Rechter Störer zu Geldstrafe verurteilt: Drama in Döbelner Veranstaltung!

Ein Polizeieinsatz in Döbeln: Zwei rechte Kader stören eine Veranstaltung gegen Rechtsextremismus, was zu einem Gerichtsverfahren führt.
Ein Polizeieinsatz in Döbeln: Zwei rechte Kader stören eine Veranstaltung gegen Rechtsextremismus, was zu einem Gerichtsverfahren führt. (Symbolbild/NAG)

Rechter Störer zu Geldstrafe verurteilt: Drama in Döbelner Veranstaltung!

Döbelner Bahnhofstraße, 04720 Döbeln, Deutschland - Ein Vorfall, der für ordentlich Aufregung in Döbeln sorgte, fand am 18. Oktober 2023 im Treibhausverein in der Bahnhofstraße statt. Der Verein veranstaltete dort die Diskussion „Ideenfabrik – Rechtsextremismus in Döbeln und Mittelsachsen“, zu der auch einige ungeladene Gäste auftauchten. Wie die Sächsische berichtet, rief ein früherer AfD-Stadtrat, Dirk Munzig, aufgrund von Beleidigungen um 19:25 Uhr die Polizei. Der Abend nahm daraufhin eine unerwartete Wendung.

Insgesamt waren Stefan Trautmann, ehemaliger NPD-Stadtrat und aktueller Stadtrat der „Freien Sachsen“, sowie Eric Schubert, Gemeinderat der „Freien Sachsen“, vor Ort. Die beiden wurden daraufhin mehrfach vom Geschäftsführer des Treibhausvereins, Clemens Albrecht, aufgefordert, den Raum zu verlassen, was sie jedoch ignorierten. Es sollte nicht nur bei verbalen Auseinandersetzungen bleiben. Munzig wurde zunächst des Hauses verwiesen, aber Trautmann ließ sich nicht beirren und setzte sich auf ein Sofa – möglicherweise, um zu filmen. Die Helfer im Café Courage errichteten Sichtschutz um ihn und riefen die Polizei, die mit rund 20 Beamten anrückte.

Gerichtsverhandlung und Urteil

Der Vorfall landete schließlich vor Gericht, wo Eric Schubert wegen Hausfriedensbruchs angeklagt wurde. Laut Tag24 forderte die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von 35 Tagessätzen zu je 35 Euro. Letztendlich verurteilte Richter Wolfgang Dammer Schubert zu 30 Tagessätzen zu je 30 Euro, wobei die Verfahrenskosten bereits inkludiert waren. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Der Verteidiger versuchte, den Freispruch zu erwirken, indem er argumentierte, dass der Versammlungsleiter sich nicht richtig vorgestellt habe. Trotz der lautstarken Meinungsverschiedenheiten der Beteiligten blieb die Veranstaltung selbst ungestört, bis die Polizei eingriff und die Störer aus dem Treibhausverein eskortierte.

Hintergründe zum Rechtsextremismus

Der Vorfall wirft auch ein Licht auf das aktuelle Klima des Rechtsextremismus in Sachsen. Laut einem Bericht der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung erkennen Rechtsextremisten das Grundprinzip der Gleichwertigkeit menschlichen Lebens nicht an. Sie pflegen extremistische Ideen, die eine Ablehnung der freiheitlich demokratischen Grundordnung fördern. Dies stellt nicht nur eine Herausforderung für die Gesellschaft dar, sondern auch für Veranstaltungen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.

Die Diskussion um Rechtsextremismus in Mittelsachsen ist somit aktueller denn je. Die ungebetenen Gäste zeigen, wie notwendig solche Veranstaltungen sind, um ein Bewusstsein für die Probleme des Extremismus zu schaffen. Der Treibhausverein, der einen Raum für solche Diskurse bereitstellt, bleibt dabei ein Ort der Auseinandersetzung und hoffentlich auch der Zukunftsgestaltung.

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OrtDöbelner Bahnhofstraße, 04720 Döbeln, Deutschland
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