Tarifkonflikt bei Frosta: Streik in Lommatzsch droht!

Tarifkonflikt bei Frosta in Lommatzsch eskaliert. Beschäftigte fordern 12% Lohnerhöhung, drohend mit 24-Stunden-Streik.
Tarifkonflikt bei Frosta in Lommatzsch eskaliert. Beschäftigte fordern 12% Lohnerhöhung, drohend mit 24-Stunden-Streik. (Symbolbild/NAG)

Tarifkonflikt bei Frosta: Streik in Lommatzsch droht!

Lommatzsch, Deutschland - In Lommatzsch bei Frosta droht ein erster 24-Stunden-Streik, da die Tarifverhandlungen erneut ins Stocken geraten sind. Der Konflikt zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und dem Unternehmen spitzt sich zu, nachdem die dritte Verhandlungsrunde am Dienstag lediglich 20 Minuten dauerte. Die Unternehmensseite brachte kein neues Angebot vor und zeigte kein Interesse an den Kompromissvorschlägen der Gewerkschaft. Dabei wird eine Lohnerhöhung von 12% gefordert, um die Löhne zwischen Ost und West anzugleichen und die Lebenshaltungskosten der Beschäftigten zu berücksichtigen. Sächsische.de berichtet, dass ein längerer Warnstreik droht, insbesondere während der Erntesaison, was große Auswirkungen auf die Produktion im Werk haben könnte.

Am 11. Juni nahmen bereits rund 220 Beschäftigte an einem vierstündigen Warnstreik teil, um auf die missliche Lage hinzuweisen. Die NGG betont, dass die Arbeiter in Lommatzsch die gleichen Produkte fertigen und die gleiche Arbeit leisten wie ihre Kollegen im Standort Bremerhaven, die jedoch über 12% mehr verdienen. Dies verstärkt die Forderung nach gleichen Löhnen für gleiche Arbeit, die auch von der NGG unterstützt wird. Ost.NGG.net hebt hervor, dass die Ungleichheit in den Löhnen auch schon seit Jahren eine ständige Herausforderung darstellt.

Lohnunterschiede zwischen Ost und West

Solche Tarifkonflikte sind Teil eines größeren Problems, das in der ganzen Region spürbar ist: Die Löhne in Ostdeutschland sind nach wie vor niedriger als im Westen. Wie Tagesschau.de berichtet, betrug der Einkommensunterschied im Jahr 2023 durchschnittlich 824 Euro brutto pro Monat, was auf eine Hartnäckigkeit in der Lohnschere hindeutet, die seit über 33 Jahren nach der Wiedervereinigung besteht. Dieses Ungleichgewicht trägt zur Stärkung der Forderungen der Gewerkschaften bei, die gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West fordern.

Das Unternehmen Frosta, das unter anderem Erbsen mit einem Produktionsvolumen von etwa vier Tonnen pro Stunde verarbeitet, bietet derzeit lediglich eine Lohnerhöhung von 3,4% für 12 Monate an. Die Gewerkschaft NGG hat jedoch einen Vorschlag unterbreitet, der eine rückwirkende Erhöhung von 3,4% ab April sowie eine weitere Erhöhung im November und eine Einmalzahlung von 156 Euro für den Monat März vorsieht. Frosta konnte mit diesem Vorschlag allerdings nicht viel anfangen und beharrt auf seinem eigenen Tarifdiktat.

Die Beschäftigten verweisen auf die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und stellen klar, dass die bisherigen Angebote des Unternehmens unzureichend sind. Es bleibt abzuwarten, ob es im Rahmen der kommenden Verhandlungen einen Durchbruch geben wird oder ob die Beschäftigten tatsächlich zu einem umfassenden Streik greifen werden, um ihre Rechte und Forderungen durchzusetzen.

Details
OrtLommatzsch, Deutschland
Quellen