Sanierung des Haus der Festivals: Kosten explodieren in Leipzig!

Sanierung des Haus der Festivals: Kosten explodieren in Leipzig!
Gottschedstraße 16, 04109 Leipzig, Deutschland - Die Sanierung der ehemaligen Theater-Spielstätte „Skala“ in der Gottschedstraße 16, die vor mehr als einem Jahrzehnt ihre Pforten schloss, entwickelt sich zur finanziellen Herausforderung für die Stadt Leipzig. Ursprünglich auf sechs Millionen Euro kalkuliert, stiegen die Kosten inzwischen auf schwindelerregende 13 Millionen Euro, wie lvz.de berichtet. Kulturamtsleiter Tobias Kobe hat bestätigt, dass diese Summe nicht ausreichen wird und das Bauvorhaben vor einer wahrscheinlichen Baugenehmigung im September 2025 steht.
Ein Blick in die Vergangenheit des Gebäudes zeigt, dass es seit seiner Eröffnung als Gesellschaftshaus „Metropol“ im Jahr 1882 eine lange Geschichte durchlebt hat und unter verschiedenen Namen bekannt war. Zukünftig soll das „Haus der Festivals“ als kulturelle Drehscheibe in Leipzig dienen und wird dabei von verschiedenen Gruppen, darunter der Jazzclub Leipzig und die DOK-Filmwochen GmbH, genutzt.
Herausforderungen im Stadtparlament
Die Baukosten sind jedoch nicht die einzige Hürde. Am 20. Juni brachten Stadträte Änderungsanträge zur Finanzierung des Projekts ein, die l-iz.de zufolge besorgniserregend sind. Der Antrag fordert eine Sicherstellung von acht Millionen Euro für das Filmkunsthaus, das als wichtiger Bestandteil des Bauprojekts gilt. Besonders die Grünen-Stadträtin Anna Schneider-Kaleri äußerte Bedenken über die Rolle von Kunst und Medien in der Gesellschaft. Die politischen Rahmenbedingungen scheinen sich infolge neuer Konstellationen zu verändern, was nicht gerade förderlich für die Kulturpolitik ist.
Die ansteigenden Kosten werden durch eine Vielzahl von Faktoren befeuert: Neben Brandschutz- und Schallschutzanforderungen haben auch inzwischen identifizierte Schäden am Gebäude zu dieser Entwicklung beigetragen. So steigen die ursprünglich eingeplanten Planungskosten von 550.000 Euro auf 1,1 Millionen Euro. Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke machte deutlich, dass diese Anträge ernst genommen werden und in die Planungen einfließen sollen.
Kulturelle Einschnitte und unsichere politische Situation
Während Leipzigs Kulturszene sich bemüht, diese finanziellen Herausforderungen zu meistern, kommen zudem wachsende Energiekosten und stagnierende Einnahmen in die Gleichung. Wie mdr.de berichtet, führt dies zu moderaten Einschnitten im Kulturbereich, die jedoch nicht ohne Zurückhaltung hingenommen werden. Jennicke kritisiert die Angriffe auf identitätsstiftende kulturelle Einrichtungen, während gleichzeitig Unsicherheit im Stadtrat herrscht, die eine stabile Mehrheitsbildung erschwert.
So wird Leipzig auch weiterhin sowohl mit den praktischen Herausforderungen des „Haus der Festivals“ als auch mit politischen Turbulenzen im Stadtrat konfrontiert sein. Fest steht jedoch, dass die Stadt großen Wert auf die kulturelle Entwicklung legt und an den Plänen festhält. Sicher werden die kommenden Monate zeigen, ob die Begeisterung für Kultur und Kunst auch tatsächlich die finanziellen Hürden überwinden kann.
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Ort | Gottschedstraße 16, 04109 Leipzig, Deutschland |
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