Bahn-Anschluss von Görlitz nach Karpacz: Der neue Weg ins Riesengebirge!

Bahn-Anschluss von Görlitz nach Karpacz: Der neue Weg ins Riesengebirge!

Görlitz, Deutschland - Ein großer Schritt für den Tourismus und die Mobilität in Niederschlesien: Am Sonntag, den 18. Juni 2025, wurde die polnische Bahnstrecke „Riesengebirgsbahn“ zwischen Jelenia Góra und Karpacz nach 25 Jahren wieder in Betrieb genommen. Die Strecke, die eine Länge von 16,4 km misst, ermöglicht es den Reisenden, in nur 18 bis 24 Minuten von Jelenia Góra nach Karpacz zu gelangen. Damit wird die Verbindung von Görlitz nach Karpacz durch den Ausbau der bestehenden Linie D62 nach Jelenia Góra, betrieben in Zusammenarbeit mit Koleje Dolnośląskie (KD), erheblich verbessert. Die Reisezeit von Görlitz nach Karpacz beträgt nun etwa 2¼ Stunden, inklusive eines Umstiegs in Jelenia Góra. Abfahrten aus Görlitz erfolgen alle zwei Stunden, was die Erreichbarkeit der Region deutlich erhöht. Wer an einem Familienausflug interessiert ist, kann mit dem Euro-Neisse-Ticket bis nach Karpacz fahren, gültig ab Bischofswerda im ZVON-Tarifgebiet. Alternativ steht das Deutschlandticket zur Verfügung, das bis Jelenia Góra gilt, wo ein Anschlussticket nach Karpacz erworben werden kann.

Die nun wieder in Betrieb genommene Bahnstrecke ist die zweite Gebirgsstrecke in Niederschlesien, die reaktiviert wurde, nach der Wiedereröffnung der Bahnlinie nach Swieradów Zdrój im Dezember 2023. Die Rückkehr des Schienenpersonennahverkehrs in die Region ist Teil eines größeren Plans, der in den kommenden Jahren über ein Dutzend Bahnstrecken reaktivieren will, was nicht nur den Tourismus, sondern auch die Lebensqualität der lokal ansässigen Bevölkerung steigern soll. Für die Reaktivierung der „Riesengebirgsbahn“ wurden in den vergangenen drei Jahren fast 62 Millionen polnische Złoty (umgerechnet rund 14,53 Millionen Euro) investiert. Die ursprünglich am 29. Juni 1895 eröffnete Strecke war seit 2000 für den Personenverkehr eingestellt.

Investitionen in die Schieneninfrastruktur

Die Investitionen in die Schieneninfrastruktur in Niederschlesien sind jedoch nicht auf die „Riesengebirgsbahn“ beschränkt. Laut Berichten von lok-report.de haben die PKP Polskie Linie Kolejowe SA (PKP PLK) kürzlich drei Verträge mit dem Marschallamt der Woiwodschaft Niederschlesien unterzeichnet. Diese Verträge sind Teil des Regierungsprogramms Kolej Plus, das darauf abzielt, die lokale und regionale Eisenbahninfrastruktur zu verbessern. Die geschätzten Investitionen belaufen sich auf ungefähr 800 Millionen polnische Złoty (rund 170 Millionen Euro) und sollen insbesondere die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen sowie die Lebensqualität der Menschen erhöhen.

Besonders hervorzuheben ist dabei die Wiederherstellung des Bahnverkehrs in Städten wie Bogatynia und Złotoryja, die seit über 20 Jahren keinen Schienenverkehr mehr erlebt haben. Auch die Anschlussverbindungen von Środa Śląska nach Wrocław sollen verbessert werden, während neue Haltepunkte und modernisierte Bahnhöfe in den betroffenen Regionen entstehen. Ein wichtiges Projekt ist beispielsweise die eingleisige Strecke zwischen Bogatynia und Zgorzelec, die auf etwa 30 km ausgebaut wird und Geschwindigkeiten von bis zu 120 km/h ermöglichen soll. Die Fahrzeit zwischen Bogatynia und Zgorzelec beträgt künftig nur mehr ca. 47 Minuten.

Ein Ziel für Touristen

Karpacz, als wichtiger Tourismusmagnet, bietet zahlreiche Attraktionen wie die beeindruckende Holzkirche Wang und die Lomnitz-Talsperre. Die Lage am Fuße der Schneekoppe, der höchsten Erhebung des Riesengebirges mit 1.602 Metern, zieht jährlich viele Besucher an. Der Ausbau der Bahnverbindungen ist somit nicht nur ein infrastrukturelles Projekt, sondern auch ein Schritt, um den Tourismussektor in der Region zu beleben und nachhaltige Reiseoptionen zu fördern. Die Inbetriebnahme der „Riesengebirgsbahn“ wird nicht nur Reisenden aus der Umgebung zugutekommen, sondern ist auch ein Grund, Karpacz und die malerische Umgebung zu entdecken. Besucher aus Deutschland können unkompliziert mit den Zügen anreisen und die Naturschönheiten der Region genießen.