Zwei vermisste Kinder aus Reichsbürger-Szene in Leipzig gefunden

Zwei vermisste Kinder aus Reichsbürger-Szene in Leipzig gefunden

Leipzig, Deutschland - Heute, am 27. Juni 2025, gab es in Sachsen, insbesondere in Leipzig, einen bemerkenswerten Vorfall. Zwei Kinder, die seit rund zwei Jahren von ihrer Mutter versteckt gehalten wurden, sind nun in Sicherheit. Der siebenjährige Junge und das achtjährige Mädchen wurden von der Polizei in Obhut genommen, nachdem der Verdacht aufgekommen war, dass die Mutter, eine 45-Jährige aus Niedersachsen, ihnen das Wohl entzogen hat. Diese gehört zur rechtsextremen Reichsbürger- und Selbstverwalterszene.L-IZ berichtete.

Die Mutter war mit den Kindern seit 2023 an einem unbekannten Ort untergetaucht, um sie der staatlichen Aufsicht, medizinischer Versorgung und dem Schulbesuch zu entziehen. Die Behörden hatten bereits Maßnahmen ergriffen und das alleinige Sorgerecht der Mutter vorläufig entzogen. Die Kinder wurden gefunden, nachdem die Polizei sie auf einem Grundstück der Gruppierung „Indigenes Volk der Germaniten“ in Seiffen im Erzgebirge entdeckt hatte.Der Tagesspiegel ergänzte, dass die Mutter behauptete, dass ihre Kinder von ihrer Gruppierung unterrichtet werden. Doch der Besuch einer staatlichen Schule war für die Kinder lange Zeit nicht der Fall.

Die Reichsbürgerbewegung unter der Lupe

Die Reichsbürgerbewegung setzt stark auf isolierende Erziehung und hält sich von staatlichen Institutionen fern. Es ist ein Trend zu beobachten, bei dem gezielt Frauen rekrutiert werden und Kinder früh auf die Ideologie der Gruppe eingeschworen werden. So wurde bei anderen Familien, die ähnliche Ideologien vertreten, festgestellt, dass die Kinder oft nicht zur Schule gehen und ihre soziale Entwicklung stark eingeschränkt ist.BR berichtete, dass radikale Inhalte insbesondere über soziale Netzwerke wie Telegram verbreitet werden, wobei Schulen als „Hirnwäsche-Orte“ betrachtet werden.

Die Polizei ging mit rund 60 Beamten gegen die Mutter und ihre Kinder vor, wobei der Einsatz ohne Zwischenfälle verlief. Es zeigt sich, dass die Behörden zunehmend sensibel auf die Gefahren reagiert haben, die von dieser Szene ausgehen. Im Landkreis Bautzen, wo Unwetter Schäden verursachten, wurde gleichzeitig auch die Sicherheit der Kinder thematisiert. Diese Vorfälle sind ein weiteres Zeichen für die Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft gegenübersieht, wenn es um radikalisierte Bewegungen und den Schutz von Kindern geht.

Aktuelle Geschehnisse in Sachsen

In den letzten Tagen war Sachsen nicht nur hinsichtlich dieser Familiensituation in den Schlagzeilen. Unwetter zogen über die Region und richteten erhebliche Schäden an – in Hoyerswerda musste die Feuerwehr ausrücken, während in Koitzsch eine Frau wegen eines umgestürzten Baumes ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Polizei schätzte den Gesamtschaden auf rund 200.000 Euro.Das L-IZ berichtet ebenfalls darüber.

Diese Entwicklungen werfen einen Schatten auf das bevorstehende Metalcore- und Hardcore-Festival „Impericon“, das am Wochenende in Leipzig stattfinden soll. Während die dortige Partyszene sich freut, bleibt die Diskussion um Sicherheit, sowohl in Bezug auf Extremismus als auch auf Naturgewalten, ein wichtiges Thema.