Calau wehrt sich gegen Antisemitismus: Bürgermeister bringt Banner an!

Calau wehrt sich gegen Antisemitismus: Bürgermeister bringt Banner an!

Calau, Deutschland - In Calau, einer Stadt im Kreis Oberspreewald-Lausitz, hat ein antisemitischer Eintrag auf der Facebook-Seite einer örtlichen Schneiderei für Furore gesorgt. In einem Post, der am vergangenen Sonntag veröffentlicht wurde, wurde Juden und Israelis ein Hausverbot ausgesprochen. Die Stadtverwaltung reagierte umgehend und erstattete Anzeige. Bürgermeister Marco Babenz (parteilos) bekräftigte in einer Mitteilung, dass die Stadt entschieden gegen Antisemitismus, Hass und Gewalt eintrete. „Calau ist bunt“ – so wirbt ein Banner am Rathaus, das als Zeichen gegen solche Auswüchse des Hasses aufgestellt wurde, wie die Borkener Zeitung berichtet.

Die Polizei hat mittlerweile Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet. Der Betreiber der betroffenen Schneiderei in Calau, der auch in Kleinmachnow aktiv ist, erklärte, dass er die kritische Aussage erst nach Lokalisierung des Posts am Sonntagnachmittag bemerkte und diese sofort löschte. Zudem wies er alle Vorwürfe zurück und behauptete, sein Facebook-Account sei gehackt worden. Die Stadtverwaltung erfuhr erst einen Tag nach dem Vorfall von dem antisemitischen Eintrag, was erneut die Dringlichkeit unterstreicht, solche Vorkommnisse ernst zu nehmen, wie auch RBB24 ausführte.

Gesellschaftliches Umfeld

Antisemitismus ist ein langanhaltendes und komplexes Problem, das sich nicht nur lokal in Calau, sondern auch auf nationaler und internationaler Ebene abzeichnet. Die Zahlen sind alarmierend: in Deutschland wurden 2022 über 2.600 antisemitische Delikte registriert, darunter verletzendes Verhalten, Sachbeschädigungen und Bedrohungen. Antisemitismus zeigt sich oft in verschiedenen Formen, von Stereotypen bis hin zu gewaltsamen Übergriffen, die weltweit zunehmen. In Deutschland steht diese Problematik im Kontext mit einem längerfristigen Rückgang der jüdischen Bevölkerung seit über 15 Jahren, während die weltweiten jüdischen Zahlen, insbesondere in Israel und den USA, gewachsen sind. Dies stellt eine Herausforderung für die jüdischen Gemeinschaften dar, wie Statista dokumentiert.

Die Vorfälle in Calau setzen ein Zeichen, das der Gesellschaft klar macht, dass Antisemitismus nicht toleriert wird. Bürgermeister Babenz geht mit gutem Beispiel voran und bleibt im ständigen Kontakt mit den Behörden, um alle erforderlichen Schritte zu unternehmen. Solche Vorkommnisse fordern uns dazu auf, wachsam zu sein und aktiv für eine inklusive und respektvolle Gesellschaft einzutreten, in der alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Glauben in Würde leben können.

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OrtCalau, Deutschland
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