Schulassistenten in Chemnitz: Proteste zeigen Wirkung im Etat!
Schulassistenten in Chemnitz: Proteste zeigen Wirkung im Etat!
Chemnitz, Deutschland - In Chemnitz hat der aktuelle Haushaltsbeschluss des Freistaats für grundlegende Veränderungen im Bereich der Schulassistenz gesorgt. Mehrere Schulen protestierten in den vergangenen Tagen gegen die drohende Streichung von Schulassistentenstellen, die für viele Schüler und Lehrkräfte von großer Bedeutung sind. Die Protestaktion fand vor dem Rathaus statt und konnte mehrere hundert Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte mobilisieren. Ein zentraler Grund für den Unmut war die angedrohte Entlassung der Schulassistenten am Förderzentrum Lernen „Johann Heinrich Pestalozzi“, welches Teil einer größeren Gruppe von bildungsrelevanten Einrichtungen ist, die ebenfalls betroffen sind, wie die Freie Presse berichtet.
Im Zuge der Protestaktionen wurde deutlich, wie ernst die Lage an vielen Schulen ist. Im Förderzentrum Annaberg-Buchholz beispielsweise erlebten die Schüler und Lehrkräfte am Montag einen stillen Protest gegen den möglichen Wegfall von drei Assistenzstellen. Alle 222 Schülerinnen und Schüler sowie das gesamte Lehrerkollegium beteiligten sich aktiv, indem sie Bilder und Sorgen auf den Gehweg malten sowie Plakate angbrachten. Auf diese Weise forderten sie die Rücknahme der Entscheidung, wonach die Verträge von einer Schul- und einer Schulverwaltungsassistentin sowie einem Inklusionsassistenten nicht verlängert werden sollten. Die Initiative war erfolgreich: Innerhalb von nur zwei Wochen konnten die Schüler fast 10.000 Unterschriften für eine Petition sammeln, um die Stellenstreichungen zu verhindern, gefolgt von Berichten der MDR.
Die Bedeutung der Schulassistenten
Die Rolle der Schulassistenten wird in der aktuellen Diskussion besonders deutlich. Diese Fachkräfte sind nicht nur eine Unterstützung für Lehrkräfte im Unterricht, sondern tragen auch zur besseren Integration und Betreuung von Schülerinnen und Schülern bei. Ihre Aufgaben reichen von der Umsetzung pädagogischer Angebote bis hin zur Sprach- und Integrationsmittlung, was besonders in heterogenen Klassen wichtig ist. So können die Assistenten auch als Brücke zwischen Schule und Elternhäusern fungieren, um sprachliche und kulturelle Barrieren abzubauen, wie auf der Seite der sächsischen Schulbehörde erläutert wird.
Der sächsische Kultusminister Conrad Clemens hat sich zwar zur wichtigen Rolle der Schulassistenten bekannt, doch die vorläufige Haushaltsführung erschwert die Verlängerung befristeter Verträge bis zur Verabschiedung des Haushalts im Sommer. Von etwa 900 Schulassistenten haben rund 400 Verträge bis Ende 2025, während der Rest unsicher ist. Astrid Leonarczyk, die Schulleiterin des Förderzentrums, führte aus, dass das Wegfallen dieser wichtigen Positionen einen Rückschritt für Bildungsgerechtigkeit darstellen würde. Schülerinnen und Schüler wie Aallyah, 10 Jahre, und Simon, 13 Jahre, betonten die positive Wirkung, die Schulassistenten auf ihre Lernumgebung und ihre sozialen Aktivitäten haben.
Die Ereignisse der letzten Tage zeigen einmal mehr, wie sehr da etwas im Argen liegt. Der Einsatz der Schulen und ihrer Schülerinnen und Schüler ist beeindruckend und wirft Fragen zur Unterstützung der Bildungseinrichtungen und zur notwendigen Funding-Politik des Freistaats auf. Bleibt zu hoffen, dass die politischen Entscheidungsträger ein Einsehen haben und die Wichtigkeit der Schulassistenz nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
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Ort | Chemnitz, Deutschland |
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