Fusion der Verkehrsverbünde: Einheitsticket von Görlitz bis Dresden!

Fusion der Verkehrsverbünde: Einheitsticket von Görlitz bis Dresden!

Bautzen, Deutschland - In einer wegweisenden Entscheidung hat der Kreistag Bautzen am 23. Juni mit großer Mehrheit beschlossen, dass Landrat Udo Witschas (CDU) einer Fusion der Verkehrsverbünde Zvon und VVO zustimmen soll. Bei der Abstimmung fielen 62 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 9 Enthaltungen. Der Entscheidungsträger Witschas wird aufgefordert, sich für eine zügige Vereinheitlichung der Tarife im zukünftigen Verkehrsverbund einzusetzen. Diese Fusion wird als essentiell betrachtet, um die gravierenden Preisunterschiede zwischen den beiden bestehenden Verbünden zu beseitigen.

Eine bedeutende Neuerung dieser geplanten Fusion ist ein einheitliches Ticket, das von Görlitz bis Dresden und von Riesa bis Pirna gelten soll. Der Landkreis Bautzen gehört sowohl dem VVO im Westen als auch dem Zvon im Osten an und ist daher direkt von den anstehenden Veränderungen betroffen. Landrat Witschas, der in beiden Verbandsversammlungen stimmberechtigt ist, nimmt an den Gesprächen teil.

Entscheidungen in den kommenden Tagen

Bereits am 26. Juni wird der Görlitzer Stadtrat das Thema Fusion behandeln, wobei Bedenken zur Zusammenlegung geäußert wurden. Dennoch könnte selbst bei einer Ablehnung des Stadtrats eine Mehrheit in der Zvon-Verbandsversammlung für die Fusion sorgen, da Bautzen und Görlitz mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit abstimmen können. Zvon plant zudem am 27. Juni über den Zusammenschluss zu entscheiden. Der Görlitzer Kreistag hat bereits den Auftrag zur Zustimmung erteilt.

Die Notwendigkeit für eine Fusion wird nicht nur durch die anhaltenden Preisunterschiede, sondern auch durch den Verbesserungsbedarf im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) untermauert. Die Gespräche über die Fusion der Verkehrsverbünde ziehen sich schon seit einigen Jahren und sollen Synergien schaffen, um das Leistungsniveau der Bus- und Bahnangebote zu erhöhen, so die Einschätzung von Verkehrsminister Martin Dulig sowie weiteren politischen Akteuren.

Verkehrsverbünde und ihre Aufteilung

Die Fusion betrifft konkret den Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) und den Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe (ZVOE), die beide für unterschiedliche geografische Gebiete zuständig sind. Der ZVON umfasst den Landkreis Görlitz sowie den Altkreis Bautzen, während der ZVOE für den Altkreis Kamenz und die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Dresden zuständig ist. Ziel ist es, bis Juli 2026 eine Eingliederung des ZVON in den ZVOE zu erarbeiten.

Um diesen Zusammenschluss zu realisieren, wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die auch die Unterstützung des Freistaates Sachsen in Höhe von 4 Millionen Euro beinhaltet. Dies soll dazu beitragen, das tarifliche Chaos zu vermindern und eine bessere Anbindung der Region zu erreichen. Wichtige Punkte, die in den Verhandlungen diskutiert werden, sind die Verteilung künftiger Einnahmen und Zuschüsse sowie die Sicherstellung des Betriebs der Schmalspurbahn Zittau-Kurort Oybin-Kurort Jonsdorf. Weiterhin wird garantiert, dass bestehende grenzüberschreitende Tarifangebote, wie das EURO-NEISSE-Ticket, fortgeführt werden.

Die Diskussion über die Fusion der beiden Verkehrsverbünde spielt eine entscheidende Rolle für die zukünftige Mobilität in der Region. Angesichts der bevorstehenden Entscheidungen könnten die Bürgerinnen und Bürger bald von einem verbesserten und einheitlichen Nahverkehr profitieren, was der Mobilität in den Regionen significant zugutekommt.

Zusammengefasst stehen wichtige Weichen für den öffentlichen Nahverkehr in Ostdeutschland zur Diskussion, und die aktuellen Stimmen aus Bautzen und Görlitz könnten den Weg zu einem effektiveren, einheitlichen Verkehrsverbund ebnen. Die nächsten Tage dürften entscheidend für die Mobilitätsstrategie der Region sein.

Weitere Details finden Sie bei Sächsische.de, smwa.sachsen.de und medienservice.sachsen.de.