Oberlausitz im Wassernotstand: Verbotene Wasserentnahmen ab sofort!

Görlitz leidet unter extremer Trockenheit, mit Wasserentnahmeverboten und besorgniserregenden Niedrigwasserständen in Flüssen.
Görlitz leidet unter extremer Trockenheit, mit Wasserentnahmeverboten und besorgniserregenden Niedrigwasserständen in Flüssen. (Symbolbild/NAG)

Oberlausitz im Wassernotstand: Verbotene Wasserentnahmen ab sofort!

Görlitz, Deutschland - Die Oberlausitz kämpft derzeit mit einer ausgeprägten Trockenheit, die sich sowohl an den nahezu laufenden Flüssen als auch an den drastisch gesunkenen Wasserständen zeigt. Aktuelle Berichte geben einen Einblick in die alarmierende Situation der Wasserverfügbarkeit und die Maßnahmen, die ergriffen werden, um den Wassermangel unter Kontrolle zu bringen. In vielen Regionen ist der Wasserspiegel so tief, dass selbst Baumstämme im Flussbett der Neiße nicht abtransportiert werden können. Das ist ein deutliches Zeichen für die anhaltende Dürre.

Vor allem die Landkreise Bautzen und Görlitz haben auf die kritische Lage reagiert und Wasserentnahmeverbote für oberirdische Gewässer erlassen. Im Landkreis Bautzen ist es nun untersagt, Wasser aus Flüssen zu pumpen, um weitere negative Auswirkungen auf die ohnehin schon gefährdeten Gewässer zu vermeiden. Aus den Empfehlungen des Landratsamtes geht hervor, dass die Bevölkerung aufgefordert wird, möglichst Wasser zu sparen und Bewässerungen auf die Abendstunden zu legen. Das gilt besonders für Rasenflächen, die momentan nicht bewässert werden sollten. Auch die Nutzung von Regenwasser zur Gartenbewässerung wird empfohlen.

Trockenheitslage im Detail

Ein Blick auf die aktuellen Wasserstände zeigt, dass die Spree in Beiersdorf mit etwa 155 cm und das Löbauer Wasser in Dürrhennersdorf mit nur neun cm stehen. Damit diese Wasserentnahmeverbote nicht weiter verschärft werden, müssen bestimmte Mindestwerte eingehalten werden. Die Situation ist besonders kritisch, denn die Gewässer im Landkreis Görlitz reagieren sensibler auf die Trockenheit, da sie vornehmlich aus Grundwasser und Niederschlägen gespeist werden.

Die Zahlen belegen die Situation: In Sachsen unterschreiten etwa 83 % der 551 Messstellen den monatstypischen Grundwasserstand um durchschnittlich 42 cm. Auf die Trockenheit reagieren auch die zahlreichen Pegelstände – aktuell sind es 93 Pegel, die im Niedrigwasserbereich liegen. Einige Flüsse wie die Schwarze Elster sind aufgrund eines kleineren Einzugsgebiets und weniger Zuflüssen besonders schnell von Trockenheit betroffen.

Weitere Maßnahmen und Zukunftsperspektiven

Zusätzlich zu den bestehenden Verboten haben auch die Landkreise Spree-Neiße und Oberspreewald-Lausitz Maßnahmen ergriffen, um die Wasserentnahme zu regulieren. Damit soll dem fortwährenden Wassermangel entgegengewirkt werden. Auch private Grundwasserentnahmen werden eingeschränkt, um eine nachhaltige Wasserverwendung zu fördern und die Unterstützung der Flora und Fauna zu gewährleisten.

Angesichts der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, haben Experten des Umweltbundesamts (UBA) Projekte initiiert, die die Auswirkungen von Trockenheit und Dürre auf Wasserdargebot und Grundwasserverfügbarkeit in Deutschland untersuchen. Ziel dieser Initiativen ist es, Lösungsstrategien zu entwickeln und die Konflikte rund um die Wassernutzung zu analysieren. Mit einem Projekt, das die Wasserverfügbarkeit und Anpassungsstrategien unter den Bedingungen des Klimawandels beleuchtet, möchte man zukünftige Herausforderungen besser bewältigen.

Die Mischung aus anhaltender Trockenheit, wasserwirtschaftlichen Verboten und den Bemühungen um nachhaltige Wasserverwendung machen deutlich: In der Oberlausitz liegt noch viel an. In dieser herausfordernden Zeit bleibt die Hoffnung auf baldige Regenfälle, die die Situation entschärfen könnten.

Für weiterführende Informationen über die Trockenheit in der Oberlausitz besuchen Sie bitte die Artikel von Sächsische.de und Radio Lausitz. Weitere Aspekte zum Thema präsentiert auch das Umweltbundesamt.

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OrtGörlitz, Deutschland
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