Kibos Schließung in Löbtau: Eltern kämpfen um den Treffpunkt für Kinder!

Bonhoefferplatz, 01159 Dresden, Deutschland - Der Kindertreff Kibo am Bonhoefferplatz in Dresden-Löbtau steht vor der Schließung. Die Stadt hat für das Jahr 2023 eine Förderung von rund 135.000 Euro zugesichert, jedoch soll diese Unterstützung Ende 2024 eingestellt werden. Am kommenden 5. Juni 2025 wird im Jugendhilfeausschuss darüber entschieden, ob die Förderung des Kibo, des Jugendtreffs Check Out in Niedersedlitz sowie des Kinder- und Jugendhauses Alte Feuerwehr in Cossebaude weitergeführt wird. Die Entscheidung, die Kibo-Förderung zu streichen, wird von der Stadt mit der Begründung gerechtfertigt, der Treff sei „infrastrukturell am ehesten kompensierbar“.
Jenny Uschkrath, Mutter zweier Kibo-Besucher, äußert ihre große Verzweiflung über die drohende Schließung. „Der Kibo bietet nicht nur Kinderbetreuung, sondern auch Elternfrühstücke und Unterstützung für Eltern“, betont sie. In der Vergangenheit haben über 1.500 Menschen eine Online-Petition unterzeichnet, die sich gegen die Schließung richtet und direkt an den Kinder- und Jugendhilfeausschuss sowie den Oberbürgermeister gerichtet ist. Die Petition fordert die Rücknahme der geplanten Schließung und die Sicherung des Fortbestands des Kibo.
Ein wichtiger Ort für Kinder und Familien
Kibo wird als wichtiges zweites Zuhause für über 30 Kinder in Löbtau beschrieben. Die Aktivitäten im Kibo sind vielfältig: Spielen, Basteln, Kochen, Lernen sowie Unterstützung und Zuhören sind zentrale Aspekte des Angebots. Die Betreuer:innen spielen eine entscheidende Rolle, indem sie Unterstützung für Kinder und deren Familien anbieten. Besonders bedeutsam ist der Kibo für Kinder, die zu Hause wenig Halt erfahren. Hier fördern pädagogische Fachkräfte, Praktikanten und Ehrenamtliche soziale Kompetenzen, Kreativität und ein Gemeinschaftsgefühl.
Die Schließung des Kibo würde für viele Kinder den Verlust eines sicheren Ortes bedeuten. „Eltern können sich beim Elternkaffee austauschen und vernetzen. So wird die Gemeinschaft gestärkt“, erklärt Uschkrath, die die Erreichbarkeit der als Alternativen vorgeschlagenen Einrichtungen kritisch sieht.
Städtische Sparpläne und deren Auswirkungen
Diese Diskussion um die Schließung des Kibo ist Teil eines größeren Problems in der Stadt Dresden, wo zahlreiche Sozialeinrichtungen aufgrund eines Sparkurses der Stadt vor einer ungewissen Zukunft stehen. Die geplanten Kürzungen betreffen nicht nur den Kibo, sondern auch andere wichtige soziale Einrichtungen wie das Väterzentrum „Papaseiten.de“ in Löbtau und das Frauen- und Mädchengesundheitszentrum Medea in Johannstadt, die ebenfalls von Schließungen bedroht sind. Anne Pötzsch vom „Bündnis gegen Kürzungen Dresden“ hebt hervor, dass diese Kürzungen die gesamte Stadtgesellschaft betreffen werden, insbesondere benachteiligte Gruppen.
Als Reaktion auf die Kürzungspläne haben sich über 10.000 Menschen an einer E-Petition beteiligt, die gegen die geplanten Einsparungen protestiert. Protestaktionen und Demonstrationen sind in den kommenden Tagen angekündigt, in denen die Bürger auf die Notwendigkeit und Wichtigkeit von sozialen Einrichtungen in ihrer Stadt hinweisen wollen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Kibo und andere soziale Einrichtungen nicht nur Angebote schaffen, sondern auch langfristig zur Stabilität von Familien und Gemeinschaften beitragen. Die anstehenden Entscheidungen im Jugendhilfeausschuss am 5. Juni könnten weitreichende Folgen für die soziale Landschaft in Dresden haben.
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Ort | Bonhoefferplatz, 01159 Dresden, Deutschland |
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