Leipzigs Kaffeehaus Zum Arabischen Coffe Baum feiert Wiedereröffnung!
Leipzigs Kaffeehaus Zum Arabischen Coffe Baum feiert Wiedereröffnung!
Leipzig, Deutschland - Das wohl bekannteste Kaffeehaus Leipzigs, „Zum Arabischen Coffe Baum“, hat seine Pforten nach sechs Jahren der Renovierung endlich wieder geöffnet. Diese Wiedereröffnung ist nicht nur eine Freude für Kaffeeliebhaber, sondern auch eine Hommage an die lange Geschichte des Hauses, das zu den ältesten Cafés Europas zählt. Ab Dienstag können die Besucher in die Welt des Kaffees eintauchen und sich durch die Dauerausstellung in 15 historischen Räumen führen lassen. Diese Studie von Deutschlandfunk Kultur beleuchtet erstklassige Themen, die von strengen Kaffeehausordnungen des 18. Jahrhunderts bis hin zu den kolonialen Verflechtungen des früheren Kaffeeanbaus reichen.
Wer diesen historischen Ort betritt, spürt die Einflüsse berühmter Gäste wie Johann Sebastian Bach und Robert Schumann, die hier einst verweilten. Auch Literaten wie Gotthold Ephraim Lessing und Erich Kästner fanden ihren Weg in dieses angesehene Café. Die Wiedereröffnung des Museums über dem Gastraum ist eine wunderbare Gelegenheit, die Geschichte des Kaffees in all ihren Facetten zu erkunden und das historische Ambiente zu genießen.
Ein Blick in die Kaffeekrise der DDR
Ein zentrales Thema der Ausstellung ist die Kaffeekrise in der DDR, die Ende der 1970er Jahre wieder auf den Tisch kommt. Diese Krise war das Resultat von Versorgungsschwierigkeiten, die durch hohe Weltmarktpreise und Mangel an Kaffee selbst in der Sowjetischen Besatzungszone verursacht wurden. Die Wikipedia-Seite über die Kaffeekrise in der DDR informiert darüber, wie der Kaffee in der Bevölkerung zu einem unentbehrlichen Gut wurde. Bis in die 1970er Jahre war Kaffee ein wichtiger Posten im Budget der DDR-Privathaushalte, und Bürger gaben jährlich ganze 3,3 Milliarden Mark für ihren geliebten Kaffee aus.
Die Kaffeekrise begann 1976 als die Weltmarktpreise nach einer Missernte in Brasilien sprunghaft anstiegen. Die DDR war gezwungen, fast 700 Millionen Valutamark jährlich für Kaffeeimporte auszugeben, was die politischen Entscheidungsträger unter Druck setzte. Um diesen Engpass zu überwinden, strebte die Führung der DDR Tauschgeschäfte an, um den Kaffeebedarf zu decken. Dabei wurden selbst Waffen und LKW gegen Rohkaffee und Energierohstoffe getauscht.
Kaffee als Politikum
Die Auswirkungen der Kaffeekrise reichten weit über die Versorgung mit einem Heißgetränk hinaus. Das Thema Kaffee wurde zum Politikum erster Rangordnung, wie auch in der Studie auf Academia.edu verdeutlicht wird. Der Kaffeekonsum war nicht nur eine Frage des Genusses, sondern auch ein soziales und wirtschaftliches Thema, das viele Menschen in den Alltag betraf. Geschenke von Verwandten aus der Bundesrepublik deckten gut 20 % des Kaffeebedarfs, was deutlich macht, dass es nicht nur ein Getränk, sondern auch ein Symbol des Lebensstandards war.
Die politische Führung der DDR erlaubte somit unbegrenzte Mengen Kaffeekonsums aus Westpaketen, während gleichzeitig in der Bevölkerung Proteste und Eingaben gegen die Kaffeekrise laut wurden. Nach 1978 gab es zwar eine Normalisierung des Kaffeepreises, doch das Thema bleibt im kollektiven Gedächtnis verankert und wird mit der Wiedereröffnung des Museums im „Zur Arabischen Coffe Baum“ sicherlich neue Impulse erhalten.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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