Schlammlawine in Rittmitz: Anwohner fordern besseren Hochwasserschutz!
Schlammlawine in Rittmitz: Anwohner fordern besseren Hochwasserschutz!
Rittmitz, Deutschland - In den letzten Tagen hat sich in Rittmitz, Kattnitz und Kiebitz eine angespannte Situation entwickelt. Die Anwohner bereiten sich auf drohende Regenfälle vor, die erneut Schlamm von den Feldern auf die Straßen spülen könnten. Am Dienstagnachmittag rückte die Feuerwehr aus, um die durch den Schlamm unbefahrbar gewordenen Straßen zu reinigen. Laut [Sächsische.de](https://www.saechsische.de/lokales/mittelsachsen/rittmitz-und-kiebitz-starkregen-schwemmt-schlamm-in-haeuser-TKS6MXDY3RG4TCFFVTBMHCP2ME.html) wurde um 15:16 Uhr der Ortswehrleiter Denny Thomas aktiv und alarmierte Feuerwehrleute aus Ostrau und Rittmitz.
Somit ist dies bereits die zweite Schlammlawine in diesem Jahr, die die Region trifft. Besonders betroffen sind die Teichstraße, auch bekannt als „Schleifenberg“, und die Kreuzung zum Flachsmühlenweg. Innerhalb von nur 15 Minuten fielen satte 18 Liter Regenwasser, was die Rinnsale an Schlamm und Wasser förderte. Nur einen Monat zuvor, am 15. Juni, sorgten 45 Liter innerhalb einer halben Stunde für ähnliche Probleme.
Gemeinsame Lösungen gefordert
In einer jüngsten Ratssitzung äußerten besorgte Rittmitzer Bürger ihre Bedenken hinsichtlich des Hochwasserschutzes. Gemeinsam wollen sie Lösungen erarbeiten, um sich besser vor den Folgen extremer Wetterereignisse zu schützen. Denn langfristige Maßnahmen sind dringend notwendig, um auch die nachfolgenden Dörfer zu schützen. Ein Ortsrundgang ist für Mitte August geplant, um die Gegebenheiten vor Ort genauer zu erkunden.
Das Landratsamt Mittelsachsen spielt in dieser Diskussion eine wichtige Rolle, da die Teichstraße als Kreisstraße gilt. Kritisch ist die Situation, dass es dort lediglich einen Gully gibt, der zudem nicht ausreichend gereinigt wurde. Neun Feuerwehrkameraden waren im Einsatz, um die Straßen wieder befahrbar zu machen. Der Einsatz wurde von Björn Simniok geleitet, dem zweiten stellvertretenden Gemeindewehrleiter von Jahnatal.
Kurzfristige und langfristige Maßnahmen
Folgend auf die Frühwarnmeldungen arbeiteten auch Mitarbeiter des Bauhofs an der Reinigung der Straße Feldhäuser in Kiebitz. Bei einem vorherigen Starkniederschlag hatten sich dort etwa 15 Zentimeter Schlamm angesammelt. Eine Kiebitzerin hat durch rechtzeitige Schutzmaßnahmen dafür gesorgt, dass ihr Grundstück weniger betroffen war. Die Ortsvorsteherin von Kiebitz, Franziska Dinor, lobte die schnelle Reaktion des Bauhofs und unterstreicht damit die Notwendigkeit einer gut organisierten Krisenreaktion.
Angesichts dieser wiederkehrenden Hochwasserereignisse stellt sich die Frage, wie die Gemeinden ihre Bürger und Sachwerte besser schützen können. Laut Bundeszentrale für politische Bildung müssen alle Komponenten des Hochwasserrisikos – Gefahr, Exposition und Empfindlichkeit – berücksichtigt werden. Effektive Hochwasservorsorge erfordert sowohl technischen als auch natürlichen Hochwasserschutz. In Sachsen wurden zwischen 2002 und 2012 rund 530 Millionen Euro in den technischen Hochwasserschutz investiert.
Um eine dauerhafte Verbesserung zu erreichen, sind nicht nur staatliche Maßnahmen gefragt, sondern auch private Vorsorge der Bürger. Da vollumfänglicher Schutz vor Hochwasser nicht möglich ist, gelten Rückdeichungen und individuelle Maßnahmen als entscheidend. Eine Diskussion über die Verantwortung und Kostenverteilung zwischen Staat und Bürgern in Hochwassergebieten ist daher unerlässlich, wie auch das Bundesumweltministerium verdeutlicht.
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Ort | Rittmitz, Deutschland |
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