Geheimer Abschiebeflug aus Leipzig: Afghanische Straftäter nach Kabul!

Geheimer Abschiebeflug aus Leipzig: Afghanische Straftäter nach Kabul!

Leipzig, Deutschland - Heute, am 18. Juli 2025, wurde der erste Abschiebeflug der Merz-Regierung nach Afghanistan gestartet. Um 8.35 Uhr hob ein Airbus A330-200 der Qatar Airways (Flug QR7431) vom Leipziger Flughafen ab, nachdem er um 8.25 Uhr in Richtung Startbahn gerollt war. An Bord befanden sich ausschließlich afghanische Männer, die aufgrund ihrer straffälligen Vergangenheit abgeschoben wurden. Diese Aktion, die vom Bundesinnenministerium organisiert wurde, wurde im Vorfeld geheim gehalten und stieß bereits auf Proteste.

Nach Information von Bild sicherte die Polizei die Stelle am Flughafen ab. Unter den Abgeschobenen waren mehrere verurteilte Straftäter, unter anderem drei Männer aus Dresden, die wegen Diebstahls, Dealerei und Körperverletzung inhaftiert waren. Diese Abschiebung markiert eine Wende in der Abschiebepolitik, die seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan 2021 ausgesetzt war.

Hintergründe zur Abschiebepolitik

Bis zum 30. Juni 2025 hielten sich laut Ausländerzentralregister 11.172 ausreisepflichtige afghanische Staatsbürger in Deutschland auf. Von diesen hatten 9.462 eine Duldung, während 1.710 ohne rechtlichen Status lebten. Zwischen 2016 und 2021 wurden bereits über 1000 Afghanen abgeschoben, meist in Sammel-Chartern. Die Abschiebungen nach Kabul wurden bis August 2021 ausgesetzt, als die Taliban die Kontrolle über das Land übernahmen.

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte Mitte 2024 entschieden, die Abschiebung von straffälligen Ausländern nach Afghanistan wieder aufzunehmen, nachdem im Rahmen eines Sonderfluges bereits 28 Straftäter und Gefährder abgeschoben wurden. Diese Maßnahme führte zu kontroversen Debatten und Protesten, insbesondere vom Sächsischen Flüchtlingsrat, der die Abschiebung als unmenschlich kritisiert.

Die Situation in Afghanistan

Die Taliban haben mittlerweile bestätigt, dass die abgeschobenen Personen in Kabul freigelassen wurden, die genaue Anzahl bleibt jedoch unklar. Einige der Abgeschobenen berichten, dass sie mit Handschellen und Fußfesseln aus dem Flugzeug stiegen. Laut Tagesschau sind viele der Rückkehrer verwirrt und wissen nicht, wie sie in ihrer Heimat leben sollen, da sie in Deutschland nicht nur ihre Freiheit, sondern oft auch ihren sozialen Halt verloren haben. Ein Rückkehrer, Ahmad, äußert sich enttäuscht über die Abschiebung, da er in Deutschland 27 Jahre lebte und sich nicht mehr in Afghanistan zurechtfindet.

Die Rückkehrer bringen häufig Schulden mit zurück, da viele ihre Flucht mit hohen Kosten finanziert haben. Bei der Rückkehr haben sie oft auch das soziale Netzwerk verloren, was ihre Isolation weiter verstärkt. Diese Abgeschobenen fühlen sich wie „menschliche Ware“ und verspüren große Angst vor Verfolgung, insbesondere unter jenen, die in Deutschland zum Christentum konvertiert sind. Eine Studie der Hilfsorganisation IPSO warnt vor potentieller Radikalisierung unter den Abschiebungen, da etwa jeder Zehnte angibt, bereit zu sein, sich extremistischen Gruppen anzuschließen.

Unterstützung für Rückkehrer?

Die Rückkehrer erhalten am Kabuler Flughafen lediglich Informationsbroschüren über psychosoziale Hilfsangebote, da die medizinische und psychologische Versorgung vor Ort ist schwach ausgeprägt. Es gibt kaum Kliniken oder Fachkräfte für Psychologie, was die Integration und die Bewältigung psychischer Probleme erschwert. Die deutsche Hilfsorganisation IPSO versucht, den Rückkehrern zu helfen und Vertrauen zu entwickeln. Doch in einem Klima des Misstrauens gestaltet sich die Unterstützung als herausfordernd.

Die Debatte um die Abschiebungen nach Afghanistan wird weiterhin von vielen Seiten kritisch betrachtet und wirft viele Fragen hinsichtlich der Menschenrechte und der Verantwortung Deutschlands auf. Wie wird sich die Situation der Abgeschobenen langfristig entwickeln? Und welche Maßnahmen werden ergriffen, um diesen Menschen zu helfen? Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die politische Linie und die Realität auf der Erde gestalten wird.

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OrtLeipzig, Deutschland
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