburgische Seenplatte unterstrich die Notwendigkeit von reservierten Plätzen für Menschen im Rollstuhl und erinnerte daran, dass auch Menschen mit nicht sichtbaren Einschränkungen ein Anrecht auf Sitzplätze haben sollten.

Herrausforderungen der Barrierefreiheit

Laut dem Bundesministerium für Verkehr sind Mobilitätschancen entscheidend für die gesellschaftliche Teilhabe, insbesondere für Menschen mit Behinderungen. Viele dieser Mitbürger sind auf den öffentlichen Personenverkehr angewiesen, um am Leben in der Gesellschaft teilnehmen zu können. Das Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG) hat im Verkehrsbereich eine wesentliche Rolle gespielt, doch die Realität zeigt, dass Barrieren im Nahverkehr nach wie vor bestehen.

Die Ereignisse in Pasewalk zeigen exemplarisch, dass die aktuellen Regelungen nicht ausreichen, um einen barrierefreien und sicheren Transport für alle zu gewährleisten. Reisende müssen sich auch künftig auf überfüllte Waggons und chaotische Reisen einstellen, solange sich an der Situation nichts ändert. Zudem sind die Länder verantwortlich für die Bestellung von Verkehrsleistungen, wobei Verkehrsverträge im Regionalverkehr oft mehrere Jahre im Voraus geschlossen werden, was schnelle Änderungen erschwert.

Ab dem kommenden Jahr soll der RE3 über Pasewalk stündlich verkehren, was potenziell zur Entlastung im Bahnverkehr führt. Dennoch bleibt die Forderung nach dichterer Taktung und besserer Planung im Vordergrund, um die Mobilität in Zukunft zu verbessern und Barrieren abzubauen.

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Ort Pasewalk, Deutschland
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