Streik bei Saatveredlung: Arbeiter fordern 350 Euro mehr und Urlaub!

Streik bei Saatveredlung: Arbeiter fordern 350 Euro mehr und Urlaub!

Leutewitz, Deutschland - In der deutschen Agrarwirtschaft tut sich aktuell etwas: Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat für den 14. und 15. Juli 2025 einen Warnstreik bei der Deutschen Saatveredlung AG (DSV) ausgerufen. Betroffen sind alle fünf Standorte des Unternehmens, darunter Lippstadt und Leutewitz bei Meißen. Die Beschäftigten wollen damit für ihre Forderungen Druck auf die Unternehmensführung ausüben. Laut MDR gab es seit Ende März bereits mehrere Arbeitskämpfe, die zu dieser Streikaktion führten.

Ein Blick auf die Forderungen der IG BAU zeigt, was den Mitarbeitenden am Herzen liegt: Sie verlangen die Einführung eines einheitlichen Haustarifvertrags und eine monatliche Lohnerhöhung von 350 Euro. Darüber hinaus setzen sie sich für drei zusätzliche Urlaubstage für Gewerkschaftsmitglieder ein und möchten, dass die bisherigen betrieblichen Leistungen im Vertrag festgeschrieben werden. Die DSV-Führung hat jedoch bisher Gespräche verweigert und versucht offenbar, die Beschäftigten mit individuellen Schreiben einzuschüchtern, was von der Gewerkschaft als Angriff auf das verfassungsrechtlich garantierte Streikrecht gewertet wird, wie verbandsbuero.de berichtet.

Hintergrund und Zahlen

Die Diskussion um Tarifverträge nimmt an Bedeutung zu, denn während die Tarifbindung in Deutschland in den letzten Jahren sowohl in Westdeutschland als auch in Ostdeutschland zurückgegangen ist, gibt es einen klaren Trend zur Wiederbelebung von Tarifverhandlungen. Seit 2000 sank der Abdeckungsgrad von 67% auf 54%, und nur etwa 20% der Beschäftigten sind gewerkschaftlich organisiert (bpb.de).

Was kann man tun?

Umso wichtiger ist es, dass die Beschäftigten ihre Stimme erheben. Am Montag und Dienstag werden 15 Beschäftigte aus Sachsen zur Streikkundgebung nach Lippstadt fahren, um ihre Unterstützung für die Bewegung zu zeigen. Es ist ein Zeichen für die wachsende Entschlossenheit der Arbeitnehmer, für ihre Rechte und ein faires Arbeitsumfeld einzustehen. Der Verlauf dieses Warnstreiks könnte wegweisend sein – sowohl für die DSV als auch für die gesamte Agrarbranche.

Daher bleibt zu hoffen, dass die Arbeitgeber ihre Einstellung ändern und auf die berechtigten Forderungen ihrer Mitarbeitenden reagieren. Denn im Endeffekt ist es eine Win-win-Situation: Bessere Arbeitsbedingungen führen nicht nur zu zufriedeneren Mitarbeitern, sondern auch zu stabileren Unternehmensstrukturen und langfristigem Erfolg.

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OrtLeutewitz, Deutschland
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